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Wikipedia:WikiCon 2018/schweizbezogen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Mai 2018 um 14:12 Uhr durch M1712 (Diskussion | Beiträge) (Kiffen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die WikiCon findet dieses Jahr in der Schweiz statt, weshalb einige Besonderheiten zu beachten sind. Mit diesem Glossar werden WikiCon-2018-Besuchende auf Schweiz-Spezifika hingewiesen – markante (nicht nur sprachliche) Unterschiede zu Österreich und Deutschland und allgemein zu Beachtendes. «Schweizbezogen» ist eine interne Kommentierung von Wikipedia-Artikeln, die die Schweiz betreffen und daher das in der Schweiz und in Liechtenstein gebrauchte Standarddeutsch verwenden, das sich vom bundesdeutschen und vom österreichischen Hochdeutsch unterscheidet.

Einpacken

Papierkram

Es geht dieses Mal für viele über die Grenze. Also bitte einen Ausweis mitnehmen. Für Staatsangehörige der EU/EFTA genügt zur Identifikation beim Grenzübertritt und während dem Kurzaufenthalt ein gültiges Reisedokument (Personalausweis, Reisepass, oder, kein Witz, ein Seemannsbuch). Eines dieser Dokumente muss mindestens noch drei Monate nach der geplanten Ausreise gültig sein und darf maximal zehn Jahre vor Reiseantritt ausgestellt worden sein. Angehörige eines Drittstaates benötigen unter gewissen Umständen ein Schengen-Visum. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, sich frühzeitig bei den jeweiligen Botschaften über die nötigen Formalitäten zu informieren.

Die Schweiz ist Schengen-Mitglied, aber nicht in der EU – wer bei der Einreise Waren in einem Umfang mitführt, der über «persönliche Gebrauchsgegenstände, Reiseproviant und Treibstoff im Tank» hinausgeht, muss unter Umständen Mehrwertsteuer und Zoll bezahlen.

Schweizer Franken

Die Schweiz ist teuer – hier ist der Schweizer Franken gültiges Zahlungsmittel. Wer mit Euro bezahlen will (wo möglich), zahlt nochmals drauf. Wo bar in Euro bezahlt werden kann, erhält man das Wechselgeld jedenfalls in Schweizer Franken. Bargeld kann gegen Kommission bei Banken, an den meisten SBB-Bahnschaltern und in einigen Hotels gewechselt werden. Am einfachsten ist der Bezug von Schweizer Franken am Bankomaten mittels Karte – falls diese auch im Ausland funktioniert. Zahlungen für Dienstleistungen/Waren mittels gängigen Debit-/Kreditkarten sind fast überall möglich und werden auch für Kleinstbeträge akzeptiert.

Strom

Steckdosen sehen in der Schweiz anders aus (vgl. SEV 1011) und sind mit deutschen und österreichischen Kabeln meist nicht kompatibel. Zweipolige Eurostecker (z.B. bei Rasierern) passen, die bei Notebook-Netzteilen häufig vorhandenen Schuko-Stecker oder Konturenstecker hingegen nicht.

Wir werden versuchen, ausreichend Schuko-Steckdosen zur Verfügung zu stellen. Wer aber seinen eigenen Reisestecker mitbringt, ist sicherlich unabhängiger.

Sprache

Achtung Helvetismen!

Nicht nur Schweizerdeutsch ist für Ausländer schwer zu verstehen, auch das Schweizer Hochdeutsch ist durchsetzt von zahlreiche Besonderheiten bezüglich Wortschatz, Wortbildung, Morphologie, Syntax, Orthographie und Aussprache, die sich vom Standarddeutsch, wie es ausserhalb der Schweiz und Liechtenstein gepflegt wird, unterscheiden. Das geht über das fehlende ß weit hinaus.

Wenn ihr einen Schweizer nicht versteht, muss er also nicht zwingend Dialekt sprechen. Mit Natel ist ein Handy gemeint, mit Poulet ein Hühnchen, mit Stange ein kleines offenes Bier, mit Depot das Pfand, mit Abwart der Hausmeister, mit Trolleybus der Oberleitungsbus, mit Kantonsschule ein Gymnasium, mit Stadtpräsident der Bürgermeister, mit Ausgang das Ausgehen am Abend etc.

Das St.-Galler-Deutsch ist durch eine nasale Aussprache der Vokale gekennzeichnet.

