Fußball-Weltmeisterschaft 2006

Die 18. Fußball-Weltmeisterschaft der Männer wird vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 in Deutschland ausgetragen. Es treten 32 Nationalmannschaften zunächst in Gruppen und danach in Ausscheidungsspielen gegeneinander an, wobei insgesamt 64 Länderspiele ausgetragen werden. Als Gastgeber ist Deutschland automatisch für die WM qualifiziert.
Bei der Bewerbung um den Austragungsort setzte sich Deutschland am 6. Juli 2000 gegen Brasilien, Marokko, England und letztendlich im Finale in Zürich mit zwölf zu elf Stimmen gegen Südafrika durch. Möglicherweise ausschlaggebend für das Stimmenverhältnis war dabei ein Bestechungsfax des deutschen Satiremagazins Titanic, das nach dessen eigener Aussage zur entscheidenden Stimmenthaltung des neuseeländischen FIFA-Vertreters Charles Dempsey führte.
Das Motto der Bewerbung und der Endrunde lautet „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Es soll die Verbundenheit der Deutschen mit dem Sport und ihre Gastfreundschaft ausdrücken.
Das offizielle Maskottchen für die WM, der Löwe Goleo VI, wurde am 13. November 2004 vorgestellt. Weitere Symbole, die das Organisationskomitee um Franz Beckenbauer vorstellten, sind das offizielle Logo, bestehend aus bunten Gesichtern, und das offizielle WM-Plakat (tiefblau, mit winzigen Sternchen, die sich zu einem Fußball verbinden) [1].
Als Generalprobe für diese Weltmeisterschaft galt der Konföderationen-Pokal 2005, der ebenfalls in Deutschland stattfand.
Die Spiele der WM 2006 werden auf Rasenplätzen (Naturrasen) stattfinden. Für alle sonstigen Wettkampf- und Qualifikationsspiele auf FIFA-Ebene wurden Kunstrasenbeläge zugelassen, sofern sie den Qualitätskriterien der FIFA entsprechen. Alle Spiele werden mit dem offiziellen WM-Ball +Teamgeist des Sportartikelherstellers Adidas ausgetragen.
Austragungsorte
Hauptartikel: Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft 2006.
Vergabeverfahren

Insgesamt zwölf Städte sind Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft. Bei dem Vergabeverfahren sollten die modernsten und sichersten Stadien Deutschlands ausgewählt werden, die zudem recht flächendeckend über Deutschland verteilt sein sollten. Zum Teil befanden sich die Stadien bei der Vergabe am 15. April 2002 (genau 1516 Tage vor dem Beginn der Endrunde) noch in der Planungs- beziehungsweise in der Bauphase. Schon vor der Vergabe war klar, dass in Berlin (als Hauptstadt), München (Allianz Arena, Heimat des Organisationskomitee-Präsidenten Franz Beckenbauer und Stadt mit, zum Zeitpunkt der Vergabe, zwei Vereinen in der 1. Bundesliga), Frankfurt am Main (als Sitz des Deutschen Fußball-Bundes), Stuttgart (als Sitz des Sponsors DaimlerChrysler und Heimat des DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder), Leipzig (als Geburtsstadt des Deutschen Fußballbundes und Stadt des ersten deutschen Meisters und einziger Vertreter aus den neuen Bundesländern), Dortmund (mit dem größten Stadion), Gelsenkirchen (wegen des hoch gelobten Arena-Neubaus) und Hamburg (als Metropole des Nordens) auf jeden Fall WM-Spiele austragen werden.
Die Städte Bremen, Mönchengladbach, Düsseldorf und Leverkusen, die sich ebenfalls beworben hatten, kamen nicht zum Zuge.
Die Stadien der zwölf Austragungsorte wurden erweitert und modernisiert oder neu gebaut, so dass die im Jahr 2006 modernsten Spielstätten der Welt bei der Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen.
Im Januar 2006 bemängelte Stiftung Warentest vier WM-Stadien als mangelhaft etwa bei dem Brandschutz oder den Fluchtwegen. Das Ergebnis ist umstritten. Zu den bemängelten Stadien gehören das Olympiastadion Berlin, das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern, die Veltins-Arena in Gelsenkirchen sowie das Zentralstadion in Leipzig.
