Lamborghini Jarama
Lamborghini | |
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Jarama | |
Produktionszeitraum: | 1970–1976 |
Klasse: | Sportwagen |
Karosserieversionen: | Coupé |
Motoren: | Ottomotoren: 3,9 Liter (239–257 kW) |
Länge: | 4490 mm |
Breite: | 1820 mm |
Höhe: | 1220 mm |
Radstand: | 2380 mm |
Leergewicht: | 1650 kg
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Vorgängermodell | Lamborghini Islero |
Der Lamborghini Jarama ist ein 2+2-sitziger Sportwagen des italienischen Automobilherstellers Lamborghini, der 1970 den Isolero ablöste. Das als Fließheckcoupé gestaltete Auto war das letzte Lamborghini-Modell mit Frontmotor.
Geschichte
Die Form des Jarama wurde bei Bertone von Marcello Gandini entworfen, der schon für den Miura verantwortlich gewesen war und später die Form des Countach entwarf. Besondere Merkmale waren die Abrisskante hinten am Dach sowie die halbverdeckten „Schlafaugen“-Scheinwerfer, deren Abdeckungen elektrisch nach unten bewegt werden konnten. Die Karosserie wurde von Marazzi gebaut und mit dem gleichen V 12 versehen, der auch im viersitzigen Espada verwendet wurde.
Für den Jarama wurde das verkürzte Chassis des Espada benutzt, er ist aber trotzdem schwerer. Der kurze Radstand machte den Jarama sehr wendig, die Fahreigenschaften waren für damalige Verhältnisse überragend und sind auch heute noch überdurchschnittlich: Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, von 0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunden. Der Jarama bot zwei Personen viel Platz in einem luxuriösen Innenraum und einen großen Kofferraum für viel Gepäck. Das Fahrzeug hatte ein handgeschaltetes Getriebe, doch wurde ein einzelnes Fahrzeug mit Automatik gefertigt.
Der Jarama war der letzte Lamborghini mit Frontmotor und galt als Lieblingswagen Ferruccio Lamborghinis.
Nach nur 177 gebauten Exemplaren wurde das Modell 1972 in einigen Details verändert und als Jarama S weitergebaut. Die Veränderungen betrafen im Wesentlichen die Mängel des ersten Modells: eine Servolenkung für mehr Komfort, Lufteintritte und -auslässe im Motorraum für eine bessere Kühlung, ein anderes Armaturenbrett ersetzte die designbetonte und zu Verwechslungen führende sogenannte „Klaviertastatur“, eine andere Auspuffanlage erhöhte die Motorleistung um 15 PS. Außerdem erhielt das Fahrzeug neue Räder ohne Zentralverschluss. Nach 155 Exemplaren wurde die Produktion 1976 eingestellt.
Stückzahlen
Mit insgesamt 327 gebauten Exemplaren gehört der Jarama zu den sehr seltenen italienischen V12-Modellen.
Sondermodelle

Ein Einzelstück blieb der sogenannte Jarama Sport, gebaut von Lamborghinis Testfahrer Bob Wallace. Sein 3,9 Liter großer V12-Motor leistete 380 PS. Daraus resultierte eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in etwa 5 Sekunden. Als voll renntaugliches Beispiel modifizierte Bob Wallace einen Jarama mit stark veränderter Aluminium-Karosserie, die unter anderem auf Klappscheinwerfer verzichtete und Kunststoffscheiben, Miura-Felgen und eine reduzierte Inneneinrichtung aufwies. Das orange und schwarz lackierte Fahrzeug nahm nie an Rennen teil.
Bilder
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Literatur
- Anthony Pritchard: Lamborghini. Heel Verlag, Königswinter 2006, ISBN 3-89880-574-3.
- Ferruccios Liebling. Fahrbericht eines Lamborghini Jarama 400 GTS. in: Motor Klassik Nr. 10/2007, S. 40 ff.