Weitere Infos

Apéro

Ein Apéro ist in der Schweiz der Beginn fast jeder Einladung und oft der Abschluss von Veranstaltungen. Auch kleine Feiern werden oft als Apéro begangen. Es ist ein ungezwungenes geselliges Zusammensein – in der Regel vor dem Essen – bei einem Glas Alkohol und kleinen Häppchen.

Appenzell

Ein «Appenzeller» kann vieles sein: Ein Kräuterbitter («Appenzeller Alpenbitter»), ein Käse, ein Hund – in erster Linie aber natürlich ein Bewohner des an den Kanton St. Gallen angrenzenden Appenzellerlands, der Halbkantone Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden. Die Appenzeller, klischeehaft gerne als kleingewachsen und etwas verschroben dargestellt, sind beliebte Zielscheibe von Witzen, gelten aber auch selbst als witzig und haben einen Witzweg eingerichtet.

Autofahren

Autofahrer haben es nicht leicht in der Schweiz. Wer auf die Autobahn möchte, braucht eine #Vignette. Wer von der Autobahn runter möchte, dem ergeht es nicht viel besser. Denn irgendwann will man vermutlich in ein Stadtzentrum fahren. Dies ist aber nicht so leicht, denn in Schweizer Städten hat es viel zu viele schmale Strassen und enge Gassen. Und der dicht getaktete öffentliche Verkehr hat fast immer Vorfahrt. Parkplätze sind so spärlich und teuer, dass man sich meist verflucht, nicht den Wagen zu Hause stehen gelassen zu haben.

Aufgepasst: Anders als in den meisten EU-Ländern sind die Hinweisschilder für Autobahnen grün, für Überlandstrecken blau, und innerorts weiss.

In der Schweiz gilt auf Autobahnen eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, auf Landstrassen 80 km/h und innerorts 50 (in Wohngebieten oft nur 30) km/h. Dies wird streng überwacht und schon nach deutschen Massstäben geringe Überschreitungen führen zu einem hohen Bussgeld. Oder sogar zu Gefängnis – wer in einer Tempo-30-Zone mit 70 km/h fährt, gilt als «Raser» und hat eine Mindeststrafe von einem Jahr Gefängnis zu erwarten.

Brücken

Rund um St. Gallen gibt es mehrere kleine Flüsse und Bäche, die tief eingeschnitten im hügeligen Alpenvorland verlaufen. Entlang der Sitter führt der St. Galler Brückenweg, ein Wanderweg, der auf etwas über acht Kilometern Länge 18 Brücken passiert.

Cocktails

Wiki Loves Cocktails wird es in der Schweiz nicht geben, weil die Sponsoren nicht in ein Land, das nicht EU-Mitglied ist, liefern können.

Diesel

Anders als in Deutschland ist der Dieselkraftstoff in der Schweiz für private PKW nicht subventioniert und somit teurer als Benzin. Je nach aktuellem Preisstand/Währungskurs kann es sich lohnen, sein Auto mit Dieselantrieb noch vor der Grenze vollzutanken.

Eisenbahn

Die Schweiz ist ein Paradies für Eisenbahnfans. In und um St. Gallen verkehren einige interessante Bahnen und Bähnchen. Am 7. Oktober, also am letzten Tag der WikiCon, soll der Ruckhaldetunnel bei St. Gallen eröffnet werden.

Für Ausländer ist Bahnfahren in der Schweiz teuer. Die meisten Schweizer haben entweder ein Generalabonnement (Flatrate für den öffentlichen Verkehr in der Schweiz) oder, wenn sie wenigstens ein paarmal pro Jahr die Bahn benutzen, ein Halbtax, das sich sehr schnell rentiert. Damit zahlt kaum jemand den hohen Vollpreis. Für ausländische Gäste gibt es den Swiss Pass. Für Teilnehmer der WikiCon, die nicht vorhaben, vorher oder nachher noch ein paar Urlaubstage in der Schweiz anzuhängen, wird sich dieser jedoch kaum lohnen.

F…

Geld

Das Fünffrankenstück gilt als «teuerste» Kursmünze der Welt

Auch wenn es nicht überall gerne gesehen wird, aber in der Schweiz kann man tatsächlich eine Packung Kaugummi am Kiosk mit einer 100er-Note bezahlen. Die an Bancomaten verfügbare Stückelung schwankt zwischen 20er, 50er, 100er und 200er-Noten und ist nicht immer frei wählbar. Wer 100 Franken beziehen will, hat dann oft eine solche Note in der Hand.