Die zwölf WM-Stadien
Alle Stadien, die einen Sponsor im Namen tragen, werden während der WM in FIFA WM Stadion umbenannt, um die Fifa-Sponsoren hervorzuheben. Die Namen der übrigen Stadien bleiben unverändert.
Berlin: Im größten deutschen Stadion während der WM, dem 66.021 Sitzplätze fassenden Olympiastadion, wird unter anderem am 9. Juli 2006 das Finale ausgetragen werden [2]. Der Umbau und die komplette Überdachung kosteten den Bund und das Land Berlin 242 Millionen Euro als Festpreis. Bei Heimspielen von Hertha BSC Berlin können bis zu 76.176 Zuschauer das Spiel verfolgen. Offizielle Fanmeile bildet in Berlin die Straße des 17. Juni im Tiergarten. Auf dieser Straße und im Stadion Adidas World of Football auf dem Platz der Republik sowie im Sony Center am Potsdamer Platz werden sämtliche Spiele auf Großleinwänden übertragen.
Dortmund: Zwar können im FIFA WM-Stadion Dortmund 81.500 Zuschauer Bundesligaspiele verfolgen, da bei der WM jedoch nur Sitzplätze zugelassen sind, sinkt die Kapazität während des Turniers auf 60.285 Plätze [3]. In der Heimat von Borussia Dortmund, die für 31 bis 36 Millionen Euro von der Westfalen-Stadion Dortmund GmbH erweitert wurde, werden vier Gruppenspiele, ein Achtelfinalspiel und eines der Halbfinals ausgerichtet werden. Seit dem 1. Dezember 2005 heißt das Westfalenstadion Signal Iduna Park. Da während der WM 2006 auf Grund der exklusiven FIFA-Sponsoren keine Sponsorennamen erlaubt sind, wird das Stadion dann den Namen FIFA WM-Stadion Dortmund tragen. Bei der WM ist das FIFA WM-Stadion Dortmund das zweitgrößte Stadion.
Frankfurt am Main: Im FIFA WM-Stadion Frankfurt am Main, der Heimat von Eintracht Frankfurt, sind 43.324 Sitzplätze während der FIFA-Veranstaltungen vorhanden. Die neue Fußballarena mit einem verschließbaren Dach wurde von Juni 2002 bis Mai 2005 an der Stelle des alten Waldstadions errichtet. Die Kosten beliefen sich auf knapp 126 Millionen Euro, dazu kamen rund 174 Millionen Euro für den Ausbau der Stadionperipherie und der Anfahrtswege. Seit dem 1. Juli 2005 heißt das neue Waldstadion Commerzbank-Arena – jedoch nicht während der WM-Spiele.
Gelsenkirchen: Das FIFA WM-Stadion Gelsenkirchen ist das Heimatstadion des Fußballvereins FC Schalke 04. Das im August 2001 eröffnete Stadion gilt als eines der modernsten Stadien der Welt, insbesondere wegen der technischen Ausstattung (herausfahrbarer Rasen und Vollüberdachung bei Bedarf). Das 53.804 Sitzplätze umfassende Stadion kostete 192 Millionen Euro. Am 1. Juli 2005 stieg der Bierbrauer Veltins als Namenssponsor für die Arena AufSchalke ein. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren mit weiteren fünf Jahren Option. Während der WM wird die Veltins-Arena jedoch dann FIFA WM-Stadion Gelsenkirchen heißen.
Hamburg: Im FIFA WM-Stadion Hamburg, der Heimstätte des Hamburger SV, können 51.055 Zuschauer die WM-Spiele verfolgen. Der Neubau, der bei laufendem Betrieb aus dem 1953 errichteten Volksparkstadion entstand, kostete 97 Millionen Euro und ist eine Gemeinschaftsfinanzierung der Stadt und der Stadionbesitzgesellschaft. Für 15 Millionen Euro wurden die Namensrechte des Stadions an den Netzanbieter AOL verkauft, deshalb heißt das Stadion außer bei der WM-Endrunde AOL Arena.
