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Heiligenstadt in Oberfranken

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Wappen Karte
Wappen Deutschlandkarte, Position von Heiligenstadt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bamberg
Fläche: 76,71 km²
Einwohner: 3.702 (31. Dezember 2002)
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km²
Höhe: 407 m ü. NN
Postleitzahl: 91332
Vorwahl: 09198
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: BA
Gemeindeschlüssel: 09 4 71 142
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 20
91332 Heiligenstadt i.OFr.
Website: www.markt-heiligenstadt.de
E-Mail-Adresse: rathaus@markt-heiligenstadt.de
Politik
Bürgermeister: Helmut Krämer
Panorama

Heiligenstadt in Oberfranken (offizieller Name Heiligenstadt i.OFr.) ist eine Marktgemeinde im Landkreis Bamberg in Bayern (Deutschland).

Geografie

Lage des Marktes Heiligenstadt im Landkreis Bamberg

Lage

Die Marktgemeinde Heiligenstadt liegt in der südöstlichen Ecke des Landkreises Bamberg. Die 24 Gemeindeteile liegen entlang dem Tal der Leinleiter und auf der angrenzenden Jurahochfläche. Veilbronn liegt 329 Meter über dem Meeresspiegel. Höchste Erhebung ist der Altenberg hinter Zoggendorf mit 583 Metern über dem Meer. Die Dörfer auf den Anhöhen von Volkmannsreuth bis Teuchatz gehören zur Langen Meile. Vom Seigelstein an schließt sich von Lindach an der Nordjura an. Die Bergdörfer östlich der Leinleiter zählen zum „Aufseßer Gebirge".

Heiligenstadt ist der bedeutendste Ort im Leinleitertal im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst.

Gemeinde

Heligenstadt ist ein Kleinzentrum mit 24 Gemeindeteilen. Der Markt Heiligenstadt ist mit 77 Quadratkilometern flächenmäßig die drittgrößte Gemeinde des Landkreises Bamberg, gehört aber auch zu den dünn besiedelten Gebieten. In den Dörfern und im Markt Heiligenstadt leben insgesamt um die 3.700 Einwohner.

Auffällig ist auch die konfessionelle Aufteilung der Bevölkerung. Im Nordwesten der Gemeinde sind die Ortschaften überwiegend katholisch, im Südosten mehrheitlich evangelisch. Insgesamt liegt das Verhältnis der Konfessionen zueinander bei etwa 50:50.

Ortsteile und Sehenswürdigkeiten

Gemeindeteile

Brunn

Brunn hat 135 Einwohner und liegt auf einer Hochfläche zwischen Hohenpölz und Schloss Greifenstein.

Burggrub

Burggrub hat 160 Einwohner und liegt liegt am Rücken des Altenberges und unterhalb des 525 Meter hohen Eichenbergs im Tal der Leinleiter, 378 Meter ü. NN.

Geisdorf

Der Weiler Geisdorf hat weniger als 20 Einwohner und liegt in etwa 500 m Höhe ü. NN. auf einer Terrasse des Jura. Geisdorf gehörte schon immer zu Herzogenreuth.

Greifenstein

Greifenstein liegt 502 Meter ü. NN und ist die Stammburg der Familie Stauffenberg.

In der Nähe des Schlosses Greifenstein auf dem Berg Kuhlich befindet sich mitten im Wald ein alter Judenfriedhof. Er ist das letzte Relikt aus der Judenzeit und wurde erstmals im Jahr 1608 erwähnt. Er wurde von vielen jüdischen Familien genutzt, da auch die Aufseßer Juden ihre Verstorbenen hier beisetzten.

Heiligenstadt

Heiligenstadt ist das Zentrum der Marktgemeinde, hier wohnt auch der Großteil der Bevölkerung.

Zur Förderung des Fremdenverkehrs wurde die alte Schule zum heutigen Rathaus umgebaut, der historische Marktplatz neu gestaltet und in der Osterzeit mit einem Osterbrunnen geschmückt. Außerdem wurde die alte Örtelscheune zum Haus der Bürger umfunktioniert.

Der Markt mit seinen denkmalgeschützten Häusern und seiner historisch interessanten Kirche ist ein bekanntes Ausflugsziel.