Das mit den Trinkgeldern ist etwas kompliziert. Das Trinkgeld ist in der Schweiz «inklusive» und wird auch nicht erwartet. Es stellt mehr eine Wertschätzung einer guten Serviceleistung dar und rundet den Betrag nach eigenem Ermessen auf, oder man lässt etwas «Münz» auf dem Tisch liegen.

Grüezi

Schweizerdeutsch besser nicht nachmachen, wenn man es nicht kann … «Grüezi» impliziert übrigens in der allgemeinen Wahrnehmung (auch wenn die Etymologie etwas anders ist), dass der so Angesprochene gesiezt wird. Personen, die einem vertraut sind, werden beispielsweise mit «Hoi» oder «Sali» begrüsst.

Heiliger

Gallus ist der Stadtheilige von St. Gallen. Der Mönch aus Irland soll zu Beginn des 7. Jahrhunderts in die Region gekommen sein, um die Menschen zum christlichen Glauben zu bekehren. Im dichten Urwald über dem Bodensee gründete er eine Klause, aus der sich unter Otmar im 8. Jahrhundert ein Kloster entwickelte, um das herum später die Stadt St. Gallen entstand.

I…

J…

Kiffen

In der Schweiz ist der Besitz von bis zu 10 Gramm Cannabis eigentlich straffrei. Eigentlich. In St. Gallen nicht. Dort wird nämlich nicht der Besitz bestraft, sondern der Konsum. Nach dem Motto «Wer besitzt konsumiert auch und umgekehrt». Aus Sicht der Staatsanwaltschaft St. Gallen wurde das entsprechende Bundesgesetz von 2013 «ungenügend formuliert». Wer erwischt wird und keine Lust hat, die Strafe von mind. SFr. 100.– zu bezahlen, müsste einen Prozess bis rauf ans Bundesgericht anstrengen. Das hat seit 2013 noch niemand aus St. Gallen gemacht. Es also lieber nicht darauf ankommen lassen...

Ladenöffnungszeiten

Die meisten Geschäfte in der Stadt St. Gallen schliessen unter der Woche um 19 Uhr, am Samstag um 17 Uhr. Ausnahmen für längere Öffnungszeiten gibt es für die Läden im SBB-Bahnhof St. Gallen (bis 22 Uhr, auch Sonntags). Falls man etwas Wichtiges für den täglichen Bedarf vergessen hat, wird man dort bestimmt fündig.

Migros

Nebst Coop ist die Migros [ˈmiɡro] der grösste Lebensmittelhändler in der Schweiz. Meist finden sich in den Supermärkten noch andere Waren des täglichen Gebrauchs – aber bei der Migros sicherlich kein Alkohol und auch keine Tabakwaren.

Discounter wie Denner, Aldi Suisse und Lidl sind oft günstiger, aber fast nie an zentralen Lagen zu finden.

Mülltrennung

Verpackung gehört zum Restmüll, ausser es ist Papier, Glas, Metall oder Plastikflaschen (PET). An grösseren SBB-Bahnhöfen findet man Abfallbehälter für die vier Kategorien Restmüll (in diesem Fall auch das sonst getrennt gesammelte Glas sowie Kunststoff jeder Art), PET (ausschliesslich PET-Getränkeflaschen, keine anderen Kunststoff-Verpackungen), Alu und Papier (Zeitungen). Pfand gibt es nur teilweise auf Glasflaschen, jedoch nicht auf PET-Flaschen und Dosen. PET-Sammelstellen gibt es an (fast) jeder Verkaufsstelle (Kioske, Supermärkte). Während der WikiCon wird für ausreichende Sammelstationen am Veranstaltungsort gesorgt sein.

N…

OLMA

Die OLMA, die eine Woche nach der WikiCon 2018 beginnt, ist eine jeweils im Herbst wiederkehrende St. Galler Tradition. Jedes Jahr strömen Hunderttausende (die Besucherzahl erreicht fast die Einwohnerzahl des Kantons St. Gallen) an die Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung, die seit Ewigkeiten eigentlich Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung heisst. Neben Kühen und Schweinen zum Streicheln gibt es auch Brauchtum zu sehen. Daneben werden andere Konsumprodukte angeboten – aber vermutlich steht das «Degustieren» im Mittelpunkt.

Proscht!

Das Prosit der Schweizer lautet «Proscht». Zu trinken, ohne vorher anzustossen, geht gar nicht. Anstossen kann man zum Beispiel auch mit «Appenzeller Alpenbitter».

