Die Tage nach Hitler
Film | |
Titel | Die Tage nach Hitler |
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Originaltitel | De Dagen na Hitler |
Produktionsland | Niederlande |
Originalsprache | Niederländisch, Deutsch, Englisch |
Erscheinungsjahr | 2014 |
Länge | 45 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Reinier van den Hout |
Produktion | Laura Kaandorp, Soleil Filarski |
Kamera | Kester Dixon |
Schnitt | Caroline Baan |
Die Tage nach Hitler (Originaltitel: De Dagen na Hitler) ist eine Fernsehdokumentation des öffentlich-rechtlichen Niederländischen Fernsehens (NPO) aus dem Jahr 2014.
Der Film beschäftigt sich mit der letzten Reichsregerierung unter Karl Dönitz in Flensburg-Mürwik.
Inhalt
Berlin am 20. April 1945, Hitler verläßt an seinem Geburtstag noch einmal sein Bunker, um Berliner Hitlerjungen, die im Volkssturm dienten, auszuzeichnen.[1]
Am 30. April begeht Hitler Selbstmord. Testamentarisch ernannte er Großadmiral Karl Dönitz zum Reichspräsidenten und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht. Am 1. Mai hielt dieser eine Radioansprache, in welcher er erklärte dass Hitler tot ist und von diesem zum Nachfolger bestimmt wurde. Dönitz hatte sich in der Vergangenheit gegenüber Hitler loyal und stets optimistisch gezeigt.
Als Dönitz die Befehlsgewalt übernahm, war die militärische Situation desaströs. Berlin war kurz davor vollständig von den Rüssen übernommen zu werden. Die britischen und amerikanischen Truppen standen inmitten von Deutschland. Nur noch wenige Reste der deutschen Truppen kämpften noch bzw. befanden sich im Kampf.
Dönitz zog sich vor den Alliierten nach Flensburg zurück usw.
Nach Hitlers Suizid zog sich im Mai 1945 die lezte Reichsregierung unter Karl Dönitz nach Flensburg-Mürwik zurück. Ihr folgten die Eliten der NSDAP, unter dennen sich Leute wie Heinrich Himmler und der Auschwitzkommandant Rudolf Höss befanden (vgl. Rattenlinie Nord).
Flensburg, eine Hafenstadt an der dänischen Grenze. Was machte die Regierung dort?
Flensburg hatte die Luftangriffe gut überstanden. Es gab kaum Bomenschäden, wenn überhaupt usw. Der Rest des Reiche war schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Schleswig-Holstein weniger. Zudem galt die Provinz als nationalsozialistenfreundlich. Dort konnten sie unterkriechen und verstecken usw. es herschte kein Krieg.
Der Schwarze Walfisch, eine alte Flensburger Gastwirtschaft, dort hat im Mai 1945 die SS gelagert. Himler kam mit einem Stab von 150 bis 200 höheren SS-Funktionären nach Flensburg.
Anlaufpunkte in der Stadt waren unter Anderem: das Heinrich-Sauermann-Haus und das Gasthaus Schwarze Walfisch. Tagsüber waren sie im Schwarzen Walfisch und haben getrunken und sich mit Wehrmachtshelferinnen vergnügt. Der Krieg, ihr großes Erlebnis, war für sie unwiederruflich zuende, was danach kommt war für sie ungewiss.
Der Marschallstab von Dönitz befindet sich heute im Regimentsmuseums der King’s Shropshire Light Infantry nahe London.
Am 23. Mai 1945 wurden schließlich die letzte Reichsregierung verhaftet, also Tage nach dem 5. Mai, dem Befreiungstag der Niederlande. Speer, Dönitz und Jodl wurden am Späten Vormittag im Innenhof des Polizeipräsidiums der Presse (ungefärh zwei Dutzend Pressefotografen, Radioreporter, Filmreporter aus aller Welt, die eigens zum Teil aus Paris eingeflogen worden waren, um dieses „offizielle Kriegsende”, zu dokumentieren. Ein offizielles Kriegsende (also im Sinne eines Aktes, Handlung meint Paul offenbar), außer die Unterzeichnung der Kapitulationsurkunden, gab es sont nicht. ) vorgeführt. Das offizielle Ende des Dritten Reiches zu fotografieren.
Eine heutige Tafel welche auf das Ereignis hinweist wird gezeigt.
