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Die am 13. August1894 eröffnete Straßenbahn befuhr ursprünglich eine Strecke von 2,543 km Länge. 1975 wurde die Strecke zwischen den beiden Haltestellen Rathausplatz und der jetzigen Endstation Franz-Josephs-Platz stillgelegt. Die Streckenlänge beträgt damit nur noch 2,315 km - der Straßenbahnbetrieb ist somit die kleinste und mit exakt 10 % Steigung die steilste Straßenbahn der Welt.
Um mit der Kaiserresidenz Bad Ischl mithalten zu können, musste sich die Stadt Gmunden etwas einfallen lassen. Der damalige Gmundner Bürgermeister erkannte bereits, dass man mit der Zeit gehen muss: Ein Kraftwerk zur Stromversorgung von Gmunden sollte gebaut werden. Zum damaligen Zeitpunkt wäre die Stromerzeugung für die Stadt alleine nicht rentabel gewesen. Durch den Bau der Straßenbahnstrecke zwischen dem Gmundner Stadtzentrum und dem Bahnhof konnten jedoch beide Projekte wirtschaftlich betrieben werden.
Die Bauarbeiten begannen am 13. Juni 1894 und wurden vom Unternehmen Egger & Co durchgeführt. In nur zwei Monaten Bauzeit konnte das Projekt umgesetzt werden.
Erstellt wurden:
eine Kraftstation (Kraftwerk mit zwei Dampfgeneratoren mit je 40 PS Leistung zur Stromerzeugung)
zwei Personalhäuser (damals streng hierarchisch gegliedert in Beamten- und Dienerhaus )
Remise (dient als Depot und Werkstätte für die Triebwagen)
Am 13. August 1894 wurde die Gmundner Straßenbahn - damals hieß sie Lokalbahn Gmunden - feierlich eröffnet.
Neben Personen wurden damals auch Gepäckstücke zum Hotel Post - dieses existiert heute nicht mehr - und zum Hotel Schwan transportiert.
1938 in wurde der Name in Gmundner Straßenbahn geändert.
Schon damals war eine Abzweigung nach Altmünster und eine Verlängerung bis zum Klosterplatz geplant, die zwei Gründer von Stern & Hafferl starben allerdings bevor sie dieses Vorhaben ausführen konnten.
Die beiden Weltkriege hat die Straßenbahn schadlos überstanden.
Bemerkung: Die beiden Personalhäuser fielen leider 2006 der Spitzhacke zum Opfer - wegen dem Bau des neuen Kreisverkehrs. Die Kraftstation gibt es heute leider auch nicht mehr - auf diesem Gelände befindet sich derzeit die Einergie AG. Das einzige Gebäude, das erhalten geblieben ist, ist die Remise - sie wurde zur 100-Jahr Feier der Gmundner Straßenbahn renoviert.
Kritische Phase - Schicksalsjahr 1989
1975 wurde der Streckenabschnitt bis zum Rathausplatz stillgelegt, um die erste Verkehrsampel Gmundens bei der Kreuzung am Graben errichten und testen zu können. Aus dieser Übergangslösung wurde allerdings ein Dauerzustand. Seit damals hat die Straßenbahn mit rückläufigen Fahrgastzahlen zu kämpfen.
1989 war ein Schreckensjahr für die Straßenbahn, sie stand kurz vor der kompletten Einstellung und Schließung des Betriebs. Um dies zu verhindern wurde der Verein Pro Gmundner Straßenbahn gegründet. Mehr als 6000 Unterschriften wurden für den Erhalt der Straßenbahn gesammelt und GM 5 wurde als Werbeobjekt für die Wiederverlängerung und gegen die Schließung am Rathausplatz aufgestellt. Die Rettungsversuche waren schließlich erfolgreich, die Straßenbahn fährt auch heute noch und kann sich wieder über einen leichten Zuwachs der Fahrgastzahlen freuen - es werden ca. 310.000 Fahrgäste pro Jahr befördert.
In einem Verkehrsgutachten 1990 wurde die Wiederverlängerung (bereits zum 2. Mal) genehmigt.
1989: kritische Phase - vor Schließung; Gründung des Vereins „Pro Gmundner Straßenbahn“
1990: Die Wiederverlängerung wird in einem Verkehrsgutachten genehmigt
1994: 110 Jahre Gmundner Straßenbahn
1997: Die roten Haltestellenschilder werden an der HTL Vöcklabruck nachgegossen und bei den jeweiligen Haltestellen aufgestellt
2003: Combino-Einsatz von 30. Juni bis 6. Juli: GM 9 und GM 10 müssen im Freien (auf dem Stumpfgleis beim Bahnhof) abgestellt werden, weil der Combino-Triebwagen viel länger ist, als die herkömmlichen Triebfahrzeuge der Gmundner Straßenbahn; hier wird bereits folgendes klar: Falls man neue Triebfahrzeuge kaufen sollte, ist auch eine neue Remise notwendig.
