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Stellberg (Schönbuch)

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Stellberg
Stellberg von Norden, am Abend nach vollzogenem „Big Lift“ des Schönbuchturms
Stellberg von Norden, am Abend nach vollzogenem „Big Lift“ des Schönbuchturms
Höhe 580,33 m ü. NN [1]
Lage nahe Herrenberg; Landkreis Böblingen, Baden-Württemberg (Deutschland)
Gebirge Schönbuch
Koordinaten 48° 36′ 14″ N, 8° 54′ 34″ OKoordinaten: 48° 36′ 14″ N, 8° 54′ 34″ O
Stellberg (Schönbuch) (Baden-Württemberg)
Stellberg (Schönbuch) (Baden-Württemberg)
Besonderheiten Standort des Schönbuchturms. Rekultivierter, mit Erde verfüllter ehemaliger und zeitweise als Mülldeponie genutzter Steinbruch.

Der Stellberg ist eine 580,33 m ü. NN[1] hohe Erhebung im Westen des Schönbuchs. Der Aussichtspunkt liegt nahe Herrenberg im baden-württembergischen Landkreis Böblingen.

Nach Auffüllung und Rekultivierung des zuvor als Mülldeponie genutzten Steinbruchs ist der Stellberg nach dem Bromberg (582,6 m) die zweithöchste Erhebung des Schönbuchs und bietet insbesondere nach Westen und Norden eine freie Sicht über das Gäu. Im Jahr 2017 wurde auf dem Stellberg mit dem Bau eines Aussichtsturms begonnen, der als Schönbuchturm bezeichnet wird und im Juni 2018 eröffnet werden soll.[2]

Geographie

Der Stellberg erhebt sich am westlichen Schönbuchtrauf, im Herrenberger Forst und im Naturpark Schönbuch. Das Hochplateau seiner künstlich geschaffen Kuppe liegt etwa 3 km nordöstlich von Herrenberg und etwa 5 km südwestlich von Hildrizhausen. Nordöstlich der Erhebung befindet sich der Kalte Brunnen, dessen Wasser durch den Kaltenbrunn zum Krebsbach fließt.

Der Stellberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Schwäbisches Keuper-Lias-Land (Nr. 10), in der Haupteinheit Schönbuch und Glemswald (104) und in der Untereinheit Schönbuch (104.1) zum Naturraum Südlicher Schönbuch (104.12). Der Stellberg befindet sich innerhalb des Landschaftsschutzgebiets (LSG) Schönbuch (CDDA-Nr. 324243).[3]

Geschichte

Hochplateau des Stellbergs vor Bau des Aussichtsturms

Am Ort des Stellbergs befand sich früher ein Sandsteinbruch, der etwa ab den 1950er-Jahren als Mülldeponie genutzt wurde. Ab Mitte der 1970er-Jahre wurde diese mit Erde verfüllt. In den 1990er-Jahren wurde mit Rekultivierungsmaßnahmen begonnen. Zum Abschluss dieser wurden auf dem entstandenen Hochplateau als Sitzgelegenheit nutzbare Steine platziert, die so angeordnet wurden, dass sie an eine steinzeitliche Kultstätte erinnern. Durch landschaftspflegerische Maßnahmen wurde sichergestellt, dass der Stellberg als Aussichtspunkt nutzbar blieb.[4][5]

Die Idee für einen Aussichtsturm im Schönbuch entstand in einem Workshop des „Zukunftskreises 2020“, einem Gremium, dem die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags sowie die Verwaltungsspitze des Landratsamtes Böblingen angehörten. Ein Gutachten empfahl den Stellberg als idealen Standort. Während des Wintersemester 2014/2015 nahmen Studierende der Hochschule für Technik Stuttgart an einem Ideenwettbewerb teil und fertigten 10 Turmmodelle an. Ausgewählt wurde ein Entwurf, bei dem der Baustoff Holz eine wesentliche Rolle spielt, und man ließ diesen ausarbeiten. Der vorgesehene Turm ist eine Konstruktion aus heimischem Laubholz und Stahlseilen mit drei Plattformen. Die höchste Plattform in 30 Metern Höhe ist über zwei gegenläufige, spiralförmige Treppen zu erreichen. Der Baubeginn erfolgte im Jahr 2017,[6] die Eröffnung des Turms ist im Juni 2018.[2]

Erschließung

Unmittelbar südlich vorbei am einstigen Steinbruch des Stellbergs führt von Herrenberg nach Hildrizhausen die Landesstraße 1184. Die Straße überquert westlich des Stellbergs den Schönbuchtunnel der Bundesautobahn 81. Nördlich und westlich des Stellbergs verlaufen der Martinusweg und der Schwarzwald-Schwäbische Alb-Allgäu-Weg (HW 5).

Etwa 500 Meter westlich des Stellbergs befindet sich das Naturfreundehaus der Naturfreunde Herrenberg. Etwas südlich davon liegt jenseits der L 1184 der Waldfriedhof Herrenberg. Es gibt dort Wandererparkplätze. Im Rahmen der Baumaßnahmen für den Schönbuchturm auf dem Stellberg wurden von dort eine Zugangsweg errichtet, über den der Aussichtsturm in wenigen Minuten erreicht werden kann.

Einzelnachweise

  1. a b Messung im Auftrag des Landratsamts Böblingen über 5 Kontrollmesspunkte aus dem Jahr 2016
  2. a b Böblinger Kreiszeitung: Zeitkapsel krönt den Schönbuchturm. 4. Mai 2018
  3. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  4. Gäubote: Schönbuch-Tipp heute: Aussichtspunkt Stellberg. 25. Januar 2012
  5. Landkreis Böblingen: Abfallwirtschaftskonzept 2014. (PDF; 7,2 MB)
  6. Stadt Herrenberg: Amtsblatt der Großen Kreisstadt Herrenberg. Ausgabe 43, 27. Oktober 2016
Commons: Stellberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien