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Otto Heineke

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Otto Heineke (* 24. Oktober 1893 in Immensen; † 6. Juli 1980 in Immensen b. Lehrte) war Vorreiter im Naturschutz, Kunsthistoriker, Lehrer und Landwirt.

Leben und Werk

Jugendzeit

Heineke wurde 1893 in seinem Heimatort Immensen auf dem dortigen Voßhof geboren. Als 2. Sohn eines Landwirts war er dazu bestimmt, den Lehrerberuf anzutreten. In jungen Jahren lernt er die Violine und das Klavier zu spielen und zeichnet sich durch sein hervoragendes Gedaächtnis aus. Nach Schule und ersten Ausbildungsjahren musste Heineke in den 1. Weltkrieg und kehrte verwundet aus russischer Gefangenschaft zurück. Schon aus dieser Zeit liegen Entwürfe und Umsetzungen von Heineks Ideen zu Möbeln und Skulpturen vor.

Studium in Greifswald und Zeit in Athen

Otto Heineke besuchte die Universität Greifswald und erwarb sich umfassende Kenntnisse in Kunstgeschichte. Ferner galt seine Liebe schon früh der Natur und dem Schutz des von der Industrialisierung bedrohten Lebensraumes. Heineke unterrichtete an der deutschen Schule Athen und besuchte von dort aus die kunstgeschichtlich unerschöpflichen Stätten in Griechenland, Kleinasien und Ägypten. Sein gut geschultes Auge und sein Sachverstand ermöglichten es ihm, eine beachtliche Sammlung von Kunstgegenständen zu erhalten. Auf der Violine konnte er in seiner Athener Zeit zusammen mit dem Cellisten Pablo Casals musizieren.

Lehrer und Genealoge

In seinem Beruf als Lehrer war Otto Heineke mehrere Jahre in Celle tätig. Neben Hanna Fuß lernte er hier deren Verehrer Hermann Löns kennen und knüpfte freundschaftliche Kontakte. Heineke beschäftige sich ebenso intensiv mit der Geschichte seiner Vorfahren und deckte zahlreiche Spuren in die Vergangheit auf; so kämpfte einer seiner Ahnen als General in der venezuleanischen Revolution unter Simón Bolívar (1783-1830). Heineke gelang es die Nachfahren des General Wiedemann ausfindig zu machen.

Schriftsteller, Musiker und Erzähler

Otto Heineke veröffentlichte zahlreiche Manuskripte zu den Themen Kunstgeschichte, Heimatgeschichte und Naturschutz. Seine Bücher, geprägt von der Wandervogelzeit und dem humanistisch-naturalistischen Lebensideal, spiegeln seine zahlreichen Interessen, besonders die Heimatverbundenheit und die Verwurzelung der modernen Menschen in den Geschicken der Naturmaechte wieder. Seine unvergeßlichen Erzählungen zu historischen Themen wie dem Bau der ersten Eisenbahn, dem Fang des letzten freien Wolfes und über die frühe Besiedlung der norddeutschen Tiefebene blieben seine Zuhörern lange im Gedächtnis. Immer waren sie mit Lebensweisheit und Witz gestimmt. Ein besonderer Freund auf seinem Weg war Dr. Kurd Schultz, der Heineke mit mehreren Veröffentlichungen Vorbild war. Heinekes Bibliothek - die zur Zeit nicht der Öffentlichkeit zugänglich ist - wird weiter von vielen Kennern geschätzt.

Naturschutz als Lebensaufgabe

Besonders verdient machte sich Heineke um den Natur- und Landschaftschutz im östlichen Niedersachsen. Unermüdlich wies er auf den sich rasch ausbreitenden Raubbau der Industrialisierung hin. Nicht nur für Fauna und Flora, aber auch für den Menschen sah er den Lebensraum und die Lebensgrundlage gefährdert. Für Heineke war die Naturerfahrung ein wesentlicher Bestandteil von Lebensqualität. Hierin war er vielen seiner Zeitgenossen weit voraus und musste gegen erhebliche Widerstände kämpfen. Löns forderte bereits 1910 einen intensiven Naturschutz, Heineke setzte sich in seinem Wirkungsgebiet mit viel Engagement für den Ausbau des Landschaftschutzes und den Ausweis von geschützten Räumen und Naturdenkmälern ein. Lange Jahre war er - als einer der ersten - Naturschutzbeauftragter. Für sein Wirken erhielt er namhafte öffentliche Auszeichnungen. Bereits 1966 schrieb Heineke: "Was will der Landschaftschutz anderes als den Standort sichern, und zwar nicht nur den der Pflanzen und Tiere, sondern auch deinen eigenen, du Mensch, der du fürchten mußt, daß ein Herzinfakrt dich vorzeitig hinwegrafft, wenn du versäumst, deine Lebenslandschaft so zu pflegen, daß sie dir immer wieder Erholung im Lebenskampf und Kraft ihn zu bestehen, spenden kann." 1) Erst später wurde vieles von dem, was Otto Heineke in einer Zeit des Wirtschaftwunders forderte, mit gesetzlichen Regelungen untermauert. Naturdenkmäler und geschützte Räume wurden als Basis einer vernetzten Natur selbstverständlich anerkannt und verstärkt ausgewiesen.