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Rudi Völler

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Rudi Völler

Rudolf (Rudi) Völler (Spitzname: Tante Käthe) (* 13. April 1960 in Hanau) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Vom 2. Juli 2000 bis zum 24. Juni 2004 war er Teamchef der deutschen Fußballnationalmannschaft. Derzeit bekleidet er das Amt des Sportdirektors beim Bundesligisten Bayer Leverkusen.

Fußballspieler

Rudi Völler begann bereits als Kind beim TSV 1860 Hanau mit dem Fußballspielen. 1976 wechselte er zu Kickers Offenbach und spielte ab 1980 als Profi in der deutschen Bundesliga beim TSV 1860 München. Nach dessen Abstieg 1981 spielte er ein Jahr in der zweiten Liga. 1982 wechselte er zum SV Werder Bremen. Rudi Völler wurde bald in die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes berufen, für die er neunzig Mal spielte und 47 Tore schoss, was ihn gemeinsam mit Jürgen Klinsmann zum zweiterfolgreichsten Torjäger der Nationalmannschaft macht. 1987 wechselte er vom SV Werder Bremen zum AS Rom und 1992 zu Olympique Marseille. 1993 gewann Völler mit Marseille den Europapokal der Landesmeister. 1994 kehrte er nach Deutschland zurück und beendete 1996 bei Bayer 04 Leverkusen seine aktive Karriere, um danach als Sportdirektor für den Verein zu arbeiten.

Sein größter Erfolg als Spieler war der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien.

Statistik

Länderspiele

Bundesligaspiele und -tore

Erfolge als Spieler

  • Weltmeister 1990 mit Deutschland
  • Vize-Weltmeister 1986
  • Vize-Europameister 1992
  • Europapokalsieger der Landesmeister 1993
  • Deutschlands Fußballer des Jahres 1983
  • Italienischer Pokalsieger 1991
  • Torschützenkönig der Bundesliga 1983

Erfolge als Trainer

Vereine

Fußballtrainer und -manager

Nach der EM 2000, bei der die deutsche Nationalelf unter Erich Ribbeck als Titelverteidiger schon in der Vorrunde als Gruppenletzter ausgeschieden war, wurde Völler Teamchef der DFB-Auswahl.

Ursprünglich sollte Völler den Posten nur ein Jahr lang (bis 2001) inne haben, bis Christoph Daums Vertrag bei Bayer 04 Leverkusen auslief und dieser den Posten übernehmen konnte. Als Daum jedoch auf Grund von Vorwürfen wegen Drogenmissbrauchs nicht mehr für das Amt des Bundestrainers berücksichtigt werden konnte, wurde Völler auf Dauer eingestellt.

Seinen größten Erfolg erzielte Völler im Jahr 2002. Entgegen vieler anderslautender Prognosen der Experten, die ein frühes Aus prophezeiht hatten, wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2002 in Südkorea und Japan Vizeweltmeister.

Am 6. September 2003 bekam er nach einem EM-Qualifikationsspiel auf Island (0:0) einen Wutausbruch vor laufender Kamera, da seine Mannschaft von den ARD-Moderatoren Gerhard Delling und Günter Netzer stark kritisiert worden war. Am 11. Oktober 2003 schaffte er mit seiner Mannschaft die Qualifikation für die EM 2004 in Portugal. Nachdem die Nationalmannschaft bei der EM 2004 bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, erklärte Völler am 24. Juni 2004 seinen Rücktritt als Teamchef der deutschen Nationalelf.

Am 31. August 2004 wurde Völler neuer Teamchef beim italienischen Fußballverein AS Rom. Bereits am 25. September 2004 trat er wegen der ausbleibenden sportlichen Erfolge wieder zurück.

Seit dem 18. Januar 2005 fungiert Völler erneut als Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen. Am 16. September 2005 wurde er als Nachfolger von Klaus Augenthaler Übergangstrainer für drei Bundesligaspiele. Am 9. Oktober 2005 gab er das Traineramt an Michael Skibbe ab und arbeitet seitdem wieder als Sportdirektor.

Privat

Rudi Völler ist in zweiter Ehe mit der Italienerin Sabrina verheiratet. Er hat drei Söhne (Kevin, Bryan, Marco) und zwei Töchter (Greta, Laura). Wohnhaft ist Völler in Leverkusen-Quettingen.

Rudi Völler beim Eintrag ins Hanauer Stadtbuch

Auszeichnungen

Im August 2002 erhielt er auf Vorschlag der damaligen Oberbürgermeisterin Margret Härtel die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt Hanau.

2006 ist Rudi Völler mit dem bronzenen Löwen des Vereins „Leverkusen - ein starkes Stück Rheinland“ ausgezeichnet worden. Mit diesem erstmals vergebenen Preis wollten die Initiatoren Völlers Leistungen für das Ansehen der Stadt im In- und Ausland würdigen. Der bronzene Löwe ist von dem Leverkusener Bildhauer Kurt Arentz gestaltet worden.

Sonstiges

Ein Vorfall während der WM 1990 begründete die besondere Popularität Rudi Völlers. Damals wurde er vom niederländischen Nationalspieler Frank Rijkaard mehrmals bespuckt. Aufgrund seiner darauffolgenden Beschwerde beim Schiedsrichter wurde Völler anschließend zu Unrecht vom Platz gestellt.

In seiner aktiven Zeit erhielt Völler wegen seiner Frisur den Spitznamen Tante Käthe. Legendär waren auch die langgezogenen Ruuuuuuuuudi-Rufe in deutschen Fußballstadien sowie (während und nach dem Überraschungserfolg bei der Weltmeisterschaft 2002) das Lied "Es gibt nur ein' Rudi Völler" zur Melodie von Guantanamera.

Rudi Völler ist einer der Botschafter der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit geistiger Behinderung, die dieses Jahr in Deutschland stattfindet.