Malchen
Malchen Gemeinde Seeheim-Jugenheim
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Koordinaten: | 49° 47′ N, 8° 39′ O |
Höhe: | 169 (156–209) m ü. NHN |
Einwohner: | 1004 |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Eingemeindet nach: | Seeheim |
Postleitzahl: | 64342 |
Vorwahl: | 06151 |

Malchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Seeheim-Jugenheim im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Geographie
Malchen liegt von Wald umgeben am Fuß der Burg Frankenstein im Naturpark Bergstraße-Odenwald an der Bergstraße im Odenwald.
Geschichte
Malchen wurde in den 1380er Jahren erstmals und später als Malche (1420) und 1485 mit dem heutigen Malchen urkundlich erwähnt.[1] Folgende Ereignisse sind in der Folgezeit urkundlich belegt[1]:
- 1420 verkaufen Ritter Johann von Löwenstein der Jüngere und seine Ehefrau Ilea die durch letztere ererbten Teile an den Dörfern und Gerichten des Amts Tannenberg, darunter Malchen, dem Pfalzgrafen Ludwig zu Eigentum. Im gleichen Jahr verkaufen auch Hademar zu Laber ihre Rechte an Malchen an den Pfalzgrafen und der Ort fällt unter die Herrschaft der Grafschaft Erbach.
- 1571 gehört Malchen zum Amt Auerbach.
- 1714 gelangt Malchen mit dem Verkauf von Amt Seeheim und Tannenberg durch die Erbach an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.
Die Kapelle wurde 1514 erwähnt. Malchen gehörte wie Seeheim zur Herrschaft der Herren von Bickenbach und wurde im Jahre 1714 hessisch.
Am 31. Dezember 1971 wurde Malchen zur Gemeinde Seeheim eingegliedert, die sich am 1. Januar 1977 mit Jugenheim a. d. Bergstraße zunächst unter dem Namen Seeheim zusammenschloss.[2] Am 1. Januar 1978 wurde diese Gemeinde amtlich in Seeheim-Jugenheim umbenannt.[3]
Verwaltung und Gerichte
In hessischem Besitz wechseln die übergeordneten Verwaltungseinheiten dann mehrfach:
- bis 1820: Amt Seeheim, das ab 1806 zur Provinz Starkenburg des Großherzogtums Hessen gehörte
- 1821 bis 1832: Landratsbezirk Bensheim der Provinz Starkenburg
- 1832 bis 1848: Kreis Bensheim, mit der Einführung von Kreisen im Großherzogtum Hessen
- 1848 bis 1852: Regierungsbezirk Heppenheim, während der Einteilung der Provinz Starkenburg in Regierungsbezirke
- 1852 bis 1874: Kreis Bensheim mit der Wiedereinführung von Kreisen in der Provinz Starkenburg
- 1874 bis 1938: Kreis Darmstadt mit der Auflösung des Kreises Bensheim
- 1938 bis 1977: Landkreis Darmstadt. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen in Kreise aufgelöst.
- ab 1977: Landkreis Darmstadt-Dieburg, in den der Landkreis Darmstadt im Zuge der Gebietsreform in Hessen aufgeht
Die zuständige Gerichtsbarkeit war:[1]
- 1561:Zentgericht Jugenheim
- 1821: Landgericht Zwingenberg
- 1879: Amtsgericht Darmstadt II
- 1932: Amtsgericht Darmstadt
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1629: | 24 Hausgesessene |
• 1961; | 457 evangelische (= 83.55 %), 74 katholische (= 13.53 %) Einwohner |
Malchen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 144 | |||
1840 | 146 | |||
1846 | 158 | |||
1852 | 161 | |||
1858 | 175 | |||
1864 | 180 | |||
1871 | 168 | |||
1875 | 163 | |||
1885 | 169 | |||
1895 | 179 | |||
1905 | 197 | |||
1910 | 204 | |||
1925 | 217 | |||
1939 | 258 | |||
1946 | 400 | |||
1950 | 427 | |||
1956 | 441 | |||
1961 | 547 | |||
1967 | 688 | |||
1970 | 734 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Die Kirche im Ortsbild (2012)
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Die Kirche (2012)
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Die Dorflinde mit Brunnen (2012)
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Der Brunnen an der Dorflinde (2012)
Regelmäßige Veranstaltungen
Verkehr
Westlich in Ortsnähe führt die Landesstraße 3100 am Ort vorbei, parallel dazu verläuft einige hundert Meter entfernt die Bundesstraße 3. Parallel zur L 3100 fahren die Darmstädter Straßenbahnlinien 6 und 8 mit einer Haltestelle in Malchen.
Weblinks
- Bewegte Kommunalgeschichte im Internetauftritt der Gemeinde Seeheim-Jugenheim.
- Malchen, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Suche nach Malchen (Bergstraße). In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Malchen, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 239.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 382.
- ↑ Darmstädter Echo, Donnerstag, 10. September 2015, S. 20