Vor allem in der Osterzeit wird er von vielen Touristen angesteuert, die die Osterbrunnen der Fränkischen Schweiz besichtigen.

Die evangelische St.-Veit- und St.-Michaels-Kirche geht auf eine frühere Zehntscheune zurück. Der frei stehende Glockenturm steht auf den Resten einer früheren Burg. Für eine evangelische Kirche ungewöhnlich ist die reichhaltige Barockmalerei der hölzernen Emporen und der Felderdecke.

Heroldsmühle

Die Heroldsmühle liegt in der Nähe der Leinleiterquelle. Besonders hervorzuheben ist an dieser Mühle das alte eiserne Mühlrad, das einen Durchmesser von 7,20 Metern hat und somit das größte Mühlrad Deutschlands ist.

Die alte Heroldsmühle wurde in den 1970er Jahren abgerissen. Beim Neubau blieb nur das Mühlrad und die angrenzende Mauer erhalten.

Herzogenreuth

Herzogenreuth hat 149 Einwohner und liegt 566 Meter ü. NN. Damit ist es das höchstgelegene Dorf im Landkreis Bamberg. Von der Anhöhe hat man bei gutem Wetter einen Blick bis ins Fichtelgebirge.

Die spätromanische Kirche in Herzogenreuth wurde mit dem umliegendem Friedhof vom Landesamt für Denkmalschutz zum Ensemble deklariert.

Hohenpölz

Hohenpölz mit dem 30 Meter hohen massiv wirkenden Glockenturm der Kirche mit Zwiebelhaube ist fast von überall auf den Höhen des fränkischen Juras zu sehen. Die Kirche ist dem Heiligen Laurentius geweiht und ist einschließlich Friedhof von einer gut erhaltenen Wehrmauer umgeben.

Einzelne Grabhügel gibt es in fast jeder Ortsgemarkung. Am bekanntesten ist aber das keltische Gräberfeld bei Hohenpölz.

Kalteneggolsfeld

Kalteneggolsfeld hat etwa 141 Einwohner und liegt in 520 Meter Höhe, am Rand der Langen Meile.

Leidingshof

Leidingshof hat 40 Einwohner. Zu den romantischen Nebentälern der Leinleiter gehören das Leidingshofer Tal, das Werntal, das Krötental, das Singertal und der Heroldsgrund.

Lindach

Lindach war bis zur Gebietsreform die kleinste Gemeinde in Bayern. Vor dem Anstieg nach Lindach sieht man eine alte Brunnenstube mit einem einzeln stehenden Lindenbaum, der als Naturdenkmal geschützt ist.

Neudorf

Neudorf hat lediglich 43 Einwohner. Unweit von Neudorf beginnt das Weintal, welches nach Veilbronn führt.

Neumühle

Die Neumühle liegt am Volletsbach in 370 m Höhe unterhalb von Schloss Greifenstein und ist auf den meisten Abbildungen der Burg enthalten.

Oberleinleiter

Oberleinleiter liegt 386 Meter über dem Meer. Wahrzeichen des Dorfes ist der 520 Meter hohe Kreuzsteinfelsen, von dem aus man ein Panorama über die Flur bis zu den Dörfern des Bamberger Jura hat.

Oberngrub

Oberngrub hat etwa 175 Einwohner und gehört zur Langen Meile.

Reckendorf

Reckendorf liegt idyllisch in einem von Nord nach Süd verlaufendem Seitental der Leinleiter, zwei Kilometer nördlich von Heiligenstadt.

Siegritz

Siegritz hat etwa 180 Einwohner und liegt in der Nähe des Werntals auf der Albhochfläche in etwa 456 Meter Höhe im äußersten Südosten des Landkreises Bamberg.

Stücht

Stücht hat 80 Einwohner gehörte früher den Herren von Stauffenberg auf Schloss Greifenstein. Das angebliche „Hunnengrab“ bei der Ortschaft Stücht ist nicht, wie die Sage erzählt, die Ruhestätte von Hunnenkönig Attila, sondern das Grab eines Reiteroffiziers des Schwedenkönigs Gustav Adolf.

Teuchatz

Teuchatz liegt in einer kleinen Senke (545 Meter ü.d.M.) am Rande des westlichen Höhenzugs der Fränkischen Alb.

