Herbert Achterberg

Herbert Otto Heinrich Achterberg (* 29. August 1903 in Köslin; † 16. Juni 1983 in Berlin)
Leben
Herbert Achterberg wurde in Stralsund konfirmiert und erlangte dort 1922 die Hochschulreife. Anschließend studierte er Theologie und Germanistik in Greifswald, Berlin und Tübingen. Sein 1. Theologie-Examen absolvierte er 1927, das 2. Theologie-Examen 1930 in Stettin. In Februar 1930 wurde er an der Philosophischen Fakultät Greifswald zum Dr.phil. promoviert.
Am 30.03.1930 wurde er in der Schlosskirche zu Stettin durch Generalsuperintendent Kähler ordiniert. Nach dem Lehrvikariat in Greifswald, Weitenhagen und Altmalchow war Achterberg von 1930 bis 1937 Pfarrer in Reinfeld, dann drei Jahre Stadtmissionsinsprektor und Krankenhausseelsorger in Stettin. 1940 wurde er von der pommerschen Kirchenleitung zum Superintendent des Kirchenkreises Demmin und zum Pfarrer an die St.-Bartholomaei-Kirche (Demmin) berufen. Dort wirkte er bis zu seiner Pensionierung 31.10.1969.
In der Nachkriegszeit hatte Achterberg auf Grund der personellen Vakanzlage im Kirchenkreis Sonntags bis zu 6 Gottesdienste zu halten. Dazu fuhr er mit dem Fahrrad von Ortskirche zu Ortskirche. Die seelsorgerisch fordernde Nachkriegszeit prägte ihn. Er erkannte die Notwendigkeit für die Gefallenen und zivilen Opfern des Krieges ein würdiges Andenken zu schaffen sowie den Angehörigen ein Ort der Trauer zu geben. Daraus entwickelte sich ein jahrelanger, ausdauernder Einsatz für die Kriegsgräberfürsorge in Vorpommern und Oderraum. Besonders zu nennen sind der Demminer Friedhof, Friedhöfe auf Rügen, im Kreis Anklam und Grimmen und der Friedhof auf dem Golm (Usedom) für die Verstorbenen der Luftangriffe auf Swinemünde. Im Informationsgebäude auf der Kriegsgräberstätte mit der Dauerausstellung "Gesichter des 12. März 1945" ist ein Raum nach Dr. Herbert Achterberg benannt. Sein nachhaltiges Bemühen und Engagement gegen die Widerstände einer politisch-atheistischen Staatspartei umfaßte nicht allein die Finanzierung und Errichtung von Gedenkstätten, sondern maßgeblich auch auf deren Gestaltung z.B. der Kreuze.
In der Nachkriegszeit baute Achterberg mit ehrenamtlichen Helfern auch die evangelische Bahnhofsmission in Demmin auf.
Herbert Achterberg war ökumenischer Christ, galt als begeisterter Prediger mit gepflegter Sprache, er war literaturkundig und interessierte sich für Kultur- und Kirchengeschichte.
Er war seit 12.08.1930 mit Margarete Achterberg, geb. Lupprian (1908-2004) verheiratet und hatte drei Töchter. Er wurde auf dem Demminer Friedhof beigesetzt.
Werke
- Dissertation „Interpretation Christiana“ verkleidete Glaubensgestalt der Germanen auf deutschem Boden, erschienen als Bd. 19 in „Form und Geist“, Eichblatt Verlag Leipzig.
- Veröffentlichung im deutschen Kulturatlas: 32 Karten zur Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte, Bld.Lpz. 1928 bis 1938
- Kraft des Glaubens. Zeugen des Evangeliums aus den zwanzig Jahrhunderten nach Christus. Berlin, Evangelische Verlagsanstalt, 1976
Zeugen des Evangeliums - Personenlexikon. 300 Gestalten aus den 20 Jahrhunderten nach Christus. ISBN 13: 9783870673000
Weblinks
Einzelnachweise
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