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Adaptives Lernen

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Adaptives Lernen (von Lateinisch adaptare = anpassen) bedeutet, Lernangebote für den Unterricht zu finden, die Schüler, trotz unterschiedlicher Lernvoraussetzungen (Heterogenität), gleichermaßen fördern.

Begriffserklärung

Adaptives Lernen oder Adaptive Learning wurde bereits in den 1970er Jahren entwickelt. In der Pädagogik steht der Begriff Adaptives Lernen für die Anpassung einer sich permanent ändernden Unterrichtssituation, auf unterschiedliche Lernverständnisse, Lernerfolge und auf das Verhalten der Schüler (Differenziertes Lernpotential: kognitiver Faktor). Die Lehrkraft muss auch Schwierigkeiten der Schüler außerhalb des Unterrichts erkennen und Maßnahmen gemeinsam mit den Eltern der Schüler in Fördergesprächen abstimmen.

Die ursprüngliche Idee von angepassten Lernprogrammen wurde für das Marketing entwickelt. Computer lernen mit ihren Nutzern und vermitteln ihnen Wissen dann, wenn es passt. Die Nutzer erhalten genau die Informationen und das Wissen, das für sie relevant ist. Online-Shops wurden so programmiert, dass, wenn ein Nutzer ein Produkt in den virtuellen Warenkorb legte und den Kauf nicht sofort abschloss, das Programm umgehend darauf hinwies, wo das nächste Häkchen zu setzen ist. Die Programme sind seitdem fester Bestandteil im Online-Handel.

Makroebene und Mikroebene

Die Makroebene einer Lernumgebung umfasst Maßnahmen auf Klassenebene, die Einteilung nach Leistungsniveaus, eine Anpassung des Lehrplans (Curriculums) sowie Sozialformen und Methoden zur Unterstützung bei der Vermittlung des gewählten Themas (Inhalt) im jeweiligen Unterrichtsfach. Die Mikroebene bezeichnet die direkte Kommunikation und Interaktion zwischen Lehrer und Schüler. Die Kommunikation unterliegt einem laufenden Anpassungsprozess durch die Auswahl bestimmter Ausgaben oder zusätzlicher Erklärungen.

Adaptivität und Differenzierung

Adaptives Lernen wird ebenso wie die Differenzierung (innere und äußere Differenzierung) in der Pädagogik den beiden Begriffen Differenziertes Lernpotential und Motivation zugeordnet. Differenzierung versteht sich als „good teaching“ (normative Beschreibung). Für den Unterricht werden unterschiedliche Lernangebote für unterschiedliche Schüler erarbeitet.

Adaptives Lernen versteht sich als „effective teaching“ und beschreibt die Wirkung der passenden Lernangebote auf die Entwicklung der Schüler (Motivation und Persönlichkeitsentwicklung).

Literatur

  • Horx, H. (2015). „Classroom-Management und Kognitive Aktivierung“, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Vorlesung „BW-A Einführung in Unterrichten und Beurteilen Sb1“, Wintersemester 2015/2016
  • Horx, H. (2015). „Differenziertes Lernpotenzial“, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Vorlesung „BW-A Einführung in Unterrichten und Beurteilen Sb1“, Wintersemester 2015/2016
  • Kunter, M. & Trautwein, U. (2013). Psychologie des Unterrichts. Paderborn: Schoeningh
  • Langfeld, H.-P. (2006). Psychologie für die Schule. Weinheim: Beltz.
  • Wild, E. & Möller, J. (2015). Pädagogische Psychologie. Heidelberg: Springer