Der schweizerische Guten Appetit heisst übrigens En Guete. Das Wort wird sehr exzessiv verwendet, fast schon als Verabschiedung.

Q…

Rauchen

Das ist in oberirdischen Bahnhöfen erlaubt, in öffentlichen Einrichtungen und Gaststätten im Kanton St. Gallen sonst aber grundsätzlich untersagt. Ausser, die Gaststätte verfügt über ein separates «Fumoir». In diesem darf aber nicht bedient werden – die «Stange» muss man in so einem Fall dann halt selber am Tresen holen (ohne Zigarette!).

Reiseführer

Wikivoyage ist ein Schwesterprojekt der Wikipedia, dessen Artikel keinen enzyklopädischen Anspruch haben, sondern als Reiseführer dienen sollen. Wikivoyage hat einen aktuell ergänzten und überarbeiteten Reiseführer zu St. Gallen und natürlich auch einen zur Schweiz. Wenn etwas Fehlendes oder Veraltetes auffällt – ergänzen, aktualisieren … it's a wiki! :-)

S…

Tschüss

«Tschüss» wird in der Schweiz nur bei Freunden und guten Bekannten verwendet, mit denen man per Du ist.

U…

Vignette

Autobahn (grün)
Grün: Autobahn, gebührenpflichtig
Hauptstrasse (blau)
Blau: Hauptstrasse, gebührenfrei

Wer auf die Autobahn möchte, muss zuerst eine Vignette unter die Frontscheibe kleben – für gutes Geld darf man dann bis Ende Januar des Folgejahres auf Schweizer Autobahnen fahren.

Vignetten werden an ausgewählten Verkaufsstellen im Ausland (für € 35,75), an Grenzübergängen, in Schweizer Postämtern und zahlreichen anderen Orten im Inland verkauft. Kurzzeitvignetten wie in Österreich gibt es in der Schweiz nicht.

Wer in St. Margarethen von Österreich kommend oder in Konstanz von Deutschland kommend den Rhein überquert, kann St. Gallen auch gut auf Hauptstrassen (blaue Tafeln!) erreichen, braucht also nicht zwingend eine Vignette. Von St. Margarethen sind es 20 Minuten zusätzliche Fahrzeit bei praktisch gleicher Streckenlänge (Alternativ etwas weiter und länger durchs #Appenzellerland). Von Konstanz dauert die Fahrt nur etwa 5 Minuten länger, die Strecke ist sogar kürzer.

Siehe auch: Autofahren

Wasser

Wasser vom Hahnen und von Brunnen können problemlos überall genossen werden – ausser es hat ein «Kein Trinkwasser»-Schild am Brunnen.

Würste

OLMA-Bratwürste

St. Gallen ist landesweit bekannt für seine Bratwürste.

Wer in der Ostschweiz zur Bratwurst Senf bestellt, kriegt mit Sicherheit einen blöden Spruch zu hören, falls die Würzsauce überhaupt angeboten wird.

Xundheit

Xundheit ist nicht nur der Name einer ehemaligen Krankenkasse, sondern, wie eine kurze Suchmaschinensuche demonstriert, eine in der Schweiz beliebte scherzhafte Form von Gesundheit, die auf der schweizerdeutschen Aussprache des Wortes beruht. St. Gallen bietet die übliche Gesundheits-Infrastruktur einer grösseren Stadt. Die Rathaus-Apotheke am Bahnhof ist täglich geöffnet (Mo-Fr bis 21 Uhr, Sa und So bis 20 Uhr). Die Hauptanlaufstelle in Notfällen ist das Kantonsspital St. Gallen (Rorschacher Str. 95 / Spitalstrasse). Der Sanitätsnotruf ist in der ganzen Schweiz unter der Telefonnummer 144 erreichbar; die internationale Notrufnummer 112 funktioniert aber auch.

Die Europäische Krankenversicherungskarte dient als Anspruchsnachweis für unvorhergesehene medizinische Behandlungen bei Krankheit, Nichtberufsunfall oder Mutterschaft.

Y…

Zmorge, Znüni, Zmittag, Zvieri und Znacht

Die Mahlzeiten beginnen im Schweizerdeutschen alle mit einem Z: Morgenessen, Pause vormittags, Mittagessen, Pause nachmittags, Abendessen. Das Morgenessen heisst im klassischen Schweizer Hochdeutsch nicht FrühstückFriedrich Dürrenmatt liess dies seinen Romulus eigens betonen.