Iberger Tropfsteinhöhle
Die Iberger Tropfsteinhöhle befindet sich bei Bad Grund am westlichen Rand vom Harz im 563 Meter hohen Iberg. Die Höhle befindet sich in einer Höhe von 440 m über NN im Kalk eines oberdevonischen Atollriffs. Die Länge der Tropfsteinhöhle beträgt 123 Meter. Mit dem 78 Meter langen Hauptmann-Spatzier-Stollen, dem Gelben Stieg und zwei weiteren Hohlräume kommt die Höhle auf eine Gesamtlänge von 300 Meter.
Entdeckt wurde die Höhle im 16. Jahrhundert durch Bergleute die nach eingelagerten Brauneisen gesucht haben. 1524 wurde dann zum ersten Mal von Hohlräumen im Ibergmasiv gesprochen. Die erste Beschreibung von 1737 schildert eine Höhlenbefahrung des Arztes Franz Ernst Brückmann am 30. März 1723. Im Jahr 1874 wurden Wege und Treppen angelegt um dann als Schauhöhle mit einer Länge von 220 Metern ihren Betrieb aufzunehmen. Der Eingangsstollen, Hauptmann-Spatzier-Stollen, wurden in den Jahren 1910 und 1911 erbaut. Die elektrische Beleuchtung kam 1912 dazu, die dann 1935 durch weitere Beleuchtungskörper verbessert worden ist.
Der 1910/11 erbaute Stollen hat zwei natürliche Hohlräume angefahren, wobei der erste als Neuer Teil erschlossen ist. Ein ursprünglich zum großem Teil mit Brauneisen gefüllter Raum, der wahrscheinlich im 16. Jahrhundert ausgeräumt worden ist. In einer Kammer sieht man durch Kupfermineralien blaugrün verfärbten Sinter. Die häufige Rotfärbung des Sinters in der Höhle rührt vom Eisen her. Enge Spalten, die von Norden einmünden, sind reich mit Sinter ausgekleidet. Heliktiten sind im südlichen Hauptgang zu sehen. Der südliche Hauptgang, in Richtung des Spatzierstollen, setzt sich klammartig mit prächtigen Auskolkungen fort.
Die Tropfsteinhöhle war schon immer stark besucht und eine der Touristenattraktionen im Harz. 556 Besucher kamen 1881. 8.436 Besucher kamen schon im Jahr 1913. Bis zum 2. Weltkrieg stieg die Besucherzahl bis auf 15.000 im Jahr 1937 an. Nach dem 2. Weltkrieg stiegen die Besucherzahlen dann enorm an. Die beiden stark besuchten Rübeländer Tropfsteinhöhlen (Baumannshöhle und Hermannshöhle) lagen jetzt im östlichen Teil von Deutschland. Aber auch eine Verlegung des Haupteinganges, einen neuen Parkplatz und der Installierung einer ersten Effekt-Beleuchtung belebten die Besucherzahlen. Im Jahr 1950 waren es noch 88.000 Besucher im Jahr, um dann 1953 schon auf 165.000 Besucher im Jahr zu steigen. 1972 wurde dann zum ersten mal die 200.000 Besuchergrenze überschritten. In den Jahren danach gingen die Besucherzahlen wieder etwas zurück um sich dann auf 62.000 Besucher in den letzten Jahren einzupendeln.