Mary Anning
Mary Anning (21. Mai1799 - [[9. März]1847) war eine der ersten professionellen Sammlerinnen von Fossilien und wird damit als eine der ersten Paläontologinnen betrachtet.
Geboren in dem an der südlichen englischen Küste gelegenen Dorf Lyme Regis in Dorset, wird Mary Anning nachgesagt, schon im Alter von 15 Monaten als ungewöhnlich aufgefallen zu sein: Als im Jahre 1800 mitten im Dorf ein Blitz einschlug, der vier Frauen traf, war die einzig Überlegende die junge Mary.
Marys Vater Richard war Tischler, der sein Einkommen dadurch aufbesserte, dass er an den Klippen in der Nähe von Lyme Regis Fosilien suchte, die er dann an Touristen verkaufte. Als er an Tuberkulose im Jahre 1810 starb, blieb die Familie Anning ohne Ernährer zurück und Mary und ihr Bruder Joseph fingen an, in großem Stile nach Fossilien zu suchen, mit deren Verkauf sie das Familieneinkommen aufbesserten.
Das Sammeln von Fossilien war im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert in Mode gekommen. Anfangs nicht mehr als ein Hobby nicht unähnlich dem Sammeln von Briefmarken, erkannte man allmählich die Bedeutung von Fossilien für die Geologie und Biologie. Anfangs nur kommerziell motivierte, hatte Mary Anning bald Verbindungen zu den Geologen und Biologen ihrer Zeit.
Der erste Anlaß war die Entdeckung des Skeletts eines Ichthyosaurus nur wenige Monate nach dem Tod ihres Vater. Ihr Bruder hatte ein Jhar zuvor einen Schädel entdeckt, der aussah wie der eines großen Krokodiles. Der Rest des Skelettes konnte anfangs nicht gefunden werden, bis Mary nach einem Sturm, der Teile der Klippe wegriß, den Rest des Körpers fand. Dies war das erste komplette Skelett eines Ichthyosaurus gewesen, den man bis zu diesem Zeitpunkt gefunden hatte. Teile von Skeletten waren zuvor schon gefunden und die Art war anhand von Fragmenten, die man in Wales entdeckte, schon im Jahre 1699 beschrieben wurden. Der wichtige Fund eines kompletten Skeletts fand jedoch eingang in die Transactions of the Royal Society. Mary Anning war zu diesem Zeitpunkt nicht älter als 12 Jahre.
Mit dem Wachsen ihrer Bekanntheit fiel sie Thomas Birch auf, einem wohlhabenden Fossiliensammler. Von der Armut Marys und ihrer Familie berührt, verkaufte er seine eigene Fossiliensammlung gegen 400 Britische Pfund, die an die Anning Familie ging. Mit einem nun etwas gesicherten (wenn auch immer noch sehr spartanischen) finanziellen Rückhalt, setzte Mary ihre Suche nach Fossilien fort auch nachdem ihr Bruder Arbeit als Polsterer fand.
Ihre nächster großer Fossilienfund war der eines Plesiosaurus dolichodeirus im Jahre 1821, der erste der von dieser Gattung gefunden wurde und der in seiner Qualität bisjetzt nicht übertroffen wurde. Im Jahre 1828 fand sie als dritten großen Fund einen Pterodactylus macronyx, der erste Fund dieser Art außerhalb von Deutschland.
Mit diesen drei bedeutenden Funden hat Mary Anning ihren Platz in der Paläontologie gefunden. Sie suchte jedoch den Rest ihres Lebens nach Fossilien und hat damit wesentlich zur frühen Paläontologie beigetragen. Als Enddreißigerin erhielt sie eine jährliche Pension der British Association for the Advancement of Science als Dank für ihre Leistungen. Anning starb im Alter von 47 Jahren an Brustkrebs. Einige Monate zuvor war sie zum Ehrenmitglieder der Geological Society of London ernannt worden, obwohl sie sich aufgrund ihres Geschlechts zum damaligen Zeitpunkt für eine normale Mitgliedschaft nicht qualifizierte.
Mary Annings Funde waren eine der wichtigsten Belege für das Aussterben von Tierarten. Bis zu ihrer Zeit war es die generelle Annahme, dass Tierarten nicht aussterben; Jeder merkwürdige Fund wurde als ein Tier erklärt, dass noch irgendwo in einem unentdeckten Teil der Erde Lebe. Die bizarre Natur der Fossilien, die Anning fand, unterliefen dieses Argument und bereiteten den Weg für das Verständnis des Lebens in früheren geologischen Zeiten.
Mary Anning selber geriet nach ihrem Tod in Vergessenheit, wurde in den letzten Jahrzehnten jedoch als eine der wichtigsten und außergewöhnlichsten Figuren der frühen Paläontologie wiederentdeckt.