Mähdrescher
Der Mähdrescher ist eine selbst fahrende Arbeitsmaschine zum Abernten von Getreide, Raps und Körnermais. Er vereint mehrere Arbeitsschritte zu einem Arbeitsgang.
Baugruppen
Vorne an dem Mähdrescher ist das Schneidwerk angebaut. Da die heutige Arbeitsbreite drei Meter übersteigt (Arbeitsbreiten über 10 Meter sind möglich), kann es abgebaut werden zum Transport auf der Straße. Das Schneidwerk besteht aus: Messerbalken, Schneidtisch, Haspel, Einführungschnecke und für den Rapsdrusch im Stand die hierfür extra seitlich angebauten Messer (meist kombiniert mit einer Verlängerung des Schneidtisches).
Der grösste Teil der Maschine wird vom Dreschwerk und nachgeordneten Teilen zur Trennung des Strohs und des Spreus vom Korn eingenommen.
Die ganze Maschine sitzt auf einem Fahrwerk, das von 2 sehr grossen und breiten Reifen (oft 80cm breit) direkt hinter dem Schneidwerk und unterhalb der Kabine dominiert wird. Gelenkt wird über die hinteren kleineren Reifen. Allrad-Antrieb ist selten und wird selten gebraucht. Bei größeren Maschinen kommen mittlerweile auch vermehrt Raupenlaufwerke zum Einsatz, deren Vorteile zum einem in einer geringeren Bodenverdichtung und zum anderen in einer höheren Laufruhe der Maschine liegen, die besonders bei sehr großen Schneidwerken von Bedeutung ist.
Die Kabine ist der Arbeitsplatz des Maschinenführers und direkt hinter dem Schneidwerk und über der Einzugstrommel angeordnet. Sie ist in heutigen Mähdreschern voll klimatisiert und komfortabel für einen langen Arbeitstag ausgestattet. Sie enthält auch die elektronische Steuerung und Anzeigen zur Einstellung und Überwachung vieler relevanter Paramter des Mähdreschers (Motoranzeigen, Steuerung des Schneidwerks und des Dreschwerks, immer öfter Instrumente zur Ertragsmessung). Moderne Grossmähdrescher enthalten oftmals sogar noch einen zusätzlichen Sitz für einen Beifahrer.
Hinter der Kabine folgt, je nach Fabrikat, entweder der Motor (Class) oder der Getreidetank. Der Motor aktueller Mähdrescher hat üblicherweise eine Leistung von mehr als 180 Kilowatt. Diese enorme Leistung wird vor allem für den Häcksler benötigt, der je nach Breite bis zu 80 Kilowatt verbrauchen kann. Das grösste Problem für den Motor ist die Luftzufuhr, da die ganze Umgebung während des Dreschens sehr staubig ist; daher müssen Luftfilter und Kühler aktiv sauber gehalten werden.
Der Getreidetank dient als Vorratsbehälter für das Korn und wird, oftmals auch parallel zum Drusch, über das Abtankrohr auf einen (LKW-) Anhänger entladen. Die Grösse dieses Tanks beträgt im Normalfall mindestens 8 m^3 (was etwa 6 Tonnen Weizen entspricht).
Am hinteren Ende des Mähdreschers, hinter den Schüttlern (bzw Axial-Flow-Trommeln) sitzt ein abklappbarer Strohhäcksler, der das Stroh, sollte es nicht gebraucht werden, häckselt und auf die gesamte eben gedroschene Breite verteilt.
Weg des Korns
Die hinter dem Schneidwerk folgende Dreschtrommel (oftmals kombiniert mit einer oder mehreren Beschleunigertrommeln) schlägt das Korn aus den Ähren heraus. Da dabei aber nicht alle Körner ausgedroschen werden, wird das Stroh über Schüttler (bei der Axial-Flow-Technik durch Trommeln) geführt, wo die restlichen Körner vom Stroh getrennt werden. Die ausgedroschenen Körner werden über Siebe geleitet, über die ein Luftzug zieht (Wind), der einen Grossteil der Spreu wegbläst. Die ausgedroschenen Körner werden dann über Elevatoren in den Korntank befördert. Ist der Korntank gefüllt, was über ein Sichtfenster kontrolliert werden kann bzw. auch akustisch gemeldet wird, wird er über das Abtankrohr geleert, sogar während der Fahrt.
Das Stroh wird nach hinten befördert und auf dem Feld als Schwad abgelegt zur weiter Verarbeitung mit der Presse. Es kann aber auch gehäckselt werden und wird dann über den Acker als Dünger verteilt.
Dreschsysteme
- Schüttler
- Axial-Flow (Axialfluß)
Hersteller
- Claas
- Deutz-Fahr
- Fendt (Agco)
- John Deere
- New Holland
- Fiat