Prinz-Albrecht-Straße
Die Prinz-Albrecht-Straße war bis 1945 eine Straße im Berliner Bezirk Berlin-Kreuzberg. Seit 1951 trägt diese Straße den Namen Niederkirchnerstraße. Von 1933 bis 1945 war die Straße ein Synonym für den Terrorapparat der NS-Diktatur, weil die Gestapo-Zentrale und die SS dort ihren Sitz hatten.
Die Prinz-Albrecht-Straße entstand 1891 als Verlängerung der Zimmerstraße nach Westen. Da sie über die Gärten des Prinz-Albrecht-Palais geführt wurde, erhielt sie ihren Namen nach dem Eigentümer des Stadtpalais.
Nach 1933 wurde die Prinz-Albrecht-Straße zum „Regierungsviertel“ des „SS-Staates“, das sich durch die unmittelbare Nachbarschaft zum offiziellen Regierungsviertel in der Wilhelmstraße auszeichnete.
Prinz-Albrecht-Straße 7
Noch vor dem Bau der Straße wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum, der heutige Martin-Gropius-Bau, errichtet.
Prinz-Albrecht-Straße 8
Das "Prinz-Albrecht-Gelände" wurde erstmals im Mai 1933 genutzt, als in das Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule in der Prinz-Albrecht-Straße 8 das für das neugeschaffene Geheime Staatspolizeiamt (Gestapo) einzog.
Prinz-Albrecht-Straße 9
Als Himmler im April 1934 zum "Inspekteur" der Gestapo ernannt wurde, verlegte er als Reichsführer-SS den Verwaltungsapparat der SS sowie den SD von München nach Berlin. Er selbst zog mit seinem Führungsstab in das ehemalige Hotel Prinz Albrecht neben die Gestapo-Zentrale.
Der Sicherheitsdienst (SD) der SS und ab 1939 das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) bezogen das sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindliche Prinz-Albrecht-Palais in der Wilhelmstraße 102. Nachdem die bereits von der NSDAP genutzten dazwischen liegenden Gebäude ebenfalls in den Komplex einbezogen worden waren, ergab sich ein entscheidendes Machtzentrum der Diktatur. Nach 1939 reichten die Gebäude des Komplexes nicht mehr aus und viele Dienststellen wurden in ganz Berlin angesiedelt.
Heute existiert keines dieser Gebäude mehr. Soweit sie als Ruinen nach 1945 noch standen. wurden sie Mitte der fünfziger Jahre abgerissen. Das Areal wurde teilweise abgeräumt.
Namensänderung 1951
1951 wurde die Straße nach Käthe Niederkirchner benannt, einer Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime.
Weblinks
- Topographie des Terrors
- Bucholtz, Erika: Die Zentralen des nationalsozialistischen SS- und Polizeistaats.
Gebäudenutzung und Bauplanung in Berlin 1933-1945.
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 52 (2004), H. 12, S. 1106-1125.] [1]