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Empathiker

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Empathiker

Ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung wird in der psychologischen Forschung als Empathiker definiert. Empathiker verfügen über eine stark erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit, die weit über dem durchschnittlichen Wahrnehmungsniveau anderer Menschen liegt. Der Unterschied besteht dabei nicht in der physischen Wahrnehmungsfähigkeit, sondern in der Verarbeitung im Gehirn. Schwächste, subtile und unterschwellige Stimmungen, Gefühle, Eindrücke und Reize die von normalen Menschen nicht erfasst werden können, nehmen Empathiker sehr intensiv und umfassend wahr.

Bei einer alltäglichen Begegnung etwa nimmt ein Empathiker nicht nur sein Gegenüber wahr, sondern zugleich auch dessen Gestik, Mimik und Kleidung. Dadurch können sich Empathiker ein zumeist sehr genaues Bild des Gegenüber machen. Sie können Personen und Situationen wesentlich differenzierter einstufen, als es ein durchschnittlich begabter Mensch kann. Small-Talk wird von Empathiker als reizlos und langweilig empfunden, sie neigen eher zu tiefen Gesprächen. Da es für die meisten Empathiker sehr schwierig ist, sich auf viele unterschiedliche Leute einzulassen, meiden Sie große Veranstaltungen wie Feiern oder Versammlungen und wählen sich ihre Gesprächspartner sehr bewußt aus. Zumeist erkennen Empathiker ob sein Gegenüber lügt, täuscht oder etwas verschweigt. Dies lässt sie auf Außenstehende oft misstrauisch und zweifelnd wirken.

Die Wahrnehmung eines Empathikers erfasst in vergleichbaren Maße den Aufbau und die farbliche Komposition des Raumes sowie die Stimmung der anwesenden Personen. Ihm fällt es aufgrund dieser Reizüberflutung schwer, sich auf Teilaspekte der Situation zu konzentrieren. Situationen wiederum, die beim durchschnittlichen Menschen eher Langeweile auslösen, können von Hochsensitiven mitunter als angenehm stimulierend und emotional bereichernd empfunden werden, da auch sehr feine Nuancen von ihnen wahrgenommen werden können. Helles Licht, laute Musik, grelle Farben oder beispielsweise von Menschen überfüllte Räumen führen bei Empathikern zumeist zu einer Reizüberflutung und werden deshalb gemieden.


Sind Empathiker krank?

Oftmals wird Hochsensivität als Krankheit dargestellt. Die Problemstellung ist jedoch, dass der Empathiker eher einen Weg finden muss, mit seiner Hochsensitivität zurecht zu kommen. Da die Fähigkeiten von Empathiker in der Gesellschaft wenig bekannt und auch medizinisch kaum wissenschaftlich erforscht sind, werden sie oft in der Erziehung und in der Gesellschaft falsch verstanden. Dieser Zwang, seine starken hochsensitiven Fähigkeiten zu unterdrücken führt bei Empathikern oft zu Folgeschäden wie Depressionen, Minderwertigkeitskomplexen oder auch Größenwahn.


Warum lehnen viele Empathiker ihre Fähigkeiten ab ?

In unserer Kultur wird Sensitivität oft mich Sensibilität verwechselt und gemeinhin mit Schwäche gleichgesetzt und verpönt. Die meisten hochsensitiven Menschen werden in ihrer Kindheit die Erfahrung gemacht haben, dass sie mit ihrer übersensitiven Veranlagung auch abgelehnt wurden. Als Erwachsene haben sie dann unter Umständen ein Leben lang das Gefühl, dass etwas mit ihnen nicht stimmt, sie nicht recht hineinpassen oder einen Fehler haben, den es auszumerzen oder zumindest zu verstecken gilt. Zudem wird es für hochsensitive Menschen wie Empathiker schwieriger, in einer immer lauter, greller und schneller werdenden Umwelt zufrieden zu leben und zu arbeiten. Auch ist es so, dass Empathiker in ihrer Umgebung meist keine Personen haben, mit denen sie intensiv über ihre Empfindungen reden können, weil sie mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten sehr isoliert und alleine sind.