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Léon-Paul Fargue

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Léon-Paul Fargue (* 4. März 1876 in Paris; † 24. November 1947 in Paris) war ein französischer Dichter.

Lebenslauf

Leon-Paul Fargue wurde 1876 als unehelicher Sohn eines Ingenieurs und einer Näherin geboren. Erst sehr spät erkannte sein leiblichen Vater ihn als seinen eigenen Sohn an. Dieser Umstand ist wohl die Ursache für seine spätere Melancholie und seine übersteigerte Empfindlichkeit.

Jedoch sind seine schulischen Leistungen glänzend, zeitweise hat er den berühmten französischen Dichter Stéphane Mallarmé als Lehrer. Anschliessend tritt er, zeitgleich mit Alfred Jarry in das berühmte Lycée Henri-IV ein, um sich dort für das Studium vorzubereiten. Die hohen Erwartungen seiner Familie erfüllt er jedoch nicht: Er neigt zum Müssiggang und interessiert sich eher für das Klavierspiel, die Malerei und vor allem die Poesie.

Bald verkehrt er in litterarischen Kreisen, erwähnenswert sind die "Mercredis" ("Dienstage"), regelmäßige Treffen von Dichtern im Haus seines ehemaligen Lehrers Stéphane Mallarmé. Dort trifft er auf die intellektuelle und kulturelle Elite Frankreichs zur Jahrhundertwende: Valéry, Schwob, Claudel aber auch Debussy und Gide.

Zusammen mit Valéry Larbaud und Paul Valéry begründet er die Zeitschrift Commerce. Von da an beschliesst er, Schriftsteller zu werden.

Nach einigen kleineren Gedichten, die er 1894 veröffentlichte, erscheint 1895 sein erstes großes Werk "Tancrède". 1912 folgt der Gedichtband "Poèmes", 1914 veröffentlicht er "Pour la Musique" (an die Musik).

Gegen Ende seines Lebens, ab 1943, litt er an einer halbseitigen Lähmung. 1947 stirbt er im Pariser Stadtviertel Montparnasse im Haus seiner Frau, der Mahlerin Chériane. Bis zuletzt hat er geschrieben.

Sprache und Themen

Fargue schreibt seine Gedichte meist frei vom Fersmass, oft schreibt er sogar Prosa. Seine Sprache ist voller Sanftmut und Traurigkeit, seine Themen sind stets simpel, oft alltäglich (Robert Doisneau verglich ihn einmal mit einem Fotographen). Manchmal, wie in "Vulturne" von 1928 wirkt seine Sprache auch träumerisch.

Seine Liebe zu seinem Heimatstadt Paris wird in 1932 seinem Werk "D'après Paris" und 1939 in "Le Piéton de Paris" ("Der Pariser Fussgänger") deutlich. Aber er erzählt auch von der bedrückenden Einsamkeit der Nacht und vom Alkohol. Desweiteren war er ein exzellenter Chronist der Pariser Gesellschaft.


Zitat

Ihr räumt das Universum mit den Werkzeugen der Vernunft auf. Nun gut. So erhaltet ihr einen schön aufgeräumten Dreck.

Werke (Auswahl)