Hannover: Im FIFA WM-Stadion Hannover, der Heimat des Fußballclubs Hannover 96, finden 39.297 Zuschauer während der WM Platz. Das ehemalige Niedersachsenstadion wurde bei laufendem Spielbetrieb für 63 Millionen Euro von Stadt und Land umgebaut und am 23. Januar 2005 eingeweiht. Ausgenommen während der Endrunde heißt das neue Stadion AWD-Arena. Für zwei Millionen Euro pro Saison erwarb der in Hannover ansässige Finanzdienstleister Allgemeiner Wirtschaftsdienst Mitte 2002 die Namensrechte.
Kaiserslautern: Im Fritz-Walter-Stadion empfängt während des regulären Ligabetriebs der 1. FC Kaiserslautern seine Gäste. Die Erweiterung seit 2002 auf 48.500 Sitzplätze (Osterweiterung) kostete 48,3 Millionen Euro und wurde im November 2005 abgeschlossen. Das Land Rheinland-Pfalz trug davon 21,7 Millionen Euro, der 1. FC Kaiserslautern 18,9 Millionen Euro und die Stadt Kaiserslautern 7,7 Millionen Euro.
Köln: Im FIFA WM-Stadion Köln, der Heimat des 1. FC Köln, werden fünf WM-Spiele stattfinden. Der Umbau des Müngersdorfer Stadions in eine reine Fußball-Arena kostete 117,5 Millionen Euro, von denen die Stadt Köln 25,7 Mio. Euro zahlte. Der Rest wurde über die Kölner Sportstätten GmbH (Eigentümerin und Betreiberin) finanziert. Das neue Stadion ist, außer während der WM-Spiele, nach dem regionalen Stromversorger RheinEnergieStadion benannt. Das Stadion umfasst 40.590 Sitzplätze.
Leipzig: Das Zentralstadion ist die Spielstätte des Viertligavereins FC Sachsen Leipzig. In den alten Stadionwall des 1956 eröffneten, mit 100.000 Plätzen einst größten Stadions Deutschlands wurde ab 2000 für 90,6 Millionen Euro ein modernes, reines Fußballstadion mit einer Kapazität von 44.345 Sitzplätzen eingebaut. Der Bund steuerte für den Stadionbau 51 Millionen Euro bei. Offiziell wurde das Zentralstadion am 17. Juli 2004 im Rahmen eines internationalen Fußballturniers eröffnet. Während der WM 2006 wird es mit 38.898 Sitzplätzen das kleinste aller zwölf Stadien sein.
München: Im FIFA WM-Stadion München wird unter anderem das Eröffnungsspiel stattfinden. Die Kosten von ca. 340 Millionen Euro des Neubaus, der 66.016 Sitzplätze umfasst, trugen zur Hälfte die Heimvereine FC Bayern München und TSV 1860 München. Bei der WM dürfen aufgrund von Sicherheitsreserven nur 59.416 Zuschauer ins Stadion [4]. Darüber hinaus zahlte die öffentliche Hand rund 210 Mio. Euro für Arealerschließung und Infrastruktur. Vor und nach der WM heißt das Stadion, das am 30. Mai 2005 eröffnet wurde, Allianz Arena. Namensgeber des Stadions ist die Allianz AG, welche sich die Namensrechte an dem Stadion für 30 Jahre gegen Zahlung von Sponsorengeldern gesichert hat.
Nürnberg: Im Frankenstadion, der Heimstätte des 1. FC Nürnberg, das für 56,2 Millionen Euro umgebaut wurde, können 41.926 Zuschauer die WM-Spiele verfolgen. Die Sportstätte wurde am 15. März 2006 umbenannt und heißt seither, ausgenommen die Zeit während der Weltmeisterschaft, easyCredit-Stadion.
