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Ambrosius Stub

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'Ambrosius Stub:

Daenischer Dichter * 17. Mai 1705 in Gummerup (Fyn), † 15. Juli 1758 in Ribe.

Leben:Als Sohn eines Schneiders konnte Ambrosius Stub nur dank adeliger Gönner, bei denen sein Vater arbeitete, eine Lateinschule in Odense besuchen. 1725 immatrikulierte er an der Universität Kopenhagen und studierte dort mehrere Jahre lang Theologie, jedoch ohne ein Examen zu erwerben. Während Stubs Studienzeit weckten Gastspiele der deutschen und italienischen Oper sein Interesse für Musik. Beschäftigungen als Gesellschaftspoet und Sekretär in Adelshäusern finanzierten ihm den Lebensunterhalt.


1734 gab Ambrosius Stub das Studium auf und kehrte in seine Heimat zurück. Dort lernte er die Priestertochter Mette Cathrine Schousboe kennen und heiratete sie 1735. Mettes ererbter Gutshof verlor durch Fehlwirtschaft rasch an Wert, die Lebensverhältnisse des Ehepaares wurden immer ärmlicher. Zwei von vier gemeinsamen Kindern kamen sehr früh ums Leben. 1747 verstarb Stubs Gattin im Alter von 31 Jahren.


5 Jahre später zog Ambrosius Stub nach Ribe, wo er einen engen Kontakt zum Bischof Hans Adolph Brorson pflegte. Schwer an Gicht erkrankt und unter Alkoholproblemen leidend verbrachte er hier als Lehrer seine letzten Lebensjahre.


Werk:Nur zwei Gedichte wurden zu Stubs Lebzeiten abgedruckt (1752). Ein erster Sammelband erschien 1771, weitere Sammlungen mussten aus Liederbüchern zusammengefügt werden, wobei die Identifikation einiger Werke umstritten blieb.


Eine große Vielfalt kennzeichnet Ambrosius Stubs literarische Tätigkeit: Philosophische und religiöse Dichtung finden sich ebenso wie Gelegenheitsverse, Trinklieder und Liebeslyrik.


Als Bekenntnis zur Tugendhaftigkeit ist sein “Du deylig Rosen-Knop“ (Du schöne Rosenknospe) zu verstehen: Die welkende Rose wird mit der vergänglichen Schönheit verglichen. Beständig ist nur die Tugend. In “Den kiedsom Winter gik sin Gang“ (Der trübe Winter ging dahin) beginnt, im Stile des Rokoko dargestellt, das Frühjahr. Ein düster gestimmter Dichter beobachtet den Wandel der Natur. Auch für ihn werden freundlichere Zeiten kommen, wie eine göttliche Vorsehung zu verstehen gibt. Entscheidend ist Geduld und Standhaftigkeit. Stubs Schaffen in Ribe ist vom Pietismus beeinflusst. Hier thematisiert er die Furcht vor Tod und Hölle, sowie den sittlichen Verfall der Welt. Inspirierend für ihn war neben der Barockdichtung vor allem der deutsche Dichter Sperontes.



Primärliteratur:

Erik Kroman: Ambrosius Stubs Digte I-II, København 1972.


Sekundärliteratur:

Hanne Marie Svendsen und Werner Svendsen: Geschichte der dänischen Literatur, übersetzt von George Goetz, Neumünster 1964, S. 134-137.

Virpi Zuck (Hrsg.): Dictionary of Scandinavian Literature, Chicago [u.a.] 1990, S. 588-589.


Internetquelle:

http://www.adl.dk/adl_pub/fportraet/cv/ShowFpItem.xsql?ff_id=39&p_fpkat_id=indl&nnoc=adl_pub (Stand: 20.6.2004)




Von Tim Hirschberg.