Zum Inhalt springen

Imbshausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Mai 2018 um 12:07 Uhr durch AxelHH (Diskussion | Beiträge) (Vor- und Frühgeschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Imbshausen
Stadt Northeim
Wappen von Imbshausen
Koordinaten: 51° 46′ N, 10° 2′ OKoordinaten: 51° 45′ 36″ N, 10° 2′ 29″ O
Höhe: 213 m
Einwohner: 457 (Format invalid)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 37154
Vorwahl: 05553
Imbshausen (Niedersachsen)
Imbshausen (Niedersachsen)
Lage von Imbshausen in Niedersachsen

Imbshausen ist ein Ortsteil von Northeim, der Kreisstadt des Landkreises Northeim, Niedersachsen. Er hat 457 Einwohner[1].

Geographie

Das Dorf Imbshausen liegt etwa 6,5 km nord-nordöstlich der Northeimer Kernstadt (Luftlinie). Etwas nördlich der Ortschaft erhebt sich der Bierberg (268 m ü. NN), östlich erstreckt sich der Imbshäuser Wald (max. 323,3 m ü. NN), etwas südlich der Denkershäuser Teich und der Rethoberg (252 m ü. NN), westlich der Edesheimer Wald (max. 270 m ü. NN), west-nordwestlich der Aßberg (ca. 225 m ü. NN) und nordwestlich der Windmühlenberg (ca. 220 m ü. NN). Imbshausen befindet sich etwa zwischen 195 und 230 m ü. NN.

Die Bundesstraße 248, die sich hier die Strecke mit der Deutschen Alleenstraße teilt, führt in Richtung Nord-Nordosten zur westlich an Imbshausen vorbeiführenden Bundesautobahn 7 (Anschlussstelle Echte).

Geschichte

Kirche in Imbshausen

Vor- und Frühgeschichte

Erstmals besiedelt wurde die Gegend bei Imshausen in der Jungsteinzeit. Spuren dieser Zeit fanden sich durch Geländebegehungen und bei Rettungsgrabungen vor dem Bau der Autobahn A 7 in den 1950er Jahren. Auf der Trasse, die zwischen Eboldehausen und Imshausen verläuft, wurden Siedlungsreste freigelegt. Bei Ausgrabungen vor der Erweiterung der A 7 in den Jahren 2017 und 2018 fanden sich weitere Reste, die einen Siedlungsplatz der Bandkeramischen Kultur aus der Zeit um etwa 5000 v. Chr. belegen.

Mittelalter und Neuzeit

Der Ortsname leitete sich vom Grafen Immad ab, der 826 bis 853 sein gesamtes Besitztum dem Kloster Corvey vermachte. Aus Immadehusen, Immedeshusen, Hymmedeshusen und Immetshusen wurde schließlich Imbshausen. Während des Mittelalters wechselte das Gut häufig die Besitzer.

Um 1561 wurde Sievert von Steinberg der Besitzer. Sein Nachfolger, Adrian von Steinberg, ließ ein neues Schloss, eine Kirche und eine Windmühle erbauen, letztere wurde am 28. Juni 1880, durch einen Blitzeinschlag, zerstört. Beide sind in der Kirche vor dem Altar begraben. Friedrich von Steinberg ließ 1722 bis 1726 eine neue Kirche erbauen und gründete die Kirchenbibliothek. 1750 wurde die alte Schule gebaut, während ein neuer Klassenraum 1883 im Schulgarten hinzukam, indem bis 1959 der Unterricht stattfand.[2] 1777 fiel das Gut von den Steinbergs an die Freiherren von Kipe, Nachkommen des Justus Kipius. Über Wilhelmine, die einen Freiherrn von Stralenheim heiratete, ging der Besitz an diese Familie über. Ab 1832 gehörte Imbshausen gerichtlich zum Amt Westerhof. 1851/52 bestand das Amt Oldershausen-Imbshausen. 1853 fand die Aufhebung des Gerichtes von Imbshausen statt.

Schloss in Imbshausen

Schloss Imbshausen

1862 bis 1864 entstand das jetzige Schloss, entworfen von Julius Rasch, als vermutlich erstes malerisches Schloss im asymmetrischen Stil der Hannoverschen Bauschule, auf den Grundmauern des vorherigen.[3] 1919 übernahm Freiherr Henning von Stralenheim das Gut. Seit dessen Tod wird das Gut von Carl-Christian von Plate Freiherr von Stralenheim bewirtschaftet. Von 1952 bis 1998 wurde das Schloss von der Hannoverschen Landeskirche, die es nach anfänglicher Miete 1964 geschenkt bekam, als Predigerseminar für Pastoren genutzt. 1998 wurden Schloss und Park für den symbolischen Betrag von fünf Mark an das Missionswerk Campus für Christus verkauft. Seit November 2010 betrieb der Verein Christliches Begegnungszentrum Schloss Imbshausen die Anlage.[4] Am 1. November 2012 schloss man das Begegnungszentrum.[5] 2013 ging das Schloss wieder an den ursprünglichen Besitzer von Plate-Stralenheim.

20. Jahrhundert

Imbshausen war von 1945 bis 1950 Sitz des Instituts für landwirtschaftliche Arbeitswissenschaft und Landtechnik das 1940 in Breslau gegründet worden war. Nach Übernahme des Institutes durch die Max-Planck-Gesellschaft folgte 1950 Verlegung des Institutes nach Bad Kreuznach.

Am 1. März 1974 wurde Imbshausen in die Kreisstadt Northeim eingegliedert.[6]

Politik

Ortsratswahl 2011[7]
Wahlbeteiligung: 61,39 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
59,52 %
40,48 %
IWG

Der Ortsrat in Imbshausen setzte sich aus sieben Ratsfrauen und Ratsherren zusammen:

  • CDU 4 Sitze
  • Imbshäuser Wählergemeinschaft (IWG) 3 Sitze

Die letzte Wahlperiode lief vom 1. November 2011 bis 31. Oktober 2016.

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeisterin ist Else Heidelberg, stellvertretende Ortsbürgermeisterin ist Daniela Mandrella.

Persönlichkeiten

  • Paul Jacobshagen (1889–1968), Pfarrer von 1919 bis 1927 in Imbshausen, trat 1925 in die NSDAP ein.[8]

Einzelnachweise

  1. a b Stadt Northeim: Imbshausen (Stand 10/2015). Abgerufen am 23. Juli 2016.
  2. Erich Haberkamp: Imbshausen. In: Northeimer Heimatblätter. Band 5, Nr. 3, 1974, S. 104.
  3. Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850 - 1900, S. 116.
  4. Christlicher Verein übernimmt ehemaliges Predigerseminar, Artikel im Göttinger Tageblatt vom 12. November 2010, abgerufen am 5. Februar 2011
  5. http://www.schloss-imbshausen.de, abgerufen am 5. Februar 2013
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 215.
  7. http://wahlen.kds.de/2011kw/Daten/155011_000058/index.html
  8. Karl-Friedrich Oppermann: JACOBSHAGEN, Paul Friedrich Hermann, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 185; online über Google-Bücher