Stuttgart: Im Gottlieb-Daimler-Stadion, welches für rund 52 Millionen Euro vor allem durch das Land Baden-Württemberg modernisiert wurde, trägt der Fußballverein VfB Stuttgart seine Heimspiele aus. Bei der WM soll die Zuschauerkapazität 54.267 betragen. Zwar steckt hinter dem Namen des Stadions der Automobilhersteller DaimlerChrysler, benannt ist es aber nach der Person Daimler und nicht nach dem Konzern, weswegen die Namensgebung von der FIFA anerkannt wurde.
Zusammenfassung
Insgesamt beträgt die Zuschauerkapazität der zwölf WM-Stadien ca. 602.800 Sitzplätze. Das entspricht einem Schnitt von 50.234 Zuschauern pro Stadion.
Alle Stadien wurden nach der Fußball-Bundesliga-Saison 2005/06 mit neuen Rasenflächen ausgestattet, damit in allen Stadien die gleiche Qualität und das gleiche Bild gewährleistet werden kann. Die Kosten dafür trug der Veranstalter der Fußballweltmeisterschaft.
Standort des Internationalen Medienzentrums der WM ist München. Die Schiedsrichter logieren in Gravenbruch bei Frankfurt am Main. Der Fußballweltverband FIFA und der Deutsche Fußballverband (DFB) werden ihr Hauptquartier während der WM in Berlin aufschlagen.
Nur 15 Autominuten vom Olympiastadion entfernt liegt das Schlosshotel Grunewald, das Quartier der deutschen Nationalmannschaft im Nobelviertel Grunewald. Von dort aus sind auch die Trainingsanlagen schnell zu erreichen. Das neue 4500 Zuschauer fassende Amateurstadion der Regionalligamannschaft des Fußball-Bundesliga-Vereins Hertha BSC auf dem ehemaligen Wurfplatz des Deutschen Sportforums ist die Trainingsstätte der deutschen Mannschaft. Das jahrelang als Hauptquartier der britischen Militäradministration genutzte Gelände des Sportforums ist komplett umzäunt und lässt sich leicht absperren. An den Spieltagen anderer Teams im benachbarten Olympiastadion weicht die deutsche Nationalmannschaft zum Training ins Mommsenstadion aus. Auf dem westlich ans Olympiastadion angrenzenden Maifeld ist ein Pressezentrum in einer Zeltstadt entstanden.
Die deutsche Nationalmannschaft eröffnete am 9. Juni 2006 im neuen Münchner Stadion das WM-Turnier. Die Gruppenspiele in den zwölf FIFA-WM-Spielorten werden zwischen 9. und 23. Juni durchgeführt, die zweite Turnierphase beginnt mit den Achtelfinalspielen am 24. Juni, das Endspiel findet am 9. Juli 2006 im Berliner Olympiastadion statt. An jedem Spielort werden mindestens fünf Spiele ausgetragen, davon jeweils vier Spiele der Gruppenphase. Die Achtelfinalspiele finden in Dortmund, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart statt.
Spielorte im Viertelfinale sind Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen und Hamburg. Im Halbfinale sind Dortmund und München Gastgeber, das Spiel um Platz drei wird in Stuttgart ausgetragen.
Qualifikation zur Endrunde
Hauptartikel: Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Jahre 2006 dauerte vom 6. September 2003 bis zum 16. November 2005. 197 von 204 Verbänden waren in die WM-Qualifikation gestartet, nur 31 Mannschaften blieben schließlich übrig. Erstmals war der amtierende Weltmeister (in diesem Fall Brasilien) nicht automatisch für die Endrunde qualifiziert. Deutschland hingegen war als Gastgeber gesetzt und komplettierte das Feld der Endrundenteilnehmer.
In sechs Zonen wurden die 31 Teilnehmer (zuzüglich des direkt qualifizierten Gastgebers) folgendermaßen ermittelt:
Europa hatte bei der Weltmeisterschaft dreizehn Startplätze, hinzu kam der Gastgeber Deutschland. Die Sieger der acht Qualifikationsgruppen und die beiden besten Gruppenzweiten konnten sich direkt für die WM in Deutschland qualifizieren. Nach Abschluss der Gruppenspiele hatten sich erstmals die Ukraine sowie die Niederlande, Portugal, Italien, England, Polen, Kroatien, Serbien und Montenegro, Schweden und Frankreich qualifiziert. Die sechs übrig gebliebenen Gruppenzweiten trugen am 12./16. November 2005 in Hin- und Rückspielen („Play-off-Spielen“) die Entscheidung um die drei restlichen europäischen Vertreter aus. Die WM-Teilnahme erkämpften sich die Schweiz, Spanien und Tschechien.