Tiefenpölz

Tiefenpölz hat 147 Einwohner. Markant ragt die Pfarrkirche St. Martin über die Ortschaft heraus. Vom Seigelstein aus hat man einen Ausblick Richtung Norden und Osten, der bei herbstlicher Wetterlage bis zum Fichtelgebirge reicht.

Traindorf

Traindorf hat 160 Einwohner und liegt knapp einen Kilometer südlich von Heiligenstadt. Wegen der häufigen Hochwasser der Leinleiter ist die Talsohle nicht durchgehend bebaut.

Veilbronn

Veilbronn hat 74 Einwohner und liegt südlich von Heiligenstadt im Leinleitertal und ist bekannt als Ferienort.

Zu den Aussichtspunkten gehören die Pavillons bei Veilbronn und Heiligenstadt, der Rotenstein und Eichenberg bei Burggrub, der Kreuzstein bei Oberleinleiter, der Seigelstein bei Tiefenpölz und der Heroldstein bei Hohenpölz.

Volkmannsreuth

Volkmannsreuth hat 52 Einwohner und liegt auf der Hochfläche.

Zoggendorf

Zoggendorf hat 110 Einwohner und wird überragt von dem 585 Meter hohen Altenberg. Vom so genannten Schwedenfelsen bietet sich ein Panorama über den Ort und das Leinleitertal.

Geschichte

Vorgeschichtliche Funde belegen, dass das Gebiet Gebiet der Marktgemeinde schon vor Jahrtausenden zumindest zeitweise bewohnt war. Aber erst zur Zeit der Völkerwanderung, so um das Jahr 500, entstanden vereinzelt erste feste Ansiedlungen. Urkundliche Nennung setzte jedoch erst viel später ein.

Die Dörfer der Gemeinde entstanden vor etwa 1.000 Jahren. Heiligenstadt selbst existierte bereits vor Gründung des Bistums Bamberg (1007 n. Chr.).

Im Leinleitertal gab es Herrensitze der Ritter von Streitberg. 1525 verursachten aufständische Bauern schwere Schäden an den Schlössern. 1541 erhielt Heiligenstadt vom Kaiser das Marktprivileg bestätigt.

Im Jahr 1580 wurde die Reformation in Heiligenstadt und Unterleinleiter eingeführt. 1690 erwarb der Bamberger Fürstbischof Marquart Schenk von Stauffenberg die Rittergüter Greifenstein und Burggrub samt Patronat über Heiligenstadt. Die Grafen Schenk von Stauffenberg bewohnen heute noch die Burg Greifenstein und das Schlossgut Burggrub. Die Ortschaften des nördlichen Gemeindebereiches entstammen den ehemaligen bambergischen Ämtern. Hier gab es keine konfessionelle Änderung.

Juden in Heiligenstadt

Schon um das Jahr 1430 gab es Juden aus den umliegenden Städten, die mit Bauern in Heiligenstadt Handel trieben.

Chronologie

1541 Marktprivileg
1580 Reformation in Heiligenstadt und Unterleinleiter
1915 Eisenbahnanschluss über Ebermannstadt nach Forchheim
1968 Stilllegung der Eisenbahnlinie

Ortsname

erste urkundliche Form: "Haldenstat"

Der Ortsname Heiligenstadt hat nichts mit dem Wort „heilig“ zu tun. Er ist vielmehr ein Beispiel dafür, wie sich Namen im Lauf der Zeit verändern können. Der Ort wird erstmals Im Jahr 1365 erwähnt als "Haldenstat" (= Stadt an der Halde, am Hang).

In einem Bericht aus der Zeit der Entdeckung der Fränkischen Schweiz beschreibt Dr. Gottlieb Zimmermann im Jahr 1840 eine Wanderroute entlang der Leinleiter, wobei er mit der Erwähnung des alten Namens von Heiligenstadt zeigt, dass der Ortsname nichts mit Heiligen zu tun hat, sondern mit dem Wort Halde:

"Heiligenstadt, auch das lutherische Hallstadt genannt, ist ein hübscher Marktflecken im Thale, wo die Reisenden mehrere und ziemlich gute Wirthshäuser finden."

Lutherisches Hallstadt wurde der Ort genannt, um ihn von Hallstadt bei Bamberg zu unterscheiden, das mehrheitlich katholisch war (und ist).

