Retrokonversion
Mit Retrokonversion bezeichnet man die Digitalisierung der Kataloge von Bibliotheken und Archiven. Ziel ist dabei die Bereitstellung der Daten als Druckdatei, Datenbank oder als Internet-Anwendung.
Man unterscheidet grob zwei Vorgehensweisen:
(1) Texterfassung: Die mehr oder weniger vollständige Übertragung der Katalogdaten in eine textorientierte Darstellung. Hierzu schreibt man entweder die Karteninformationen manuell ab oder nutzt ein OCR-Programm zur Umsetzung.
Die begrenzte Leistungsfähigkeit der OCR-Programme (selbst die Hersteller geben maximal 99% Fehlerfreiheit an, bei 1 Mio. Karten also 10.000 fehlerhafte, sofern die Fehler gleich verteilt sind) führt aus Qualitätssicht zur manuellen Erfassung.
(2) Image Indexing: Die Erfassung der einzelnen Katalogkarten als Bilddatei per Scan. Zusätzlich muß eine periodische Anzahl an Karten manuell mit einem Index versehen werden (bei Alphabetischen Katalogen meist der Verfasser, bei Systematischen Katalogen meist die Systematik).
Vorteil von (2) ist die Kostenminimierung, da das Scannen wesentlich preiswerter ist als das manuelle Erfassen.
Der Vorteil von (1) liegt darin, daß nur hier eine sinnvolle (Volltext)-Recherche möglich ist. Auf diese Weise kann der Katalog als funktionsfähige Datenbank umgesetzt werden.
Insbesondere für Kataloge, die über das Internet recherchierbar sein sollen, ist sinnvoll nur die Texterfassung anzuwenden. Es gibt jedoch auch Image Indexing-Kataloge im Internet mit begrenzter Recherchemöglichkeit.