Südamerika hatte vier direkte Startplätze. Zehn Mannschaften spielen jeweils gegeneinander mit Hin- und Rückrunde, die besten vier waren direkt für die WM qualifiziert. Der Fünfte hatte die Chance, in zwei Ausscheidungsspielen gegen den Sieger aus Ozeanien ebenfalls noch den Sprung in die Endrunde zu schaffen. Qualifiziert sind, wie vier Jahre zuvor, Brasilien, Argentinien, Ecuador und Paraguay. Uruguay konnte sich dieses Mal in der Relegation nicht gegen Australien durchsetzen und verpasste dadurch die Reise zur WM.
Der Fußballverband Nord- und Mittelamerikas und der Karibik, der CONCACAF, hatte drei direkte Startplätze. Die Qualifikation war dort in drei Phasen unterteilt. Aus der ersten Runde hatten sich zwölf Teilnehmer für die zweite Runde qualifiziert. Danach wurde in drei Vierergruppen weitergespielt. Der jeweils Letzte schied aus, die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe rückten in die dritte Runde auf. Diese sechs Mannschaften (USA, Panama, Costa Rica, Guatemala, Mexiko, Trinidad und Tobago) spielten vom 9. Februar bis 12. Oktober 2005 in einer Gruppe jeweils gegeneinander mit Hin- und Rückspiel. Die drei Besten (USA, Mexiko und Costa Rica) durften sich letztlich auf die WM-Endrunde freuen. Der Vierte Trinidad und Tobago konnte sich noch in einem Hin- und Rückspielduell („Play-off-Duell“) gegen Bahrain, den Fünften aus Asien, qualifizieren.
Die Afrika-Zone umfasste 52 Mitglieder, die sich bis auf Dschibuti alle für die Vorrunde angemeldet hatten. Die fünf afrikanischen Teilnehmer am FIFA-Weltpokal Korea/Japan 2002 (Kamerun, Nigeria, Südafrika, Senegal und Tunesien) sowie die vier afrikanischen Mannschaften, die in der FIFA-Weltrangliste vom 25. Juni 2003 am besten platziert waren (Marokko, Ägypten, Elfenbeinküste und Kongo DR), stießen direkt in die zweite Runde vor. Die übrigen 42 Mannschaften wurden einander zugelost, die 21 Sieger aus Hin- und Rückspiel stießen ebenfalls in die zweite Runde vor. Die 30 Mannschaften der zweiten Runde waren in fünf Sechsergruppen aufgeteilt, deren Gruppensieger sich für die WM qualifizieren konnten. Zuerst schafften das die Mannschaften von Togo, Ghana, der Elfenbeinküste und Angola. Am 8. Oktober 2005 hatte sich die Mannschaft aus Tunesien mit einem 2:2 gegen Marokko ebenfalls den Gruppensieg gesichert und zum vierten Mal für eine WM-Teilnahme qualifiziert.
Asien spielte mit insgesamt 32 Mannschaften, die in acht Gruppen aufgeteilt waren. Die acht Gruppensieger erreichten die dritte Runde (9. Februar bis 17. August 2005), die in zwei Vierergruppen ausgetragen wurde. Der Erste (Japan und Saudi-Arabien) und der Zweite (Südkorea und Iran) dieser beiden Gruppen konnten sich direkt qualifizieren. Die beiden Dritten (Usbekistan und Bahrain) spielten gegeneinander, der Sieger trug anschließend zwei Finalspiele gegen den Vierten aus CONCACAF um die Teilnahme an der Endrunde aus. Am 3. September 2005 gewann Usbekistan gegen Bahrain das Hinspiel 1:0. Jedoch wurde das Spiel aufgrund einer Regelverletzung des Schiedsrichters von der FIFA neuangesetzt. Das Hinspiel wurde am 8. Oktober in Taschkent wiederholt. Beide Mannschaften trennten sich mit 1:1. Das ursprünglich für Mittwoch, 7. September 2005 angesetzte Rückspiel in Bahrains Hauptstadt Manama wurde abgesetzt und fand stattdessen am 12. Oktober statt. Durch ein 0:0 qualifizierte sich Bahrain aufgrund der Auswärtstore-Regel für das „Playoff“-Spiel gegen den CONCACAF-Vierten Trinidad und Tobago. Sie konnten sich jedoch nicht gegen die karibische Mannschaft durchsetzen und bleiben zu Hause.