Religion

Auf dem Gebiet der Marktgemeinde Heiligenstadt liegen die katholischsten und evangelischsten Dörfer im Bereich der Erzdiözese Bamberg: In Leidingshof gibt es keinen einzigen Katholiken, in den Dörfern der Pfarrei Tiefenpölz ist fast niemand evangelisch. Im Marktkern leben hauptsächlich evangelische Christen, in den Neubaugebieten mehrheitlich Katholiken. In den Dörfern rings um Heiligenstadt sind die evangelischen Christen in der Mehrheit.

Kirchen

Römisch-katholische Kirche

Heiligenstadt-Burggrub ist Patronatspfarrei mit Präsentationsrecht der Schenken von Stauffenberg, Greifenstein und nennt sich St. Paul Heiligenstadt-Burggrub.

Evangelisch-lutherische Kirche

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde hat ihr Zentrum in der St.-Veit- und St.-Michaels-Kirche.

Freikirchen

Neben den beiden großen christlichen Konfessionen gibt es in Heiligenstadt auch noch die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde / Baptisten. Sie haben ihren Sitz im Familienferienzentrum des Evangelisch-Freikirchlichen Sozialwerkes Nordbayern.

Wirtschaft und Verkehr

Eisenbahn

Brücke über das Leinleitertal und ehemalige Eisenbahnlinie als Radweg

Von 1915 bis 1968 war Heiligenstadt Endstation einer Eisenbahnlinie über Ebermannstadt nach Forchheim. Bis es zum Bau dieser Strecke kam war von den Heiligenstädtern noch einiges an Überzeugunsarbeit zu leisten. Als Argumente wurde das Basalt-Vorkommen bei Oberleinleiter, Eisenerz-Funde bei Königsfeld, das Holz der stauffenbergischen und aufseßischen Wälder, den Umschlag an Getreide und Vieh sowie der aufkommende Fremdenverkehr in der Fränkischen Schweiz angeführt.

Für die Anrainer bedeutete der Bahnbau eine finanzielle Belastung, denn die Bahn forderte die Abtretung der benötigten Flächen und tangierende Baumaßnahmen wie Zufahrtswege. Doch auch entferntere Gemeinden waren bereit, ihren Anteil beizutragen, denn sie hofften zum Teil auch darauf, dass es später eine Verlängerung nach Hollfeld oder Scheßlitz geben würde. Schwierigkeiten bereiteten allerdings die Gasseldorfer. Sie wollten kein Grundstücke nicht abtreten, sodass Zwangsmaßnahmen vollstreckt werden mussten.

Im Juni 1913 begannen die Bauarbeiten. 117.000 Kubikmeter Erde waren zu bewegen, 11 Brücken zu bauen, das Bett der Leinleiter musste an 5 Stellen verlegt werden. Dabei fanden über 100 Arbeiter sowie viele Ortsansässige Arbeit.

1915 konnte das Projekt seiner Bestimmung übergeben werden. Am 4. Oktober 1915 wurde die Lokalbahn Ebermannstadt-Heiligenstadt in Betrieb genommen. Der Lehrer Hans Spörl schreibt dazu:

"Ein Heiligenstädter, Lokführer Fritz Krasser, ein Sohn des früheren Bürgermeisters Friedrich Krasser in Heiligenstadt, der sich seinerzeit schon um den Bahnbau bemühte, hatte gebeten, den ersten Zug in seine Heimatgemeinde führen zu dürfen. Der Wunsch wurde ihm gewährt."

Weiter heißt es:

"Bürgermeister Richter begrüßte die angekommenen Gäste, hieß sie herzlich willkommen und sprach allen, die an diesem für die Gemeinde Heiligenstadt so bedeutsamen Werke mitgeholfen hatten den heißesten Dank aus. In seinen weiteren Ausführungen zeigte er die Entwicklung des Bahnbaus von seinen Anfängen an bis zur heutigen Eröffnung auf.
Mit Dank zu Gott verband er den Wunsch, die neue Bahn nach Heiligenstadt möge auch weiter in Gottes Hand liegen und zum Segen der Gemeinde Heiligenstadt werden, Während die jubelnde Schuljugend kostenlose Fahrten nach Ebermannstadt und wieder zurück nehmen durfte, fanden sich die Gemeinde-Vertreter mit den Gästen und Gönnern im Gasthof Hösch zu einem Gastmahl zusammen, wo auch in verschiedenen Ansprachen der Bedeutung dieses Festtages gedacht und ein begeistertes "Glück Auf!" für Heiligenstadt und seine Umgegend zum Ausdruck gebracht wurde. Heiligenstadt ist stolz auf seine Eisenbahn!"