Hintergrund
Die Dokumentation entstand unter der Regie von Reinier van den Hout[2][3] im Auftrag von NTR und VPRO.[4][5][6] Den Off-Text des Erzählers schrieb Hasan Evrengün.[7][8] Der Film besteht aus neu gedrehten Material vor Ort, insbesondere Interview-Einspieler von Zeitzeugen und Experten. Dabei kommen zu Wort: der deutsche Historiker Gerhard Paul, Klaus Franke von der Leibwache Karl Dönitz'[9], der Marinehistoriker Dieter Hartwig, der britische Historiker Richard Overy, die Gertrud Eriksen, die bei der Alten Post arbeitete, Broder Schwensen, der Stadtarchivleiter Flensburgs, Ernst Lorenzen, ein ehemaliger Wehrmachtssoldat aus Flensburg, Ingeborg Scharnofske, Tochter von Asmus Jepsen sowie Ray Grifiths, ein ehemaliger britischer Soldat, der in Flensburg stationiert war.[10][11] Des Weiteren wurde aus alten Kino-Wochenschauen Filmmaterial verwendet. Dabei wurden insbesondere der Filmberichte „The Flensburg Fiasco”[12] und „Flensburg — The last Round-up”[13] verwendet. Ein Teil des genutzten alten Filmmaterials, dass die Kriegs- und Nachkriegswirren verdeutlicht, stammt dabei jedoch nicht aus Flensburg. So ist beispielsweise auch kurz das Ortsschild des Ortsteil der ostwestfälischen Kaunitz im Film erkennbar.[14]
Die Dokumentation wurde erstmals 2014 im niederlänidschen Fernsehen ausgestrahlt und danach mehrmals wiederholt.[15] Dabei wurde die Dokumentation als eine Sonderausgabe[16] der Sendungsreihe Andere Tijden (deutsch: Andere Zeiten)[17] integriert. Die ursprüngliche Fassung der Dokumentation wurde nach den ersten Austrahlungen im niederländischen Fernsehen offensichtlich leicht umgeschnitten. Am Anfang und Ende des Films war zeitweise Hans Goedeskoop als Moderator integriert.[18] Am 28. April 2015, um 19 Uhr, wurde der Film, zum Anlass des Kriegsendes vor 60 Jahren, unter dem deutschen Titel: „Die Tage nach Hitler” offenbar erstmals in Deutschland, in der Landesvertretung Schleswig-Holsteins in Berlin, öffentlich aufgeführt.[19][20] Während einer von der Akademie Sankelmark ausgerichteten Tagung zum Thema: „Das Ende der NS-Diktatur in Schleswig-Holstein und Flensburg” im Juni 2018 wurde der Dokumentarfilm in der Polizeidirektion Flensburg den Teilnehmern abermals in Deutschland präsentiert.[21]
Einzelnachweise
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: 70 Jahre Kriegsende : „Werwölfe“ als Hitlers letztes Aufgebot, vom: 30. April 2015 und Focus: Hitler zeichnete an seinem Geburtstag, am 20.4.1945, Mitglieder der Berliner Hitler-Jugend aus, vom: 1. Mai 2005; jeweils abgerufen am: 22. Juni 2018
- ↑ De dagen na Hitler. Andere Tijden Special, abgerufen am: 21. Juni 2018
- ↑ Vgl. IMDb-Eintrag von: Reinier van der Hout
- ↑ Gemistvoornmt Andere Tijden Special: De Dagen na Hitler 4 mei 2018, abgerufen am: 21. Juni 2018
- ↑ VPRO. Andere Tijden Special: De Dagen na Hitler, abgerufen am 21. Juni 2018
- ↑ De dagen na Hitler. Andere Tijden Special, abgerufen am: 21. Juni 2018
- ↑ De dagen na Hitler. Andere Tijden Special, abgerufen am: 21. Juni 2018
- ↑ Vgl. IMDb-Eintrag von: Hasan Evrengün
- ↑ Karl Franke wurde auch innerhalb des Projektes Gedächtnis der Nation interviewt. Von ihm sind daher beispielsweise die kurzen Film-Beiträge: Klaus Franke: Engagement für Kriegsblinde, Klaus Franke: Loyalität zu Dönitz, Klaus Franke: Kapitulation in der Enklave, Klaus Franke: Leutnant mit ungewisser Zukunft und Klaus Franke: Liftboy für Kennedy verfügbar.
- ↑ Spreekbuis. Andere Tijden: De dagen na Hitler, vom: 13. Dezember 2014; abgerufen am: 21. Juni 2018
- ↑ De dagen na Hitler. Andere Tijden Special, abgerufen am: 21. Juni 2018
- ↑ Pathé News: The Flensburg Fiasco 1945 sowie unverwendetes Footage der Produktion:Flensburg Fiasco: Dissolving a Nazi Government
- ↑ British Movietone: Flensburg — The last Round-up
- ↑ Ungefähr in der dreinundreißigsten Minute.
- ↑ Sendetermine waren beispielsweise: am 18. Dezember um 21.05 Uhr auf NPO 2 (Quelle: De Groene Amsterdammer: Wereldvermaarde toespraken, De dagen na Hitler, en andere tips van onze critici, vom: 11. Dezember 2014), am: 31. Dezember um 16.10 Uhr auf NPO 2 (Quelle: De dagen na Hitler. Andere Tijden Special) und am 4. Mai 2018 um 17.10 Uhr auf NPO 1 (Quelle: TVGids. Andere Tijden Special: De Dagen na Hitler); jeweils abgerufen am: 19. Juni 2018
- ↑ TVblik. Special: De Dagen na Hitler, abgerufen am: 19. Juni 2018
- ↑ Vgl. Andere Tijden in der Niederländischen Wikipedia
- ↑ Der Film endet mit einigen Erläuterungen. Bei einer Fassung wird der folgende niederländische Text eingeblendet, der sich mit dem Verbleib von Dönitz beschäftigt: „Dönitz wordt veroordeeld tot 10 jaar cel in de Spandau-gevangenis in Berlijn. Daarna leeft hij nog 24 jaar in vrijheid on ontvangt veelvuldig oude marine-vrienden. Hij overlijdt in 1980 in een dorpje nabij Hamburg.” — In der anderen Fassung trägt Hans Goedeskoop diesen Text vor.
- ↑ Mai 45. Kriegsende. Frühling in Berlin. Programm von 2015, abgerufen am: 20. Juni 2018
- ↑ Topographie des Terrors. Dienstag, 28. April 2015 19:00 Uhr. Dokumentarfilm „Die Tage nach Hitler”, abgerufen am: 20. Juni 2018
- ↑ Einladung. Das Ende der NS-Diktatur, vom: 1. März 2018; abgerufen am: 20. Juni 2018
Kategorie:Filmtitel 2014 Kategorie:Dokumentarfilm Kategorie:Niederländischer Film
Weblinks
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