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Celtic Glasgow

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Celtic Glasgow
Logo
Basisdaten
Name The Celtic Football Club
Sitz Glasgow, Schottland
Gründung 6. November 1887
Farben grün-weiß
Präsident Schottland John Reid
Website www.celticfc.net
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Nordirland Brendan Rodgers
Spielstätte Celtic Park
Plätze 60.355
Liga Scottish Premiership
2017/18 Meister
Heim
Auswärts
Ausweich

The Celtic Football Club [sɛltɪk], kurz: Celtic FC, im deutschen Sprachraum vor allem als Celtic Glasgow bezeichnet, ist ein schottischer Fußballverein. Der Club hat den offiziellen Spitznamen „The Bhoys“, seine Mannschaft trägt ihre Heimspiele in grün-weiß quergestreiften Trikots (emerald green & white hoops) im seit einigen Jahren 60.355 Plätze umfassenden Celtic Park (Übername: Paradise) im Stadtteil Bridgeton/Parkhead aus. Der Verein dominiert – bis 2012 zusammen mit dem Lokalrivalen Glasgow Rangers – seit mittlerweile mehr als einem Jahrhundert den schottischen Fußball. Bisher größter Erfolg des Vereins ist der Gewinn des Großen Triples als erstem europäischen Verein in der Saison 1966/67.

Geschichte

Der Verein wurde am 6. November 1887 in der St. Mary’s Hall an der East Rose Street von Bruder Walfrid als Celtic Football and Athletic Club gegründet. Bruder Walfrids Beweggrund war, die Armut im vorwiegend von irischen Einwanderern bewohnten Glasgower East End zu bekämpfen. Kurz darauf wurde eine Wiese an der Dalmarnock Street gemietet, auf der am 13. November das erste Spiel in einer Celtic Park genannten Spielstätte ausgetragen wurde. Hibernian und Cowlairs trennten sich 0:0. Am 28. Mai 1888 wurde das erste eigene Spiel ausgetragen: In einem „Freundschaftsspiel“ wurden die Glasgow Rangers 5:2 geschlagen. Erster Torschütze war Neil McCallum. Am 21. August 1888 trat der Verein der Glasgow and Scottish Football Association bei. 1892 gewann das Team den ersten Schottischen Cup und trug seither seine Heimspiele im Glasgower Viertel Parkhead aus. Im Folgejahr wurde Celtic erstmals Meister, 1902 gelang der Sieg im British League Cup mit einem 3:2 nach Verlängerung im Finale gegen die Glasgow Rangers.

Zwischen 1905 und 1910 wurde die Meisterschaft sechs Mal in Folge gewonnen. 1907 und 1908 gewann Celtic das Double – eine Errungenschaft, die keiner Mannschaft zuvor in Schottland gelungen war. Eine weitere Siegesserie wurde zwischen 1914 und 1917 mit vier Meistertiteln in Folge aufgestellt. 1937 gewann Celtic den Schottischen Cup vor der Rekordkulisse von 146.433 Zuschauern im Hampden Park. Dies ist immer noch europäischer Club-Rekord. 1939 schlug Celtic in der Empire Exhibition Trophy überraschend den haushohen Favoriten aus England, den FC Everton.

1953 gewann Celtic den Coronation Cup zu Ehren der Krönung von Königin Elisabeth II. und setzte sich gegen die Vertreter aus dem gesamten Königreich durch. Im Jahre 1957 verteidigte Celtic den Schottischen Ligapokal erfolgreich, indem sie den Erzrivalen Glasgow Rangers im Finale mit 7:1 schlugen. 1964 erreichte Celtic das Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger. 1966 gelangten sie erneut ins Halbfinale, scheiterten aber am FC Liverpool.

1967 war Celtic das erste britische und nicht-südeuropäische Team, das mit einem Sieg über Inter Mailand den Europapokal der Landesmeister gewann. In diesem Jahr gewann der Club jede Trophäe, die es zu gewinnen gab: Europapokal der Landesmeister, nationale Meisterschaft, nationaler Pokal, Ligapokal und Glasgow Cup. 1970 konnte Celtic wieder ins Finale vordringen, verlor aber gegen Feyenoord Rotterdam, nachdem es im Halbfinale den Favoriten Leeds United besiegt hatte. Das Rückspiel im Hampden Park wurde von 133.961 Zuschauern verfolgt – bis heute die höchste Zuschauerzahl in einem europäischen Pokalspiel.

1972 erreichte Celtic zum dritten Mal das Halbfinale im Europapokal der Landesmeister, verlor aber knapp im Elfmeterschießen gegen Inter Mailand. 1974 gewann Celtic die Schottische Meisterschaft zum neunten Mal in Serie, was damals einen neuen Weltrekord darstellte. Wiederum erreichte Celtic das Halbfinale im Europapokal der Landesmeister, scheiterte aber gegen Atlético Madrid. 1988 beging der Club sein 100-jähriges Bestehen mit dem Gewinn des Doubles.

