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Furtwangen im Schwarzwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Furtwangen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Schwarzwald-Baar-Kreis
Fläche: 82,57 km²
Einwohner: 9.808 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner je km²
Höhe: 850 - 1.150 m ü. NN
Postleitzahl: 78120
Vorwahl: 07723
Geografische Lage: 48° 21' n. Br.
08° 12' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: VS
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 08326017
Gliederung des Stadtgebiets: 4 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 4
78120 Furtwangen im Schwarzwald
Offizielle Website: www.furtwangen.de
E-Mail-Adresse: stadt@furtwangen.de
Politik
Bürgermeister: Richard Krieg (CDU)

Furtwangen ist eine deutsche Hochschul-Stadt im Schwarzwald im Bundesland Baden-Württemberg.

Furtwangen vom Meisterberg aus aufgenommen

Geographie

Furtwangen liegt im mittleren Schwarzwald, etwa 27 km östlich von Freiburg.

Mit einer Höhenlage zwischen 850 m und 1.150 m. ü. M. ist Furtwangen die höchst gelegene Stadt Baden-Württembergs und nach Oberwiesenthal die zweithöchste Stadt Deutschlands.

Die Stadt liegt landschaftlich reizvoll in einer Kreuzung von drei Tälern und wird von dicht bewaldeten Bergen umgeben. Der „staatlich anerkannte Luftkurort“ (Das Siegel gilt eigentlich nur für den Teilort Neukirch) ist industriell geprägt, spielt aber auch als Wander- und Wintersportgebiet für Touristen eine Rolle. Von großer Bedeutung ist auch die Fachhochschule Furtwangen mit rund 3500 Studenten, davon 2400 am Standort Furtwangen.

Am Rande von Furtwangen entspringt die Breg. Sie ist der längste Quellfluss der Donau und fließt in Donaueschingen mit der Brigach zusammen. Deshalb beansprucht Furtwangen im eher humorvollen Donauquellenstreit den Donauursprung für sich, eine Quelle der Donau gibt es nicht. (Auch wenn die "Donauquelle" im Schlosspark Donaueschingen so genannt wird.)


Furtwanger Tracht

Geschichte

Die erste Erwähnung findet sich in einer Bulle von Papst Alexander III. im Jahr 1179. Hier wird dem Kloster St. Georgen der Besitz der Gemeinde Furtwangen samt Kirche bestätigt. Der Ort muss (wegen der eigenen Kirche) schon damals eine beachtliche Größe gehabt haben, ist aber trotzdem wohl erst wenige Jahre zuvor gegründet worden.
Die wirtschaftliche Bedeutung Furtwangens nahm zu. Regelmäßig wurden in Furtwangen mindestens seit Anfang des 17. Jahrhunderts auch Märkte abgehalten, sehr zum Ärger der Nachbarstädte. Erst Kaiserin Maria Theresia gab Furtwangen 1761 dann ein offizielles Marktrecht (zu der Zeit, als Furtwangen zu Vorderösterreich gehörte).

Furtwangen im Jahr 1808

Aber erst im Jahr 1873 erhielt dann Furtwangen das Stadtrecht.
Wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung war auch die Bregtalbahn (seit 1892, stillgelegt 1972) von Donaueschingen nach Furtwangen.
Die Uhrmacherei prägte die handwerkliche und industrielle Geschichte der Stadt. Aufschwung brachte hier 1850 die Gründung der ersten deutschen Uhrmacherschule durch die badische Landesregierung. Erster Schulleiter war der bekannte Ingenieur Robert Gerwig. (Aus der Uhrmacherschule entwickelte sich eine Berufsfachschule sowie die Fachhochschule Furtwangen.) Dadurch wurde die Uhrenherstellung in Furtwangen und Umgebung professionalisiert. Zahlreiche Uhrenfabriken wurden gegründet. Die Uhrenfabrikation ging aber nach dem ersten Weltkrieg kontinuierlich zurück. Überlebt haben nur Firmen, die sich von der Uhren- und Zulieferindustrie weierentwickelt haben. So entstand eine moderne Industrie der Metallverarbeitung, Feinwerktechnik und Elektronik, deren Firmen Weltruf haben.

