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Radium

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Radium (von lat. radius = Strahl) ist ein chemisches Element.

Eigenschaften
Francium - Radium - Actinium
Ba
Ra
Ubn  
 
 
Periodensystem der Elemente, Radium hervorgehoben

Periodensystem

Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Radium, Ra, 88
Serie Erdalkalimetalle
Gruppe, Periode, Block 2(IIA), 7 , s
Dichte, Mohshärte 5000 kg/m3, k.A.
Aussehen silbrig weiß metallisch
Atomar
Atomgewicht (226.0254) amu
Atomradius 215 pm
Kovalenter Radius k.A.
van der Waals-Radius k.A.
Elektronenkonfiguration [Rn]7s2
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 18, 32, 18, 8, 2
Oxidationszustände (Oxid) 2 (stark basisch)
Kristallstruktur kubisch raumzentriert
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (unmagnetisch)
Schmelzpunkt 973 K (700°C)
Siedepunkt 2010 K (1737°C)
Molares Volumen 41.09 ×10-3 m3/mol
Verdampfungswärme k.A.
Schmelzwärme 37 kJ/mol
Dampfdruck 327 Pa bei 973 K
Schallgeschwindigkeit k.A.
Verschiedenes
Elektronegativität 0.9 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 94 J/(kg*K)
Elektrische Leitfähigkeit k.A.
Wärmeleitfähigkeit 18.6 W/(m*K)
1. Ionisierungsenergie 509.3 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 979.0 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie k.A.
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
226Ra in Spuren 1602 y alpha 4.871 222Rn
228Ra {syn.} 6.7 y beta-

0.046

228Ac
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Die Massenzahlen der Isotope reichen von 213 bis 230, ihre Halbwertszeiten streuen zwischen etwa 1 ms für Ra-219 und 1602 Jahren für Ra-226.

Radium ist eines der seltensten natürlichen Elemente, sein Anteil an der Erdkruste beträgt etwa 7*10-12%.

Geschichte

Radium wurde 1898 in Frankreich von der polnischen Chemikerin Marie Curie und ihrem Ehemann, dem französischen Chemiker Pierre Curie, entdeckt. Es galt zunächst als ungefährlich und wurde in den Vereinigten Staaten und Europa als Medikament gegen eine Vielzahl von Leiden beworben oder als Farbzusatz in Produkten verarbeitet, die im Dunkeln leuchteten. Die Verarbeitung geschah ohne jegliche Schutzvorkehrungen. Man bemerkte den schädlichen Effekt zuerst bei Uhrmachern in der Schweiz, die mit der Radiumfarbe die Leuchtziffern der Uhren anmalten. Dabei befeuchteten die Zifferblattmalerinnen (es waren fast ausschließlich Frauen) die Pinsel mit der Zunge, wodurch das Radium in den Körper gelangte. 1924 beschrieb der Zahnarzt Theodore Blum eine schwere Kiefererkrankung in einer Fachzeitschrift und nahm an, dass sie durch einen radioaktiven Stoff verursacht worden war. 1928 wurde mit Radium versetztes Wasser namens "Radithor" in kleinen Flaschen zum Trinken verkauft. Spätestens mit dem Tod des Stahlmagnaten Eben Byers im Jahre 1932, der 1928 bis 1930 täglich zwei Fläschen "Radithor" zu sich nahm, stand unumstritten fest, dass Radium schwere Gesundheitsschäden hervorrufen kann.