1994 übernahm der Kanadier Fergus McCann die Mehrheit des Clubs und schaffte innerhalb von fünf Jahren den finanziellen Turnaround. Er ließ das veraltete Vereinsstadion zum größten Clubstadion Großbritanniens umbauen. McCann verließ den Verein – wie bereits bei seiner Machtübernahme angekündigt – nach fünf Jahren und übergab das Zepter an Allan MacDonald.

Das Jahr 2001 war eines der erfolgreichsten überhaupt in der Clubgeschichte: Unterstützt von 53 Toren Henrik Larssons wurde das Schottische Triple gewonnen. 2003 erreichte Celtic das Finale des UEFA-Pokals, verlor aber gegen den FC Porto. Rund 100.000 Fans reisten nach Sevilla, um ihre Mannschaft zu unterstützen, obwohl nur ein Bruchteil davon Tickets für das Spiel hatte. Für ihr friedvolles Auftreten wurden die Fans von der UEFA mit dem Fairness-Preis ausgezeichnet.

Beim 9:0-Erfolg in der Saison 2010/11 am 6. November 2010 gegen den FC Aberdeen gelang Celtic der höchste Sieg seit Bestehen der Scottish Premier League.[1] Gary Hooper und Anthony Stokes waren mit je drei Treffern die besten Schützen ihres Teams. Im gesamten Spielverlauf erzielte das Team von Trainer Neil Lennon drei Elfmetertore.[2]

Anhängerschaft

Mit dem Stadtrivalen Glasgow Rangers verbindet Celtic eine der erbittertsten Rivalitäten des Fußballs überhaupt. Celtic und die Rangers stehen für jeweils verschiedene Konfessionen, unterschiedliche nationale Identitätsgefühle, sowie verschiedene soziale Klassen. Im Gegensatz zu den protestantischen Rangers, die bis 1989 ausschließlich gleichkonfessionelle Fußballer beschäftigten, waren bei Celtic seit Beginn alle Spieler, unabhängig von ihrer Herkunft, kulturellen Identität oder Religion, willkommen. Ein weiterer Grund dieser Rivalität liegt in dem Zugehörigkeitsgefühl der Rangers zur britischen Krone, was den irisch orientierten Celts ein Dorn im Auge ist. Die Vereinsfarben Grün-Weiß sind auf die Landesflagge von Irland zurückzuführen. Auf dem Dach über dem Spielfeld ist das schottische Andreaskreuz (the Saltire) sowie auch die grün-weiß-orange irische Flagge gehisst, keineswegs aber der britische Union Jack.

Der britisch geprägten Oberschicht stehen die irisch-katholischen Bewohner einiger der ärmsten Stadtviertel Westeuropas gegenüber. Das Lokalderby – The Old Firm – ist ein symbolischer Religions-, National- und Klassenkampf.

Celtic-Fans sind durch ihre zahlreiche und lautstarke, aber äußerst friedvolle Unterstützung bei Heim- aber auch besonders bei Auswärtsspielen bekannt. 2003 erhielten die Fans dafür den FIFA Fairplay-Preis. Die bekanntesten Lieder des Celtic-Anhangs sind You’ll Never Walk Alone und The Fields of Athenry. Ebenfalls sehr beliebt sind Hail, Hail, the Celts are here, Over and over – we will follow you, Just Can’t Get Enough von Depeche Mode und die Ode an Willie Maley. Zudem bestehen Fanfreundschaften mit dem FC St. Pauli, Borussia Dortmund und dem FC Villarreal.

Die Fans von Borussia Dortmund bekennen sich bei Europapokalbegegnungen mit den Rangers öffentlich zu ihrer Fanfreundschaft mit Celtic, z. B. durch das Schwenken irischer Fahnen.

Für die Anhänger erscheint seit 1965 wöchentlich die Vereinszeitschrift The Celtic View.

Mit 57.900 Zuschauern weist Celtic den dritthöchsten Zuschauerschnitt aller britischen Vereine auf. Im Jahresdurchschnitt 2011 hatten nur Arsenal und Manchester United einen höheren Besuch zu verzeichnen. Im gesamteuropäischen Vergleich liegt Celtic hier an zwölfter Stelle.[3]

Aktueller Kader Saison 2017/18

Stand: 31. Januar 2018[4]

