Philipp VI. (Frankreich)
Philipp VI. (* 1293, † 22.8.1350) war von 1328 bis 1350 König von Frankreich. Er wurde 1293 als Sohn Karls von Valois, dem jüngeren Bruder König Philipps IV., geboren. Nach dem Tode seines Vaters (1325) wurde er Graf von Valois. Als mit Karl IV. 1328 der letzte Kapetinger in direkter Linie ausstarb, wurde Philipp als Cousin des Verstorbenen zuerst zum Regenten ernannt und am 29.5.1328 in Reims zum König von Frankreich gekrönt. Erste Erfolge in seiner Regierung war die siegreiche Schlacht von Kassel (1328) sowie der Lehnseid des englischen Königs Eduard III. (1329, 1331). Doch Eduard III. beanspruchte für sich als Sohn Isabellas von Frankreich, der Tochter Philipps IV., selbst die Krone Frankreichs. Philipp VI. reagierte daraufhin indem er die Guyenne, den letzten Festlandsbesitz Englands, besetzen ließ (1337), was schließlich zum Hundertjährigen Krieg führte. Philipp konnte eine erste Invasion Edwards (1339) zurückschlagen, konnte aber nicht den Untergang der französischen Flotte bei Sluis (1340) verhindern. 1341 wurde aus Geldmangel auf beiden Seiten ein Frieden geschlossen, doch schon 1346 marschierte Eduard nocheinmal, dieses Mal erfolgreich, in Frankreich ein. Philipp stellte sich ihm bei Crécy. Das französische Heer wurde vernichtend geschlagen. Der mit ihm verbündete blinde König von Böhmen, Johann I., fiel. Philipp entkam mit knapper Not. In dieser Schlacht konnten sich 20.000 Engländer, die jedoch über 8.000 Bogenschützen verfügten, gegen 68.000 Franzosen, größtenteils schwere Kavallerie, durchsetzen. Damit wurde der Niedergang des Rittertums eingeleitet. 1347 belagerte Eduard III. Calais, das sich schließlich ergab. Danach wurde wieder Frieden geschlossen. Seine erste Frau verlor Philipp 1348 an die Pest, doch schon ein Jahr darauf heiratete er die Verlobte seines Sohnes, Blanche von Navarra, die 16 Jahre alt war. Er war mit 56 Jahren 40 Jahre älter. Doch schon 1350 wurde er schließlich immer schwächer und kränker und schloss am 22. August die Augen für immer; er wurde 57 Jahre alt. Er hatte die Krondomäne 1349 durch Ankauf der Dauphine (jeder zukünftige Thronfolger trug fortan den Titel "Dauphin") erweitern können, hinterließ Frankreich bei seinem Tod aber in einem kritischen Zustand.
Philipp VI. gilt als tapfer, ritterlich und impulsiv, zuweilen aber auch als dünkelhaft und etwas leichtsinnig. Er begründete die bis 1589 präsente Dynastie der Valois. Er gilt, trotz der schmerzlichen Niederlagen in seinen späten Regierungsjahren (ab 1346) und dem Aufkommen der Pest in Frankreich (ab 1348), als einer der fähigsten Könige auf dem Lilienthron.