Zum Inhalt springen

Opernhaus Halle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Juni 2018 um 22:13 Uhr durch Altsprachenfreund (Diskussion | Beiträge) (Halbgeviertstriche). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Logo des Opernhauses Halle
Das Theater um 1900 mit der imposanten Kuppel über dem Bühnenhaus und davor die Promenade
Theater des Friedens (1986)

Im 1886 eröffneten Stadttheater von Halle an der Saale (gebaut nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Seeling und dem Ingenieur Stumpf),[1] befindet sich heute die Oper Halle. Zur Zeit seiner Eröffnung war das Stadttheater neben der Budapester Oper das technisch gesehen modernste Theater Europas.

Opernhaus Halle

Das Gebäude wurde am 31. März 1945 bei einem Bombenangriff durch Sprengbomben verheerend zerstört, besonders das Bühnenhaus. Der Wiederaufbau erfolgte unter Leitung von Kurt Hemmerling. Das wiederaufgebaute Gebäude wurde sehr einfach verputzt. Auf die Rundbogenfenster im Obergeschoss der modernisierten Eingangsfront wurde verzichtet, stattdessen wurden rechteckige Fenstertüren eingebaut. Die Dreiecksgiebel verloren den plastischen Schmuck und Giebelaufsatz. Der Zuschauerraum wurde weitgehend verändert. Das Bühnenhaus wurde neu gebaut, unter Verzicht auf die frühere Kubatur, die frühere Fassade und die Kuppel. Als das nahezu komplett erneuerte Theater 1951 wieder eingeweiht wurde, trug es als Staatstheater des Bezirks Halle im Land Sachsen-Anhalt als Mehrspartentheater den Namen Landestheater Halle. Das Gebäude hieß bis 1992 Theater des Friedens. Es wurde mit der Oper Fidelio wieder eröffnet.

Nach umfassenden Modernisierungsmaßnahmen hat das Opernhaus seine musikalische Weihe am 24. April 1968, 20 Uhr mit einem Sinfoniekonzert anlässlich des 65. Geburtstag des Generalmusikdirektors und Chefdirigenten Horst-Tanu Margraf erhalten.

Unter anderen waren an diesem Haus tätig: Bühnenbildner Rudolf Heinrich, Regisseur Heinz Rückert, Dirigent Horst-Tanu Margraf und die Dramaturgin Waldtraut Lewin. Sie waren in den 1950er-Jahren mit den Händel-Opern Ezio, Radamisto, Deidamia, Poros, Rinaldo (um nur einige davon zu nennen) maßgeblich beteiligt an den Händelfestspielen Halle. Dafür bekam das Team den Halleschen Händelpreis. Eine nächste Blütezeit der Händel-Pflege war unter dem GMD Christian Kluttig und dem Regisseur Peter Konwitschny in den 1980er-Jahren.

Große Sänger waren in Halle auch vertreten wie u. a. Anny Schlemm, Jutta Vulpius, Irmgard Arnold, Philine Fischer, Margarete Herzberg, Werner Enders, Franz Stumpf, Wolfgang Sommer, Hellmuth Kaphahn, Günther Leib.

Aus diesem Haus ging am 1. Januar 1992 das Opernhaus Halle hervor, im einzigen ausschließlich für Oper bestimmten Theaterbau in Sachsen-Anhalt. Nach und nach wurde das Gebäude saniert und rekonstruiert. Die Schaufassade (Süd) wurde um das Jahr 2000 nach bauzeitlichem Befund wiederhergestellt, die Ostfassade zeigt seit 2011 wieder ihr ursprüngliches Aussehen. In den nächsten Jahren ist auch eine Rekonstruktion der Westfassade mit Terrasse vorgesehen, später eine möglichst stilgerechte neue Kuppel – falls die Finanzierung gesichert wird.

Die Oper Halle bietet alle Sparten und Gattungen des Musiktheaters. Seit der Saison 2011/2012 bis Sommer 2016 wurde es künstlerisch von Axel Köhler geleitet, bekannt als Countertenor und Regisseur.

Mit Beginn der Saison 2016/2017 startet die Oper unter der künstlerischen Leitung von Florian Lutz, Veit Güssow und Michael von zur Mühlen neu mit einem Festival, dem große regionale und überregionale Aufmerksamkeit zu Teil wurde.[2][3][4]

Mit den jährlichen Neuproduktionen von Opern Georg Friedrich Händels, des bedeutendsten Sohnes der Stadt, setzt sie auch international Maßstäbe. Das Ensemble bespielt auch das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt.

Insgesamt verfügt das Opernhaus Halle über 672 Sitzplätze, die sich über Parkett, 1. und 2. Rang verteilen, und auch behindertengerecht erreichbar sind.[5]

Ehrenmitglieder des Ensembles

Commons: Opernhaus Halle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadttheater Halle (PDF-Datei; 1,44 MB), Im Centralblatt der Bauverwaltung, Nr. 50, 15. Dezember 1883, S. 465, abgerufen am 22. Dezember 2012
  2. Gräben der Freude: Hallesche Bühnen planen ein Festival. In: Mitteldeutsche Zeitung. (mz-web.de [abgerufen am 21. November 2016]).
  3. Helmut Schödel: Bühnen Halle: Mittendrin in Heterotopia. In: sueddeutsche.de. 1. November 2016, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 21. November 2016]).
  4. Richard Wagner: Der fliegende Holländer – DIE DEUTSCHE BÜHNE. In: Die Deutsche Bühne. Abgerufen am 21. November 2016.
  5. Informationen über das Opernhaus Halle auf musical-total.com (Memento vom 21. Dezember 2009 im Internet Archive)

Koordinaten: 51° 29′ 11,6″ N, 11° 58′ 17,4″ O