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Sodener Bahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bad Soden–Frankfurt-Höchst
Strecke der Sodener Bahn
Verlauf von Sodener Bahn und benachbarter Königsteiner Bahn
Streckennummer (DB):3640
Kursbuchstrecke (DB):643
Streckenlänge:6,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Betriebsstellen und Strecken[1]
6,6 Bad Soden (Taunus) Endstation S3
Sulzbacher Straße
Abzweig geradeaus und nach links
Limesbahn nach Schwalbach S3
Strecke mit Straßenbrücke
L 3014
Bahnübergang
5,2 BÜ Oberliederbacher Weg
Bahnübergang
4,3 BÜ Bahnstraße
Haltepunkt / Haltestelle
4,3 Sulzbach (Taunus)
Bahnübergang
3,4 BÜ Feldweg
A 66
Bahnübergang
2,3 Lindenweg
Bahnübergang
1,7 BÜ Sossenheimer Weg
Haltepunkt / Haltestelle
1,7 Frankfurt-Sossenheim
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
?,? Zuckschwerdtstraße (geplant)
Zuckschwerdtstraße
Abzweig geradeaus und von links
Taunus-Eisenbahn nach Frankfurt (FV/RV)
Abzweig geradeaus und von links
Main-Lahn-Bahn nach Frankfurt S1S2
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
0,0 Frankfurt-Höchst
Abzweig geradeaus und nach rechts
Königsteiner Bahn nach Königstein
Strecke
Taunus-Eisenbahn nach Wiesbaden S1 und
  Main-Lahn-Bahn nach Niedernhausen S2

Die Sodener Bahn ist eine bereits 1847 eröffnete Eisenbahnstrecke im Westen von Frankfurt am Main und Teil des Nahverkehrnetzes von Frankfurt am Main.

Strecke

Die Sodener Bahn verläuft von Frankfurt-Höchst über Sulzbach nach Bad Soden und ist 6,6 Kilometer lang. Sie wurde auch Höchst-Sodener Bahn genannt. Die Strecke trägt die Kursbuchnummer 643[2] und wird heute beim RMV als Linie 11[3] geführt.

Geschichte

1893 verlief die Strecke noch über freies Feld

1845 wurde die Sodener Actien-Gesellschaft durch das Bankhaus Bethmann zum Bau eines Kurhauses und einer Eisenbahnstrecke nach Soden gegründet. Die Strecke wurde am 22. Mai 1847 eröffnet und ist damit wahrscheinlich die älteste Nebenbahn in Deutschland. In Höchst hat sie Anschluss an die seit 1839 bestehende Taunus-Eisenbahn von Frankfurt nach Wiesbaden, wobei die Gleislage einen durchgehenden Verkehr in Richtung Wiesbaden ermöglichte, in Richtung Frankfurt war ein Richtungswechsel erforderlich. Anlass für den Bau der Bahn war der Anschluss des aufstrebenden Kur- und Badeorts Soden an das noch sehr junge Eisenbahnnetz. Erbauer und Eigentümer der Bahn war die Sodener Actien-Gesellschaft, die die Betriebsführung von Anfang an der Taunus-Eisenbahn-Gesellschaft übertragen hatte.

Seit 1972 gibt es im Bahnhof Bad Soden einen Anschluss zur Limesbahn von Bad Soden nach Niederhöchstadt, über den die Stadt an das S-Bahn-Netz Rhein/Main angebunden ist.

Betrieb

Hp Sulzbach
VT 2E bei Sulzbach

Die Bahn fuhr zunächst nur in den Sommermonaten. 1860 legte die Betreibergesellschaft die Strecke still und forderte Subventionen von der nassauischen Regierung, was diese jedoch ablehnte. Erst am 1. Oktober 1863, nachdem die Strecke für 100.000 Gulden an die Taunus-Eisenbahn-Gesellschaft verkauft worden war, wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Zum 1. Januar 1872 wurde die Sodener Bahn an die Preußischen Staatsbahn verkauft und fuhr seitdem auch im Winter.

Von 1979 bis 1997 war die Sodener Bahn Bestandteil der Linie S3 der S-Bahn Rhein-Main. Dazu wurde die Strecke elektrifiziert. Die Besetzung der Züge war aber sehr schwach, so dass der S-Bahnbetrieb aufgegeben wurde. Außerdem führte die Zielbeschilderung „Frankfurt-Höchst“ trotz ergänzender Texte und Durchsagen immer wieder zur „Fehlnutzung“ durch Fahrgäste, was neben einer enorm verlängerten Reisezeit durch die Tarifierung im Regelfall auch eine Fahrt ohne gültigen Fahrtausweis zur Folge hatte.

Seit 1997 führt die Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn den Betrieb der Strecke (zunächst bis 2019). Sie setzt trotz der vorhandenen Oberleitung Diesel-Triebwagen des Typs LINT und auch VT 2E ein, die auch auf den anderen Taunusstrecken verkehren. Dennoch gibt es keine durchgehenden Verbindungen durch Linienwechsel der Fahrzeuge, anders als beispielsweise auf den Strecken Frankfurt–Königstein und Frankfurt–Brandoberndorf.

Zukunft

Der Streckenabschnitt südlich der Bundesautobahn 66 ist als Teil der geplanten RegionalstadtbahnRegionaltangente West“ (RTW) vorgesehen. Sollte das Projekt umgesetzt werden, ist die Errichtung eines weiteren Haltepunktes in Höhe der Bahnunterführung der Zuckschwerdtstraße (zwischen Städtischen Kliniken und Höchster Stadtpark) vorgesehen.

Das Planfeststellungsverfahren wurde im März 2017 eröffnet. Hierbei wurde die Strecke in drei Teilstrecken unterteilt.[4]

  • Abschnitt Nord: Bad Homburg - Oberursel - Steinbach - Praunheim - Eschborn - Rödelheim - Sossenheim
  • Abschnitte Mitte: Sossenheim - Höchst - Kelsterbach
  • Abschnitt Süd: Kelsterbach - Flughafen - Niederrad - Neu-Isenburg - Dreieich

Ab 2022 ist vorgesehen, die auf der Strecke verkehrenden Dieseltriebwagen durch Triebwagen mit Wasserstoffantrieb (Typ iLint) zu ersetzen.[5]

Commons: Sodener Bahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  2. Rhein-Main-Verkehrsverbund: Änderung der Liniennummern. In: www.rmv.de. Abgerufen am 24. Dezember 2016.
  3. Amtsblatt Nr. 9_2017 S. 257–292 (pdf, 5.0 MB)
  4. Matthias Pieren: Bahnverkehr: Der Taunus wird dieselfrei. In: Taunus Zeitung. 25. April 2018, abgerufen am 29. April 2018.

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