Ozeanien hatte keinen direkten Startplatz und es hätte sein können, dass keine Mannschaft von den Ländern rund um den „fünften Kontinent“ an der WM teilnimmt. Sechs Mannschaften blieben nach der ersten Runde übrig. Diese spielten eine einfache Jeder-gegen-Jeden-Runde. Der Erst- und Zweitplatzierte (Australien und die Salomonen) trafen am 3. September und 6. September 2005 im „Play-off“ (Hin- und Rückspiel) gegeneinander. Australien setzte sich durch und traf auf den Fünften aus Südamerika Uruguay (ebenfalls in Hin- und Rückspiel). Das erste Spiel gewann Uruguay mit 1:0, das Rückspiel endete nach Verlängerung ebenfalls 1:0, allerdings für Australien. Im anschließenden Elfmeterschießen konnte sich Australien mit 4:2 durchsetzen und nahm nach 32 Jahren zum zweiten Mal an einer WM teil.
Teilnehmer
Erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft dabei sind Tschechien, die Ukraine, Angola, die Elfenbeinküste, Ghana, Togo sowie Trinidad und Tobago.
14 aus Europa | ![]() Deutschland |
![]() England |
![]() Frankreich |
![]() Italien |
![]() Kroatien |
![]() Niederlande |
![]() Polen |
![]() Portugal |
![]() Schweden |
![]() Schweiz | |
![]() Serbien und Montenegro |
![]() Spanien |
![]() Tschechien |
![]() Ukraine |
||
4 aus Südamerika | ![]() Argentinien |
![]() Brasilien |
![]() Ecuador |
![]() Paraguay |
|
4 aus Nord- und Mittelamerika | ![]() Costa Rica |
![]() Mexiko |
![]() Trinidad und Tobago |
![]() USA |
|
5 aus Afrika | ![]() Angola |
![]() Elfenbeinküste |
![]() Ghana |
![]() Togo |
![]() Tunesien |
4 aus Asien | ![]() Iran |
![]() Japan |
![]() Saudi-Arabien |
![]() Südkorea |
|
1 aus Ozeanien | ![]() Australien |
Schiedsrichter
Aus einer Vorauswahl von 44 Schiedsrichtern wurden zunächst 23 von der FIFA für die Weltmeisterschaft nominiert. Die Schiedsrichter Carlos Batres (Guatemala), Kyros Vassaras (Griechenland) und Manuel Mejuto González (Spanien) wurden wegen Verletzungen bzw. ungenügenden Fitnessleistungen der Assistenten von der Liste gestrichen und durch Roberto Rosetti (Italien), Luis Medina Cantalejo (Spanien) und Marco Rodriguez (Mexiko) ersetzt. Massimo De Santis (Italien) wurde aufgrund des Verdachts der Ergebnisabsprachen mit Juventus Turin während der Saison 2005/2006 in der Serie A gestrichen. Die FIFA nominierte für ihn keinen zusätzlichen Ersatz. Wenige Tage vor Turnierstart zog sich der jamaikanische Referee Peter Prendergast eine Knieverletzung zu und reiste gemeinsam mit seinen Assistenten Anthony Garwood (Jamaika) und Joseph Taylor (Trinidad und Tobago) zurück in seine Heimat. Hinsichtlich der Auswahl der Schiedsrichter wurde kritisiert, die FIFA habe nicht die besten Schiedsrichter zur WM eingeladen, sondern nur einen Schiedsrichter pro Land nominiert, um den Kontinentalproporz wahren zu können. Folgende 21 Schiedsrichter werden voraussichtlich die Spiele der Weltmeisterschaft leiten:
Das Eröffnungsspiel am 9. Juni wurde vom argentinischen Schiedsrichter Horacio Elizondo geleitet.