Nummer Spieler Nationalität Im Verein seit Letzter Verein
Torhüter
1 Craig Gordon Schotte 2014 Vereinslos
24 Dorus de Vries NiederländerNiederlande 2016 Nottingham Forest
29 Scott Bain Schotte 2018 FC Dundee
Abwehr
4 Jack Hendry Schotte 2018 FC Dundee
5 Jozo Šimunović Bosnischer 2015 Dinamo Zagreb
12 Cristian Gamboa Costa-Ricaner 2016 West Bromwich Albion
20 Dedryck Boyata Belgier 2015 Manchester City
23 Mikael Lustig SchwedeSchweden 2012 Rosenborg Trondheim
33 Marvin Compper Deutscher 2018 RB Leipzig
35 Kristoffer Ajer Norweger 2016 Start Kristiansand
56 Tony Ralston Schotte 2017 eigene Jugend
59 Calvin Miller Schotte 2017 eigene Jugend
63 Kieran Tierney Schotte 2015 eigene Jugend
Mittelfeld
6 Nir Bitton Israeli 2013 MS Aschdod
8 Scott Brown (C)ein weißes C in blauem Kreis Schotte 2007 Hibernian Edinburgh
14 Stuart Armstrong Schotte 2015 Dundee United
15 Jonny Hayes Irländer 2017 FC Aberdeen
18 Tom Rogić AustralierAustralien 2013 Central Coast Mariners
21 Olivier Ntcham FranzoseFrankreich 2017 Manchester City
42 Callum McGregor Schotte 2013 eigene Jugend
49 James Forrest Schotte 2010 eigene Jugend
67 Charly Musonda Belgier 2018 FC Chelsea
88 Kouassi Eboue Ivorer 2017 FK Krasnodar
Angriff
7 Patrick Roberts EngländerEngland 2016 Manchester City
9 Leigh Griffiths Schotte 2014 Wolverhampton Wanderers
10 Moussa Dembélé FranzoseFrankreich 2016 FC Fulham
11 Scott Sinclair EngländerEngland 2016 Aston Villa
22 Odsonne Édouard FranzoseFrankreich 2017 Paris Saint-Germain
73 Michael Johnston Schotte 2017 eigene Jugend
76 Jack Aitchison Schotte 2016 eigene Jugend

Top 10 nach Einsätzen und Toren

(Stand: 14. März 2016; berücksichtigt sind alle Pflichtspiele)[5]

Einsätze[6]
1 Schottland Billy McNeill 1957–1975 822
2 Schottland Alec McNair 1904–1925 684
3 Schottland Paul McStay 1981–1997 683
4 Schottland Roy Aitken 1976–1990 682
5 Schottland Danny McGrain 1970–1987 681
6 Irland Pat Bonner 1979–1997 646
7 Schottland Bobby Lennox 1961–1978
1979–1980
599
8 Schottland Bobby Evans 1944–1960 580
9 Schottland Bobby Hogg 1932–1948 575
10 Schottland Jimmy McMenemy 1902–1920 558
fett= noch für Celtic Glasgow aktiv
Tore[7]
1 Schottland Jimmy McGrory 1922–1937 502
2 Schottland Bobby Lennox 1961–1978
1979–1980
301
3 SchwedenSchweden Henrik Larsson 1997–2004 242
4 Schottland Jimmy Quinn 1900–1917 239
5 Schottland Stevie Chalmers 1958–1971 236
6 Irland Patsy Gallacher 1911–1926 200
6 Schottland Sandy McMahon 1891–1903 200
8 Schottland John Hughes 1960–1971 197
9 Schottland Jimmy McMenemy 1902–1920 176
10 Schottland Kenny Dalglish 1969–1977 173
fett= noch für Celtic Glasgow aktiv

Trainer

Jock Stein war auch Spieler bei Celtic, vor allem aber ging er als Trainer in die Annalen des Vereins ein. Unter seiner Ägide gewann Celtic sowohl neun Meistertitel in Folge (1966–1974) als auch den Europapokal (1967). Bemerkenswert war, dass sämtliche Celtic-Spieler des gewonnenen Cupfinales 1967 aus einem Radius von 40 Kilometern um Glasgow herum stammten. Jock Stein ist noch heute der erfolgreichste Celtic-Trainer der Geschichte. Bemerkenswert ist außerdem die Tatsache, dass er trotz seiner protestantischen Konfession beim katholisch geprägten Verein höchste Anerkennung genießt.

Mannschaftskapitäne

James Kelly war der erste Kapitän von Celtic in der Vereinsgeschichte. Willie und Jimmy McStay waren Brüder, Paul McStay deren Großneffe.

Erfolge

Trophäen im Stadion Celtic Park
Commons: Celtic Glasgow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rekordsieg für Celtic vom 7. November 2010 auf tz.de
  2. Spielbericht: FC Celtic – FC Aberdeen 9:0 (4:0) auf weltfussball.de
  3. Perform Media Deutschland GmbH: Diashow: Die Zuschauertabelle Europas – Sport – Spox.com. In: Spox.com. (spox.com [abgerufen am 9. Oktober 2016]).
  4. Team celticfc.net
  5. Club Records – The Celtic Wiki
  6. – Alltime Player Records
  7. – Alltime Player Records