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Ebersdorf (Dietenhofen)

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Ebersdorf
Koordinaten: 49° 25′ N, 10° 39′ OKoordinaten: 49° 24′ 47″ N, 10° 38′ 46″ O
Höhe: 363 m ü. NHN
Einwohner: 156 (2016)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 90599
Vorwahl: 09824

Ebersdorf ist ein Ortsteil des Marktes Dietenhofen im Landkreis Ansbach, Mittelfranken.

Geografie

Das Dorf liegt an der Bibert. Es münden dort der Trankbach als linker und der Kanzelbach als rechter Zufluss der Bibert. Im Nordwesten erhebt sich der Geißberg, im Süden liegt der Schallgrund, dahinter grenzt das Bayreuther Holz an.[2]

Geschichte

Der Ort wurde 1398 in einer Urkunde erstmals als Ebersdorff erwähnt.[3] In dieser verlieh der Nürnberger Burggraf Johann III. Jörg und Wilhelm Schenken von Stein ein Gut. 1423 wurde der Ort in einer Urkunde als Eberhartsdorff erwähnt, in der der Markgraf Friedrich I. den Brüdern Berthold, Jörg und Sebastian Volkmayer einen Hof zu Lehen übergab.[4] Neben den Hohenzollern waren später die Herren von Leonrod und die Reichsstadt Nürnberg begütert.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Ebersdorf 14 Haushalte. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Dietenhofen inne. Die einzelnen Anwesen unterstanden unterschiedlichen Grundherren: 9 Anwesen dem Kastenamt Dietenhofen, 2 Anwesen dem Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg, 3 Anwesen dem Rittergut Neudorf und 1 Anwesen einem Herrn Hofmann zu Ammerndorf.[5]

1810 kam Ebersdorf an das neue Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Dietenhofen zugeordnet. 1813 wurde die Ruralgemeinde Ebersdorf gebildet, zu der auch Andorf, Leonrod und Stolzmühle gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) löste sich Leonrod und bildete eine eigenständige Ruralgemeinde.[6] Die Gemeinde Ebersdorf unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Drei Anwesen unterstanden bis 1833 dem Patrimonialgericht Neudorf. Ein weiteres Anwesen unterstand bis 1848 dem Patrimonialgericht Rügland der Freiherren von Crailsheim.[7] Ab 1862 wurde Ebersdorf vom Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1938 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 vom Rentamt Markt Erlbach (1920–1929: Finanzamt Markt Erlbach, ab 1929: Finanzamt Fürth) verwaltet. Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1879 beim Landgericht Markt Erlbach, 1880–1950er Amtsgericht Markt Erlbach, ab 1950er Amtsgericht Fürth. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,009 km².[8]

Am 1. Juli 1969, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, ließ man sich nach Dietenhofen eingemeinden.[9]

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 13: Eingeschossiges Wohnstallhaus aus Quadern, 1969 zur Hälfte abgebrochen. Im Türsturz JOHAN PAVLVS KRAF 1757.[10]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Ebersdorf

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961
Einwohner 166 230 225 189 204 221 220 218 208 181 176 171 169 175 182 208 208 208 214 325 315 283 259
Häuser[11] 30 34 39 39 37 40 44 42
Quelle [12] [13] [14] [14] [15] [14] [16] [14] [14] [17] [14] [14] [18] [14] [14] [14] [19] [14] [14] [14] [20] [14] [8]

Ort Ebersdorf

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002005 002016
Einwohner 91 139 126 136 113 100 138 139 146 129 * 150 161 156
Häuser[11] 15 20 25 23 26 22 23 35
Quelle [12] [13] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [8] [21] [22] [23] [1]

* 
inklusive der Stolzmühle

Religion

Die Bewohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Andreas (Dietenhofen) gepfarrt.

Vereine

Sonstiges

Jeweils am ersten Sonntag im September findet von Freitag bis Montag die Ebersdorfer Kerwa statt, zu der das Gasthaus einlädt. Wie es Brauch ist, wird am Kerwa-Samstag um 16:00 Uhr der Baum am Feuerwehrhaus in der Ortsmitte aufgestellt.

Verkehr

Die Kreisstraße AN 24 führt an der Stolzmühle vorbei nach Leonrod bzw. nach Andorf zur Staatsstraße 2255. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Götteldorf und zur St 2245.

Zwischen dem 1. Juni 1915 und dem 26. September 1971 verkehrte die Bibertbahn südlich des Ortes und hatte einen Haltepunkt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b www.dietenhofen.de
  2. Ebersdorf im BayernAtlas
  3. Der Ortsname enthält den Personennamen Eberhard, der als Gründer der Siedlung angesehen werden kann.
  4. H. Sponholz, S. 92.
  5. H. H. Hofmann, S. 91.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 33 (Digitalisat). H. H. Hofmann S. 223.
  7. H. H. Hofmann, S. 199.
  8. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
  10. R. Strobel, S. 59. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt ggf. abgerissen.
  11. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 20 (Digitalisat). Für die Gemeinde Ebersdorf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Andorf (S. 5) und Stolzmühle (S. 90).
  13. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 96 (Digitalisat).
  14. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1225, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1159 (Digitalisat).
  18. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1270 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
  23. Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dietenhofen.de

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