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Caterina Cavalieri

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Catarina Cavalieri (* 13. März 1755 in Währing bei Wien; † 30. Juni 1801 in Wien) war eine der berühmtesten Sopranistinnen ihrer Zeit.

Als sehr junges Mädchen wurde die unter dem Namen Cavalier Geborene bereits zum Kirchengesang herangezogen. Kunstfreunden fiel bald ihre schöne Stimme auf, worauf sie die Ausbildung der talentierten Sängerin bei Antonio Salieri veranlassten. Bereits 1775 debütierte sie an der italienischen Oper Pasquale Anfossis La Finta gardiniera in Wien. Gleich nach der Einrichtung des "Deutschen National-Singspiels" durch Kaiser Joseph II. wurde sie für diese Bühne engagiert, wo sie als eine der bestbezahltesten Sängerinnen ihre größten Triumphe feierte. Nach 1790 zog sie sich langsam von der Bühne zurück, über ihre letzten Lebensjahre ist nur wenig bekannt. 1801 starb sie unverheiratet in Wien; eine angebliche Liaison mit Salieri basiert auf einem vom Dichter Lorenzo Da Ponte aufgebrachten Gerücht, auch eine Affäre mit Wolfgang Amadeus Mozart muss ins Reich der Fantasie verwiesen werden.

Ihre sehr gründlich ausgebildete, kraftvoll-klare Stimme hatte einen außergewöhnlichen Umfang, sowie eine beinahe legendäre Gelaufigkeit, der zahlreiche Komponisten Tribut zollten.

Mozart schrieb für sie die Partie der Konstanze in Die Entführung aus dem Serail (1782), die Sopranpartie in Davidde penitente (1785) und die Rolle der Mademoiselle Silberklang in Der Schauspieldirektor (1786), außerdem die große Einlagearie der Donna Elvira für die Wiener Aufführung des Don Giovanni (1788).

Das Geburtsdatum der Cavalieri wird in der Literatur häufig unterschiedlich angegeben; damit einher geht auch die Unsicherheit der Identität: es ist bisher nicht bekannt, welches der beiden unter dem Familiennamen Cavalier geborenen Mädchen, Catharina Magdalena Josepha oder Francisca Helena Apolonia, sich später den italienischen Künstlernamen zugelegt hat. Wahrscheinlich ist es die 1755 geborene Catharina.

Literatur

  • Angermüller, Rudolph. Antonio Salieri. Dokumente seines Lebens 3 Bde. Bad Honnef: Bock 2000.
  • Kretschmer, Helmut. Mozarts „geläufige Gurgel“ – die Sängerin Catarina Cavalieri. in: Wiener Figaro. Mitteilungsblatt der Mozartgemeinde Wien, 56./5. Jg., Dez. 1999, Heft 3/4, S. 9-16.
  • Lewy Gidwitz, Patricia. ’Ich bin die erste Sängerin’. Vocal profiles of two Mozart sopranos. in: Early music, Nov. 1991, S. 565-576.
  • Ott, Eugen, und Ott, Karin. Die geläufige Gurgel der Mlle Cavalieri: Verzierte Vokalmusik bei Mozart. in: Neue Züricher Zeitung Vol. 212, No. 279, 30.11./1.12.1991, S. 71.
  • Pisarowitz, Karl Maria. Mozarts ‘Geläufige Gurgel’ und ihr Anhang. Eine Cavalieristik. in: Mitteilungen der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg, 1/2 (1961), S. 14-19.