Zitiert nach Dieter Zöberlein

Der Stolz währte nicht lange, denn schon im Juni 1960 wurde der Personenverkehr eingestellt und 1968 wurde auch der Güterverkehr eignestellt.

Straßen

Bereits 1912 wurde signalisiert, dass eine Automobilpost von Bamberg nach Heiligenstadt geplant sei. 1930 verkehrte der Postbus "nach Bedarf". Es handelte sich dabei wohl hauptsächlich um Ausflugsfahrten in die Fränkische Schweiz. Die Post begründete ihr mangelndes Engagement vor Allem mit den schlechten Straßenverhältnissen. Die Kraftpost-Linie nach Hollfeld wurde im Herbst 1931 wieder eingestellt, weil sich die Anrainer-Gemeinden Zoggendorf und Stücht nicht im geforderten Umfang beteiligten. Nun fuhr wieder der Postillon mit seiner Pferdekutsche.

Autogerechte Straßen gibt es auf dem Gebiet der Marktgemeinde erst seit dem Ausbau durch den Reichsarbeitsdienst in den 1930er Jahren. Diese Baumaßnahmen waren vorwiegend Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. In diesem Zusammenhang wurden die Straßen von Veilbronn nach Siegritz und von Hohenpölz nach Reckendorf gebaut.

Das größte Projekt der Nachkriegszeit war der Bau der Veilbronner Talbrücke in den 1950er Jahren.

Post

Der älteste Vermerk über das Postwesen in Heiligenstadt stammt aus dem Jahr 1733 als der angehende katholische Pfarrer Josef Rösch in Bamberg angab, sein Vater sei seit vielen Jahren Postverwalter in Heiligenstadt gewesen. Im Jahr 1853 wurde die Briefniederlage durch eine Brief- und Fahrpostexpedition ersetzt. Wechselte der Posthalter, so wechselte mit ihm auch das Lokal für die Postexpedition. Im Jahr 1892 erhielt Heiligenstadt einen Poststall für eine so genannte Cariolpostlinie nach Aufseß und Hollfeld. Eine solche Pferdepost-Linie verkehrte auch zum Bahnhof in Ebermannstadt. 1898 folgte die Etablierung einer planmäßigen Postagentur, deren Posthalter über den anstrengenden Dienst klagten, weil die Postfahrzeuge stets Nachts oder in den frühen Morgenstunden den Ort passierten und sie dann immer zur Stelle sein mussten.

Die Brief- und Paketpost wurde mit Fahrzeugen befördert. Den Postzustelldienst versahen bis in die 1960er Jahre hinein Postboten zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Schon am 1. Oktober 1874 erhielt Heiligenstadt eine Telegrafenstation mit Morsebetrieb, die bis zum Jahr 1926 genutzt wurde. Im Jahr 1907 wurde eine Fernsprech-Vermittlungsstelle eingerichtet. Die ersten Telefonanschlüsse erhielten der Gasthof Hösch in Heiligenstadt und Schloss Greifenstein sowie die Gemeinden Burggrub und Hohenpölz.

Wirtschaft

Wappen

Das Wappen der Marktgemeinde zeigt zeigt auf einer silbernen Wolken stehend den Erzengel Michael mit goldenen Flügeln, rotem Mantel und blauem Untergewand, goldenem Helm mit rotem Federbusch auf dem Haupt, in der rechten Hand das blaue Flammenschwert, in der Linken einen grünen Ölzweig. Sankt Michael ist neben dem heiligen Veit Schutzheiliger der Kirche.


Literatur

  • Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr.. Herausgegeben anläßlich der Feier des 450-jährigen Jubiläums der Verleihung des Marktrechtes an Heiligenstadt i. OFr. – Heiligenstadt: 1995
Commons: Category:Heiligenstadt in Oberfranken, Germany – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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