Blutspende
Als Blutspenden bezeichnet man die freiwillige Abgabe einer vergleichsweise geringen Menge Blutes (ca. 0.5l). Das Blut wird anschließend untersucht und aufbereitet und für medizinische Zwecke verwendet.
Arten der Blutspende
Unter Blutspende versteht man normal die Vollblutspende, bei der aus der Armbeuge ca 0.5l Blut entnommen werden und in der Blutbank eingelagert werden.
Eine andere Art der Blutspende ist die Eigenblutspende. In diesem Fall gibt man zwei bis sechs Wochen vor einer Operation bis zu vier mal Blut ab, mit dem dann bei der Operation ein Blutverlust ausgeglichen wird. Da es sich um das eigene Blut handelt, ist es optimal verträglich.
Neben der Vollblutspende kann man bei einigen Einrichtungen auch nur Blutplasma oder Thrombozyten spenden. Diese sind nicht so belastend wie eine Vollblutspende.
Spender
Blutspenden darf Jeder zwischen 18 und 68 (Erstspender bis 60) Jahren, soweit keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen.
Problematisch sind Tätowierungen innerhalb der letzten 6 Monate, längere Aufenthalte in Großbritannien, Risikopersonen in der Familie, Homosexuelle Männer usw.
Zeitweise zurückgestellt werden Spender, die erkrankt sind, zu gewissen Problemgruppen gehörten oder auch z.B. unter zeitweisem Eisenmangel leiden.
Ablauf
Vor der Spende muß der Spender auf gesundheitliche Tauglichkeit untersucht werden. Dazu gehört neben der Untersuchung des Blutdruckes und des Pulses auch die Frage, ob Beschwerden vorliegen.
Nach den Voruntersuchungen muss zunächst das Blutentnahme-Besteck vorbereitet werden, das komplett aus Einweg-Material besteht. Danach werden einige Blutproben für Untersuchungen separat abgefüllt und das Vollblut in einen Plastik-Behälter gesammelt.
Nach der Blutspende muß sich der Körper zunächst auf den Blutverlust einstellen, weswegen danach immer eine Ruhephase einzuhalten ist.
Später werden die Proben auf die wichtigsten Krankheiten, wie HIV oder Hepatitis untersucht. Trotz dieser Untersuchung besteht keine absolute Sicherheit für erregerfreie Blutkonserven.
Organisationen
Blutspendedienste
In größeren Städten gibt es private Blutspendedienste, die von den Kliniken organisiert werden. Viele Kliniken verfügen über eine Blutbank, bei denen man teilweise Blut für eine Aufwandsentschädigung spenden kann. Dieses Blut wird zur Deckung des eigenen Klinik-Bedarfes gesammelt.
Rotes Kreuz
In Österreich und Deutschland wird ein großer Teil des Blutspendedienstes durch das Rote Kreuz organisiert. Zum größten Teil erfolgen die Blutspenden unentgeltlich.
Pharma-Unternehmen
Weiterhin bieten einige Pharma-Unternehmen Blutspendedienste an, die das Blut für pharmazeutische Zwecke verwenden. Denn obwohl heute viele Medikamente synthetisch hergestellt werden können, gibt es viele Schwierigkeiten, die es für einige Wirkstoffe verbietet, diese synthetisch herzustellen. Ein Hauptgrund liegt in der Chiralität einiger Moleküle. Diese können in der Natur in zwei Formen (linkshändig oder rechtshändig) auftauchen. Im Menschen liegt aber nur eine Form vor. Im Besten Fall ist die andere Form unwirksam, im schlimmsten Fall ist diese andere Form giftig. Da synthetische Stoffe beide Formen in gleichen Teilen vorliegen und diese chemisch nicht zu trennen sind, müssen für diese Stoffe natürliche Vorkommen verwendet werden, z.B. Blutspenden.
Risiken
Aufgrund des verwendeten Einwegbestecks besteht eigentlich keine Infektionsgefahr durch die Blutspende selbst.
Lediglich durch den relativ hohen Blutverlust besteht die Gefahr von Kreislaufschwierigkeiten kurz nach der Spende. Aber bereits wenige Tage nach der Spende hat sich der Spender soweit erholt, dass keine Beschwerden mehr auftreten.
Siehe auch: gerichtete Spende, Organspende