Wolfgang Labuhn
Wolfgang Labuhn (* 7. November 1948 in Morgenland/Krs. Wesermarsch) ist ein deutscher Journalist. Bis 2012 war er Korrespondent für Außen- und Sicherheitspolitik im Berliner Hauptstadtstudio des Deutschlandradios.
Leben
Nach dem Abitur am Max-Planck-Gymnasium in Delmenhorst und dem Grundwehrdienst nahm Labuhn 1969 an der Universität Bonn das Studium der Germanistik und Anglistik auf. 1970/1971 verbrachte er ein Jahr als PAD-Lehrassistent in Gloucestershire (England). 1975 legte er die Erste Philologische Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien ab, blieb anschließend aber als Wissenschaftliche Hilfskraft (1975/1976) und als Wissenschaftlicher Assistent (1976 bis 1979) am Germanistischen Seminar der Universität Bonn. Parallel dazu war er 1976/1977 DAAD-Lektor für Deutschlandstudien an der Universität Nijmegen (Niederlande). 1979 promovierte er an der Universität Bonn mit einer Arbeit über den Journalisten und Schriftsteller Ludwig Börne.
Nach der Promotion ging Labuhn 1979 zum German Language Service der BBC in London, wo er als Übersetzer, Moderator und Autor tätig war.
1985 wechselte er zum Deutschlandfunk nach Köln. Dort arbeitete er in der Redaktion Zeitgeschehenals Redakteur, Moderator, Reporter und Autor. Zu den von ihm moderierten Sendungen gehörten vor allem die „Informationen am Morgen“ und „Informationen am Mittag“.
1991 übernahm er im Deutschlandfunk die Leitung der neu geschaffenen Redaktion Zeitfunk und ab 1996 in Personalunion ferner die Leitung der Abteilung Aktuelles. Auch in dieser Funktion moderierte er weiterhin regelmäßig die wichtigsten atuellen Informationssendungen.
1999 wurde Labuhn Deutschlandradio-Korrespondent in London. Sein Berichtsgebiet umfasste das Vereinigte Königreich und die Republik Irland.
Von 2004 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2012 war er Korrespondent für Außen- und Sicherheitspolitik im Deutschlandradio-Hauptstadtstudio. Während seiner beruflichen Tätigkeit im Hörfunk von 1979 bis 2012 wurden von Labuhn über 5.000 aktuelle Berichte, Interviews, Kommentare, Reportagen und Features gesendet.
Als freiberuflicher Journalist ist Labuhn seit 2013 Berliner Korrespondent der Fachzeitschrift Europäische Sicherheit & Technik.
Buchveröffentlichungen
- H.H. Houben: Der ewige Zensor.Hg. v. Claus Richter und Wolfgang Labuhn (= Neudruck der Ausgabe Polizei und Zensur, Berlin 1926). Kronberg/Taunus 1978.
- Literatur und Öffentlichkeit im Vormärz. Das Beispiel Ludwig Börne. Königstein/Taunus 1980 (= Dissertation Bonn 1979).
- „Die Kunst – eine Tochter der Zeit“. Neue Studien zu Ludwig Börne. Hg. v. Inge Rippmann und Wolfgang Labuhn. Bielefeld 1988.
Wissenschaftliche Aufsätze (Auswahl)
- Die Ludwig Börne – Forschung seit 1945 (mit Bibliographie). In: Zeitschrift für deutsche Philologie 96 (1977) H.2.
- Nachwort (mit Claus Richter). In: H.H. Houben: Der ewige Zensor. Kronberg/Taunus 1978.
- „Öffentliche Meinung“. Zu ihrer Wort- und Begriffsgeschichte im Deutschen. In: Zeitschrift für deutsche Philologie98 (1979) Sonderheft: Festgabe für Hugo Moser.
- Ludwig Börne als politischer Publizist 1818–1837. In: Juden im Vormärz und in der
- Revolution von 1948. Hg. v. Walter Grab und Julius H. Schoeps. Stuttgart/Bonn 1983.
- Presse und Öffentlichkeit 1819/1991. Eine Doppelbetrachtung. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 115 (1996) Sonderheft: Für Norbert Oellers zum 60. Geburtstag.
Größere Radio-Features (Auswahl)
- Der Fall von Yorktown am 19. Oktober 1781. Die Wende im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (BBC German Language Service 11.10.1981)
- „Worte sind meine Werkzeuge“. Ludwig Börne und die ausgebliebene Revolution vor 150 Jahren (Radio Bremen II studio bremen 03.11.1982).
- „Zum Teufel mit den Briten!“ Das Leben von Karl Marx in London (Radio Bremen II studio bremen 24.08.1983.
- „Bleibe im Lande und nähre dich redlich“. Deutsche Einwanderer im viktorianischen London (Radio Bremen II studio bremen 26.09.1984).
- „Hier ist England – Hier ist England – Hier ist England!“ Das deutsche Programm der
- BBC im 2. Weltkrieg (BBC German Language Service 08.05.1985).
- „Unsere lieben Kanalinseln!“ Die deutsche Besetzung der britischen Inseln Jersey,
- Guernsey, Alderney und Sark 1940–1945 (Deutschlandfunk 09.08.1988).
- Nach dem Chimurenga. Zimbabwes erstes Jahrzehnt (Deutschlandfunk 17.04.1990).
- „Bittet aber, dass eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat“. Bericht vom Treck aus Ostpreußen im Jahre 1945 (Deutschlandfunk 17.01.1995).
- „…in unserem Herzen in Stücke zersprengt“. Armin T. Wegner: Ein Chronist von Völkermord und Völkerfrühling (Deutschlandfunk 26.07.2011).