Bundestagswahl 2002
Die Wahl des 15. Deutschen Bundestages fand am 22. September 2002 statt.
Ca. 61,2 Millionen Deutsche waren wahlberechtigt. Es beteiligten sich 24 Parteien mit Landeslisten an der Bundestagswahl:
- Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
- Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
- Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU)
- Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE)
- Freie Demokratische Partei (FDP)
- Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS)
- Partei Rechtsstaatlicher Offensive (Schill)
- Familien-Partei Deutschlands (FAMILIE)
- Mensch Umwelt Tierschutz (Die Tierschutzpartei)
- Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)
- Die Grauen - Graue Panther (GRAUE)
- Humanistische Partei (HP)
- Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
- Christliche Mitte - Für ein Deutschland nach GOTTES Geboten (CM)
- Partei Bibeltreuer Christen (PBC)
- Bayernpartei (BP)
- Deutsche Zentrumspartei - Älteste Partei Deutschlands gegründet 1870 - (ZENTRUM)
- Ökologisch-Demokratische Partei (ödp)
- Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
- Alternative spirituelle Politik im neuen Zeitalter (Die Violetten)
- Feministische Partei DIE FRAUEN (DIE FRAUEN)
- Die Republikaner (REP)
- Partei für RentenGerechtigkeit und Familie (PRG)
- Aufbruch für Bürgerrechte, Freiheit und Gesundheit (AUFBRUCH)
Mit Direktkandidaten, aber ohne Landeslisten beteiligten sich außerdem:
- Ab jetzt ... Bündnis für Deutschland (Deutschland)
- Deutsche Kommunistische Partei (DKP)
- Deutsche Soziale Union (DSU)
Die SPD, GRÜNE, FDP, PDS und NPD waren in allen 16 Bundesländern mit Landeslisten vertreten, die CDU in allen Ländern außer Bayern, die CSU nur in Bayern.
Die Schill-Partei stellte sich in 15 Ländern zur Wahl.
Die Anzahl der Kandidaten, der Sitze im Bundestag sowie der Wahlkreise war im Vergleich zur Bundestagswahl 1998 geringer. 3542 Kandidaten (1998: 5062), von denen etwa 29% Frauen sind, bewarben sich um ein Mandat für den auf 598 Abgeordnete (1998: 666) verkleinerten Bundestag. Die Zahl der Wahlkreise ist um 29 auf 299 verringert worden.
Amt des Bundeskanzlers
Der Bundeskanzler wird in Deutschland nicht direkt gewählt, sondern nach der Wahl durch den Bundestag. Amtierender Bundeskanzler seit 1998 ist Gerhard Schröder (SPD), Kanzlerkandidat der Unionsparteien CDU und CSU war Edmund Stoiber. Auch die FDP hatte zu dieser Wahl - zum ersten Mal in ihrer Geschichte - offiziell einen Kanzlerkandidaten ernannt, Guido Westerwelle. Ihm wurden jedoch keine Chancen auf das Amt eingeräumt.
Themen im Wahlkampf
Die Themen des Wahlkampfes waren vielfältig, hier eine Auswahl:
- Arbeitslosigkeit
- Flutkatastrophe
- Bildung
- Steuern
- Familie
- Außenpolitik
- verschiedene Affairen:
- Freiflug-Affaire (oft auch als Bonusmeilen-Affaire bezeichnet)
- Spendenskandale von CDU und SPD
Die Wahllokale hatten am 22. September von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Um 18:00 gab es die erste Prognose, im Laufe des Abends dann verschiedene Hochrechnungen. Das vorläufige amtliche Wahlergebnis und die daraus folgende Sitzverteilung wird noch in der Wahlnacht in Berlin im Reichstagsgebäude bekannt gegeben. Das endgültige amtliche Wahlergebnis wurde vom Bundeswahlausschuss am 9. Oktober festgestellt.
Wahlergebnis
Sitzverteilung
- SPD 251
- CDU/CSU 248
- Grüne 55
- FDP 47
- PDS 2
insgesamt 603 Sitze
Direktmandate (unvollständig)
- Bayern
- WK 225, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach, Starnberg, Ilse Aigner (CSU)
- WK 226, Traunstein-Berchtesgadener Land, Peter Ramsauer (CSU)
- WK 227, Weilheim, Alexander Dobrindt (CSU)
- WK 228, Deggendorf, Bartholomäus Kalb (CSU)
- Berlin
- WK 76, Mitte, Jörg-Otto Spiller (SPD)
- WK 77, Pankow, Wolfgang Thierse (SPD)
- WK 78, Reinickendorf, Detlef Dzembritzki (SPD)
- WK 79, Spandau/Charlottenburg-Nord, Swen Schulz (SPD)
- WK 80, Steglitz-Zehlendorf, Klaus-Uwe Benneter (SPD)
- WK 81, Charlottenburg-Wilmersdorf, Petra Merkel (SPD)
- WK 82, Tempelhof-Schöneberg, Eckhardt Barthel (SPD)
- WK 83, Neukölln, Ditmar Staffelt (SPD)
- WK 84, Friedrichshain-Kreuzberg, Hans-Christian Ströbele (B90/Die Grünen)
- WK 85, Treptow-Köpenick, Siegfried Scheffler (SPD)
- WK 86, Hellersdorf-Marzahn, Petra Pau (PDS)
- WK 87, Lichtenberg, Gesine Lötzsch (PDS)
- Brandenburg
- WK 56, Prignitz/OPR/Havelland II,
- WK 57, UM/BAR I,
- WK 58, OHV/Havelland II,
- WK 59, MOL/BAR II, Petra Bierwirth (SPD)
- WK 60, PM I/Havelland III/TF I,
- WK 61, Potsdam/PM II/TF II,
- WK 62, Dahme-Spreewald/TF III/OSL I,
- WK 63, Frankfurt (Oder)/Oder-Spree,
- WK 64, Cottbus/Spree-Neiße,
- WK 65, Elbe-Elster/OSL II,