Religionen

  • Katholische Kirche
    Furtwangen ist traditionell katholisch geprägt. Wahrscheinlich wurde Furtwangen auch vom benachbarten Kloster St. Georgen aus gegründet. In einer päpstlichen Urkunde für das Kloster findet sich im Jahr 1179 die erste Erwähnung der Stadt Furtwangen. Heute hat Furtwangen mit seinen Ortsteilen insgesamt vier Pfarreien, die inzwischen zu Seelsorgeeinheiten zusammengefasst wurden:
  • Evangelische Kirche
    Die evangelische Kirchengemeinde Furtwangen entstand Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem v.a. durch die Uhrmacherschule die Zahl der Evangelischen in der Stadt auf fast 100 gestiegen war. 1901 wurde die Pfarrkirche erbaut. Der Pfarrer versorgt gleichzeitig die Gemeinden in Vöhrenbach und Gütenbach.
  • Altkatholische Kirche
    Furtwangen war mit Gütenbach und Neukirch ein wichtiger Ort für die Gründung der altkatholischen Kirche in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts. Bis Anfang des 20. Jahrhunderst gab es hier starke Konflikte mit der römisch-katholischen Kirche. Heute reicht das Gebiet der altkatholischen Pfarrei von Gütenbach bis Villingen.
  • Freie evangelische Gemeinde
    Vor einigen Jahren hat sich hier eine kleine freie evangelische Gemeinde gegründet, die inzwischen sogar einen eigenen Seelsorger hat.
  • Freie Christengemeinde
    Eine kleine Gemeinde mit eigenem Gebetsraum
  • Neuapostolische Kirche
    Die neuapostolische Kirchengemeinde ist in relativ stark und hat in Furtwangen ein eigenes Gotteshaus.
  • Zeugen Jehovas
    Es gibt auch eine Gruppe der Zeugen Jehovas mit einem eigenen Königreichssaal
  • Islamische Gemeinde
    Die islamische Gemeinde hat auch einen eigenen Gebetsraum



Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Ämter

  • Notariat
  • Forstamt (Wird im Rahmen der Verwaltunsgreform Ende 2004 aufgelöst)
  • Außenstelle der Agentur für Arbeit


Städtepartnerschaften

Auf Verwaltungsebene existiert eine Partnerschaft mit Hirschfelde in Sachsen


Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Zur Stadt Furtwangen gehören mehrere Ortsteile, frühere selbständige Gemeinden:

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl beläuft sich auf ca. 10.000 und hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten nicht nennenswert verändert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ferienstraßen

Durch Furtwangen führen die Schwarzwald-Panoramastraße (B 500) und die Deutsche Uhrenstraße.

Museen

  • Im Deutschen Uhrenmuseum, der größten Deutschen Uhren-Sammlung ist die enge Verbundenheit Furtwangens mit der Schwarzwälder Uhrmacherei dokumentiert.
  • Das Freilichtmuseum Arche des Geschichts- und Heimatvereins ist im Entstehen begriffen und soll die Entwicklung in Gastronomie und Fremdenverkehr im letzten Jahrhundert anhand des ehemaligen Gasthauses "Arche" dokumentieren
  • Das Rechnermuseum dokumentiert die Entwicklung von der ersten Rechenmaschine zum modernen Computer. (Homepage des Museums)


Regelmäßige Veranstaltungen

Sprung der Hexen durchs Feuer an der Fasnet
  • Schlittenhunderennen
    Anfang des Jahres (bei ausreichender Schneelage)findet im Ortsteil Neukirch ein Vielseitigkeitslauf für (reinrassige) Schlittenhunde statt, veranstaltet vom Deutschen Club für nordische Hunde (DCNH).
  • Fasnet
    Die schwabisch-alemannische Fasnet ist in allen Variationen vom Klepfen am Dreikönigstag über Bälle und Umzüge bis zum Brauchtum am Aschermittwoch zu erleben
  • Trödlermarkt
    Ende August findet hier der größte Trödlermarkt (weit über 300 Stände) der Region statt, verbunden mit einem Stadtfest der Vereine.
  • Antikuhrenbörse
    Zeitgleich mit dem Trödlermarkt findet die größte Uhrenmesse für antike Uhren und Zubehör in Europa statt. Unzählige Besucher aus der ganzen Welt reisen dazu an.
  • Schwarzwald-Bike-Marathon
    Anfang September startet der Schwarzwald-Bike-Marathon mit rund 2.000 Teilnehmern auf Strecken zwischen 48 und 120 Kilomter. Die Königsetappe über 120 Kilometer gilt als der schwierigste Bike-Marathon in Deutschland.

Touristische Ziele

Datei:Hexenlochmühle.jpg
Hexenlochmühle in Neukirch
  • Der "Hausberg" Brend (1149 m.ü.NN) mit seinem Aussichtsturm, von dem man eine Sicht bis zu den Alpengipfeln hat
  • Die "Donauquelle" bei der Martinskapelle, eigentlich die Quelle der Breg und damit der Urspung der Donau
  • Die malerische Hexenlochmühle im Ortsteil Neukirch


Sonstiges

Ein Bauernhof in Furtwangen-Neukirch ist seit 10 Jahren Drehort für die Außenaufnahmen der [Fernsehserie]] "Die Fallers" des Südwestrundfunks, weitere Szenen werden regelmäßig in Furtwangen und Umgebung gedreht.