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Zulu (Ethnie)

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Die Zulu sind eine afrikanische Volksguppe der Bantu mit heute ca. fünf Millionen Menschen. Sie leben hauptsächlich in der Provinz KwaZulu-Natal, Südafrika. Die Sprache der Zulu ist die Zulu-Sprache.

Geschichte

Zulu-Krieger

Im 15. Jahrhundert wanderte diese Bantu-stämmige Volksgruppe aus dem Gebiet des heutigen Kongo ein. Unter ihrem König Shaka (* ca. 1787; † 1828) weiteten sie Anfang des 19. Jahrhunderts ihr Reich gewaltsam auf Kosten der Nachbarvölker von 260 km² auf 28.500 km² aus. Unter Shaka war das Zulureich der mächtigste indigene Staat im südlichen Afrika. Diese Macht beruhte in erster Linie auf dem von Shaka geschaffenen überlegenen Militärsystem. Das in Regimenter (Impi) geordnete stehende Heer von zeitweilig über 50.000 Mann war ein in der Region nahezu unüberwindlicher Machtfaktor. Beim "Großen Treck" kam es wiederholt zu Zusammenstößen mit den Buren, 1838 ermordete der Zulukönig Dingane den Voortrekker Piet Retief und siebzig weitere unbewaffnete Buren, die zu Gesprächen in seinen Kraal gekommen waren. Anschließend überfielen die Zulu einen Wagenzug der Voortrekker bei Bloukranz (Bloukranz-Massaker), das nur ein achtjähriges Mädchen überlebte. Die Vergeltung der Buren ließ nicht lange auf sich warten. In der "Schlacht am Blood River" schlug der Burenführer Andries Pretorius die Zulu am 16. Dezember 1838, ihre Hauptstadt uMgungundlovu wurde vier Tage später zerstört. Das Zulureich konnte sich aber als Machtfaktor im südlichen Afrika behaupten. 1843 wurde das Gebiet von Natal formell von den Briten annektiert. Der mächtige militaristische Zulustaat in der Nachbarschaft erschien diesen als Bedrohung ihrer Siedlungen in Natal. 1879 drangen englische Kolonialtruppen von Natal aus in das Zulureich König Cetshwayos (König seit 1873) ein (Zulukrieg). Nach anfänglichen Erfolgen (Niederlage der Briten in der Schlacht bei Isandhlwana am 22. Januar 1879) unterlagen die Zulu in der Schlacht bei Ulundi am 4. Juli 1879 den mit neuesten Waffen ausgerüsteten Engländern. Zululand wurde in dreizehn separate Königtümer aufgeteilt, deren Regenten einen englischen "Berater" an die Seite gestellt bekamen. Der alte Militarismus des Zulustaates und das ihm zugrunde liegende System wurden abgeschafft. König Cetshwayo besuchte 1882 England und wurde von Königin Victoria mit Sympathie empfangen. Nach seiner Rückkehr nach Zululand kam es zu massiven, eskalierenden Konflikten zwischen der traditionellen Königsfamilie der Zulu und den neu eingesetzten Häuptlingen. Nach Cetshwayos Tod 1884 rief sein Sohn Dinizulu den Burenstaat Transvaal zu Hilfe gegen die Rebellen. Als Dank erhielt Transvaal nach dem Sieg 10.400 km² Land, was mehr als einem Drittel des gesamten Territoriums der Zulu entsprach. 1887 wurde das formal noch immer unabhängige Zululand britisches Protektorat und 1897 Teil der Kolonie Natal. Im April 1906 kam es zur letzten Erhebung von Teilen des Zulu-Volkes gegen die englische Unterdrückung unter Bambatha kaManczinza, dem Häuptling des Zondi Clans. Die Rebellen (ca. 1500 Mann) erlitten aber bereits im Juli 1906 bei einem Gefecht in der Mhome-Schlucht eine vernichtende Niederlage gegen die in Natal stationierte britische Kolonialtruppe und eingeborene Polizeieinheiten. Der Aufstandsführer Bambatha und etwa 600 Mann fielen, ca. 5000 mit dem Aufstand sympathisierende Zulu wurden entweder zu Haftstrafen oder Deportation verurteilt. Der ebenfalls mit dem Aufruhr symphatisierende König Dinizulu wurde zu vier Jahren Zwangsarbeit und anschließender Deportation nach Transvaal verurteilt, wo er 1913 starb.

Liste der Zulu Clanchefs und Könige

Siehe auch

Inkatha Freedom Party, African National Congress, Apartheid, Isicathamiya, Township Jive (Mbaquanga), Pink Ivory

Verwandte Ethnien: Swazi, Xhosa, Matabele