Kastilischer Angriff auf Gravesend
Kastilischer Angriff auf Gravesend | |||||||||
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Teil von: Hundertjähriger Krieg | |||||||||
![]() Hauptangriffe von Tovar und Vienne gegen England (1374-1380) | |||||||||
Datum | 1380 | ||||||||
Ort | Gravesend | ||||||||
Ausgang | Kastilischer Sieg | ||||||||
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Chevauchées der 1340er: Saint-Omer – Auberoche
Edward III. Feldzug (1346/47): Caen – Blanchetaque – Crécy – Calais
Bretonischer Erbfolgekrieg (1341–1364): Champtoceaux – Brest – Morlaix – Saint-Pol-de-Léon – La Roche-Derrien – Turnier der Dreißig – Mauron – Auray
Frankreichs Alliierte: Neville’s Cross – Les Espagnols sur Mer – Brignais
Chevauchées der 1350er: Poitiers
Kastilischer Bürgerkrieg und Krieg der beiden Peter (1351–1375): Barcelona – Araviana – Nájera – Montiel
Französische Gegenoffensive: La Rochelle – Gravesend
Kriege zwischen Portugal und Kastilien (1369–1385): Lissabon – Saltés – Lissabon – Aljubarrota
Kampf um Nordfrankreich: Rouen – Baugé – Meaux – Cravant – La Brossinière – Verneuil
Jeanne d’Arc und die Kriegswende: Orléans – Schlacht der Heringe – Jargeau – Meung-sur-Loire – Beaugency – Patay – Compiègne – Gerberoy
Der Angriff auf Gravesend geschah 1380, als 20 Kriegsschiffe aus Sevilla, die vorher schon englische Hafenstädte im Süden zerstört hatten Harfleur in Frankreich verließen und unter dem Befehl von Fernando Sánchez de Tovar vorhatten, die Hafenstädte entlang der Themse bis in der Nähre von London zu zerstören.
Vorgeschichte
Nach dem Sieg über die Engländer in der Seeschlacht von La Rochelle waren die Kastilier, mit Unterstützung Frankreichs, fest entschlossen, den Ärmelkanal zum eigenen Vorteil zu kontrollieren. Um das zu erreichen griffen sie die Hafenstädte im Süden Englands an. Sie zerstörten so die Küstensiedlungen entlang der Südküste Englands[1], doch es war ihnen bewusst, dass das nur möglich sein könnte, wenn sie auch Hafenstadt Gravesend in der Nähe von London zerstören würden.
Ablauf
Aus diesem Grund sammelte Fernando Sánchez de Tovar, der den mittlerweise verstorbenen Ambrosio Bocanegra als Befehlshaber der kastilischen Marine ersetzte, eine Flotte von kampferfahrenen 20 Kriegsschiffen, um das zu bewerkstelligen. Nachdem sie die Hafenstadt Hartfleur in Frankreich verließen, die Frankreich ihnen dafür zur Verfügung stellten, fuhren sie für diesen Zweck den Armelkanal hinauf in Richtung Themse.
Nachdem sie die Festung von Winchelsea abgebrannt hatten, die ein Hindernis bei diesem Feldzug war, streiften die Galeeren von Tovar im August durch die Spitze des Nordvorlandes in Richtung Königskanal. Im Laufe der Themse rückten sie ohne Widerstand vor, zerstörten auf dem Weg die dortigen Küstensiedlungen und landeten schließlich in der Hafenstadt Gravesend in der Provinz Kent am Südufer, die weniger als 20 Kilometer von London entfernt war.
Im darauffolgenden Angriff wurde die wichtigste Hafenstadt Englands ohne großen Widerstand eingenommen, geplündert und zerstört. Auch die Siedlungen rund um den Ort wurden zerstört. Sehr viel Reichtum wurde erbeutet und Fernando Sánchez de Tovar erreichte sein Ziel, Panik in der Insel durch den Angriff zu verursachen, da die Zerstörung in der Nähe von London geschah und die Bevölkerung von London deshalb mit eigenen Augen die Flammen der Zerstörung Gravesends sehen musste. Auf diese Weise bekam sie darauhin den Eindruck, England sei genauso bedroht wie zur Zeit der Wikinger.
Folgen
Der Sieg Kastiliens zerstörte endgültig England als Seemacht und zementierte die Dominanz Kastiliens im Ärmelkanal, die für Frankreich in diesem Teil des Hundertjährigen Krieges kriegsentscheidend sein würde, was auch wirtschaftlich für Kastilien vorteilhaft sein würde durch ihren Handel mit Flandern.
Einzelnachweise
- ↑ Fernando Sánchez de Tovar, el castellano que remontó el Támesis y saqueó Londres El Confidencial. Abgerufen am 28. Mai 2018.(spanisch)
Bibliografie
- Del Rey Vicente, Miguel; Canales Torres, Carlos (2012). En tierra extraña: expediciones militares españolas. Madrid: Editorial Edaf. ISBN 978-84-414-3206-2.(spanisch)