2005: "Erneuerungswelle" bei der Gmundner Straßenbahn: Die Gleise in der Kuferzeile werden neu verlegt, einige Haltestellen erhalten neue Wartehäuschen aus Glas; Baubeginn des SEP (Salzkammergut Einkaufspark): "Stichgleis" ins Einkaufzentrum sollte gebaut werden, dies scheiterte aber an den zu hohen Kosten
2006: Die Wiederverlängerung zum Rathausplatz soll dieses Jahr endlich durchgeführt werden, außerdem soll die Gmundner Straßenbahn bis zum Seebahnhof ausgebaut werden (das wäre der erste Ausbau in der Geschichte der Gmundner Straßenbahn!!!); ein neues Hotel Lacus Felix soll auf dem Gelände des ehemaligen Parkhotels entstehen - deshalb muss der alte Seebahnhof versetzt werden
Zukunft
Für den stillgelegten Streckenabschnitt bis Rathausplatz ist eine Reaktivierung geplant. Zu einer Verlängerung der Bahn bis zum SEP-Einkaufszentrum wird es wegen zu hoher Kosten nicht kommen; von der Haltestelle SEP sind es nur wenige Schritte bis zum Salzkammerguteinkaufspark. Bis 2011 möchte man auch die Verlängerung bis zur Traunseebahn realisieren. Das wäre der erste Ausbau seit dem Bestehen der Gmundner Straßenbahn. Mit der Ausführung dieses Projekts soll im Jahr 2006 begonnen werden. Ebenfalls soll das Straßenbahndepot verlegt werden – von der jetzigen Haltestelle SEP (ehemals Gmundner Keramik bzw. Kraftstation) zum Bahnhof. Direkt in die Böschung hinein, soll ein modernes neues Gebäude mit Parkdeck entstehen.
Desweiteren werden die Kuferzeilengleise (wegen der Lärmbelästigung) wieder ausgetauscht und ab Kuferzeile werden die Gleise bis Franz-Josefs-Platz erneuert.
Streckenlänge: 2,315 km (bis Rathausplatz 2,543 km)
Weichen: 6, davon 4 Rückfallweichen mit elektrischer Weichenheizung
Betriebsspannung: 600 V Gleichstrom
Fahrgäste pro Jahr: ca. 310.000 Personen
Betriebsart: Taktfahrplan mit 30- bzw. 15-Minutenintervall, Kreuzungsvereinbarung über Funk
Die Gmundner Straßenbahn hat nur 6 Mitarbeiter (davon ein Ersatzfahrer und einer als Hauptzuständiger für den technischen Service), auch sind alle Fahrer für Wartung und Reparatur der Fahrzeuge zuständig.
Die Gmundner Straßenbahn hat damals drei Triebfahrzeuge von der Vestischen Straßenbahn GmbH gekauft. Bei den Fahrzeugen handelte es sich um Nummer 400, 401 und 475.
401 und 475 wurden umgebaut - aus ihnen entstanden GM 9 & GM 10; 400 wurde hingegen komplett zerlegt - alle brauchbaren Ersatzteile wurden ausgebaut - und schließlich verschrottet.
Alle Fahrzeuge haben "Steckkupplungen", diese werden allerdings fast nie benützt (für Sonderfahrten, wenn zwei Wagen zusammengekuppelt werden sollen).
Außer GM 100 haben alle Triebfahrzeuge eine indirekte Steuerung.
Kleine Reparaturen werden in der Remise durchgeführt, für größere werden die Triebfahrzeuge via Tieflader nach Vorchdorf gebracht (kam bis jetzt nur einmal vor - Hauptuntersuchung von GM 8).
Bei der Eröffnung - am 13. August 1894 wurden hier Linden gepflanzt, die den Fahrgästen an heißen Tagen Schatten sependen sollen. Alle Bäume stehen heute noch und sind bereits 112 Jahre alt.
Untersuchungsgrube in der RemiseDas Bild zeigt eine Streckengrafik aus 1894: Hier kann man sehen, dass eine Abzweigung nach Altmünster seit damals geplant war, doch leider wurde dieses Projekt nie realisiert
Der Verein Pro Gmundner Straßenbahn wurde in der kritischen Phase (1989 - Stillegung des Streckenbaschnitts Rathausplatz) gegründet.
Das Ziel ist die Wiederverlängerung bis zum Rathausplatz. Zu diesem Zweck wurde GM 5 auf dem Rathausplatz aufgestellt - er sollte für die Reaktivierung dieses Streckenabschnittes werben. Unzählige Unterschriftenaktionen wurden durchgeführt, die Wiederverlängerung wurde genehmigt. In einem zweiten Verkehrsgutachten wurde die Wiederverlängerung wiederum genehmigt, aber bis heute noch nicht ausgeführt (2006 sollen die Bauarbeiten aber beginnen).
Die Wiederverlängerung ist auch heute noch das Ziel des Vereins Pro Gmundner Straßenbahn. Neben der Wiederverlängerungen hat man aber auch folgende Ziele:
Verlängerung bis zum Seebahnhof (Beginn: 2006 - soll bis 2011 fertig sein)
Ausschmückung der Haltesstellen
Erhaltung der Triebfahrzeuge
Neubau der Remise
Der Verein hat derzeit 406 Mitglieder und wird von Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert
Literatur
Stern & Hafferl - Visionen mit Traditionen. GEG Werbung GmbH, Herausgeber: Stern und Hafferl GmbH, 2003, ISBN 3-9501763-0-6 (Kommentar: Das Buch ist in einmaliger Auflage 2003 erschienen und ist nur mehr sehr schwer zu bekommen)
Festschrift zum 100. Geburtstag der Gmundner Straßenbahn - 1894 bis 1984 - (vor 22 Jahren in limitierter Auflage erschienen - nur mehr wenige erhaltene Exemplare - nicht mehr erhältlich)