Stockente
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Stockente ♀ (Anas platyrhynchos) Größeres Bild |
Die Stockente (Anas platyrhynchos) ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie ist unserere bekannteste wild lebende Ente und auch die Stammform der Hausente.
Aussehen
Die Stockente bringt 700-1500 g auf die Waage. Ihre Länge beträgt 58 cm und ihre Flügelspannweite bis zu 95 cm. Sie kann bis zu max. 110 km/h schnell fliegen.
Das Prachtkleid des Männchens, Erpel genannt, ist grau, mit brauner Brust, bräunlichem Rücken und schwarzen Ober- und Unterschwanzdecken. Der Kopf ist metallisch grün mit weißem Halsring darunter, der Schnabel grün-gelb. Am Hinterrand der Flügel befindet sich ein metallisch blaues, weiß gesäumtes Band, der "Spiegel". Die Schwanzspitzen sind aufgerollt (Erpellocken). Das Männchen ist von Juli bis August im Schlichtkleid zu sehen, das dem Weibchen ähnelt.
Das Weibchen ist nicht so prächtig gefärbt und hat eine braun-grau gesprenkelte Tarnfärbung. Das einzige auffällige ist der Flügelspiegel, der dem des Männchens entspricht.
Die Enten mausern zweimal im Jahr, d.h. sie verlieren ihre Federn und ersetzen sie durch neue.
Die Enten haben ca. 10.000 Daunen und Deckfedern, die sie vor Nässe und Kälte schützen. Sie fetten ihr Federkleid immer ein, damit kein Wasser durch das Gefieder dringt. Eine Drüse an der Schwanzwurzel, genannt die Bürzeldrüse, liefert das Fett. Die Ente nimmt das Fett mit dem Schnabel und streicht es über die Federn.
Auf dem Wasser wird die Ente von einem Luftpolster getragen. Die Luft hält sich zwischen dem Daunengefieder, und die Deckfedern schließen die Daunen ab. Zusammen mit dem Fettpolster unter der Haut verhindert die eingeschlossene Luftschicht, dass die Ente auskühlt. Luft und Fett sind schlechte Wärmeleiter, dadurch geht kaum Körperwärme verloren.
Sie ist sehr anpassungsfähig und kommt fast überall vor, wo es Gewässer gibt. Die Stockente ist die häufigste und am weitesten verbreitete Entenart Europas. Es gibt sie auch in Asien und Amerika.
Stockenten schwimmen auf Seen, in Teichen, Binnengewässern, Bergseen und halten sich in Wald- und Wiesengräben auf. In der Wildnis können Enten bis 10-15 Jahre alt werden. Unter menschlicher Pflege werden sie aber auch 40 Jahre alt.
Die Nahrung der Stockente besteht zu 96,4% aus pflanzlichen Stoffen, davon sind 49,6% Getreidearten, 13,9% Laichkräuter, 5,8% Sumpfried und 3,9% Simsen. Im Herbst frisst sie Eicheln und andere Nüsse. Sie liebt Sämereien, Früchte, grüne Wasser-, Ufer- und Landpflanzen, Insekten, Larven, kleine Krebse und Würmer. An Futterstellen fressen die Stockenten auch gelegentlich Brot und Küchenabfälle.
Bei der Futtersuche und bei Gefahr tauchen die Enten unter. Wenn sie es bei der Futtersuche tun, nennt man das "Gründeln". Der Schwanz ist dabei senkrecht nach oben gerichtet. Obwohl sie keine Zähne haben, können sie Pflanzen abbeißen. Wenn sie die Pflanzen abgebissen haben, drücken sie das Wasser, das sie auch aufgenommen haben, durch die Hornleisten des Schnabels nach draußen. Diese Teile des Schnabels wirken wie ein Küchensieb. Die Nahrung bleibt daran hängen.
Junge Enten paaren sich nicht. Erst im geschlechtsreifen Zustand tun sie dies. Die Männchen balzen im Frühjahr (Balz = Paarungsspiel). Sie suchen die Witterung der Weibchen und paaren sich dann. Stockenten bauen ihr Nest aus Pflanzen an einer Uferböschung. Die Weibchen brüten zweimal im Jahr. 7-16 Eier werden 25-30 Tage ausgebrütet. Drei Tage vor dem Schlüpfen beginnen die Küken zu piepen. Mit dem Eizahn (spitzer Zahn am Schnabelende) bohrt es ein Loch in die Kalkschale des Eis und strampelt sich aus der Schale, danach bleibt es erschöpft liegen. Enten sind Nestflüchter, d.h. sie werden nicht blind und taub geboren. In den ersten Stunden ihres Lebens laufen sie demjenigen nach, den sie zuerst sehen. Das ist meist die Mutter. Nach 8 Wochen können sie fliegen und schwimmen.
Die natürlichen Feinde der Stockente sind Füchse und Greifvögel.