Radium
Radium (von lat. radius = Strahl) ist ein chemisches Element.
Die Massenzahlen der Isotope reichen von 213 bis 230, ihre Halbwertszeiten streuen zwischen etwa 1 ms für Ra-219 und 1602 Jahren für Ra-226.
Radium ist eines der seltensten natürlichen Elemente, sein Anteil an der Erdkruste beträgt etwa 7*10-12%.
Geschichte
Radium wurde 1898 in Frankreich von der polnischen Chemikerin Marie Curie und ihrem Ehemann, dem französischen Chemiker Pierre Curie, entdeckt. Es galt zunächst als ungefährlich und wurde in den Vereinigten Staaten und Europa als Medikament gegen eine Vielzahl von Leiden beworben oder als Farbzusatz in Produkten verarbeitet, die im Dunkeln leuchteten. Die Verarbeitung geschah ohne jegliche Schutzvorkehrungen. Man bemerkte den schädlichen Effekt zuerst bei Uhrmachern in der Schweiz, die mit der Radiumfarbe die Leuchtziffern der Uhren anmalten. Dabei befeuchteten die Zifferblattmalerinnen (es waren fast ausschließlich Frauen) die Pinsel mit der Zunge, wodurch das Radium in den Körper gelangte. 1924 beschrieb der Zahnarzt Theodore Blum eine schwere Kiefererkrankung in einer Fachzeitschrift und nahm an, dass sie durch einen radioaktiven Stoff verursacht worden war. 1928 wurde mit Radium versetztes Wasser namens "Radithor" in kleinen Flaschen zum Trinken verkauft. Spätestens mit dem Tod des Stahlmagnaten Eben Byers im Jahre 1932, der 1928 bis 1930 täglich zwei Fläschen "Radithor" zu sich nahm, stand unumstritten fest, dass Radium schwere Gesundheitsschäden hervorrufen kann.