Auslosung
Die Endrundenauslosung, bei der die endgültigen Paarungen ermittelt wurden, fand am 9. Dezember 2005 in Leipzig statt.
Lostöpfe
Für die Auslosung wurden die qualifizierten Mannschaften in vier Töpfe aufgeteilt. Die Zuordnung erfolgte nach einem Beschluss der FIFA vom 6. Dezember. Als Grundlage diente eine Setzliste, bei der die Ergebnisse der letzten beiden WM-Turniere und die Positionen in der Weltrangliste der letzten drei Jahre berücksichtigt wurden.
- Topf 1: Deutschland (Ausrichter), Brasilien (Titelverteidiger), Italien, Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Mexiko
- Topf 2: Elfenbeinküste, Angola, Ghana, Togo, Tunesien, Paraguay, Ecuador, Australien
- Topf 3: Schweiz, Tschechien, Ukraine, Niederlande, Kroatien, Schweden, Portugal, Polen
- Spezialtopf: Serbien und Montenegro
- Topf 4: Südkorea, Japan, Iran, Saudi-Arabien, USA, Trinidad/Tobago, Costa Rica
Sonderfälle
- Deutschland und Brasilien wurden als Kopf der Gruppen A und F gesetzt.
- Aus Topf 2 wurden Paraguay und Ecuador nicht zu Brasilien oder Argentinien gelost, um südamerikanische Duelle in der Vorrunde zu verhindern.
- Das Team von Serbien und Montenegro war ein Spezialfall. Als schlechtester europäischer Teilnehmer wurde es einer Gruppe mit Brasilien, Argentinien oder Mexiko zugeordnet, um eine Gruppe mit drei europäischen Mannschaften zu vermeiden.
- Da Serbien und Montenegro nicht der Mexikogruppe zugelost wurde, bekam Mexiko gezielt eine asiatische Mannschaft zugelost, damit nicht zwei CONCACAF-Teams in einer Gruppe landeten.
Spielplan
Gruppen der Vorrunde
Es gibt acht Gruppen mit je vier Teilnehmern. Die jeweils ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich für das Achtelfinale.
Für Infos zu den einzelnen WM-Gruppen bzw. zu den einzelnen Spielen und Kadern der Mannschaften auf den jeweiligen Link klicken.
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
4:2 | 3 |
2 | ![]() |
2:0 | 3 |
3 | ![]() |
2:4 | 0 |
4 | ![]() |
0:2 | 0 |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
1:0 | 3 |
2 | ![]() |
0:0 | 1 |
![]() |
0:0 | 1 | |
4 | ![]() |
0:1 | 0 |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
2:1 | 3 |
2 | ![]() |
||
3 | ![]() |
||
4 | ![]() |
1:2 | 0 |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
||
2 | ![]() |
||
3 | ![]() |
||
4 | ![]() |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
||
2 | ![]() |
||
3 | ![]() |
||
4 | ![]() |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
||
2 | ![]() |
||
3 | ![]() |
||
4 | ![]() |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
||
2 | ![]() |
||
3 | ![]() |
||
4 | ![]() |
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | ![]() |
||
2 | ![]() |
||
3 | ![]() |
||
4 | ![]() |
Achtelfinale
Datum | Ort | Spiel | Begegnung |
---|---|---|---|
24. Juni 2006 - 17 Uhr | München | I. | Sieger Gr. A – Zweiter Gr. B |
24. Juni 2006 - 21 Uhr | Leipzig | II. | Sieger Gr. C – Zweiter Gr. D |
25. Juni 2006 - 17 Uhr | Stuttgart | III. | Sieger Gr. B – Zweiter Gr. A |
25. Juni 2006 - 21 Uhr | Nürnberg | IV. | Sieger Gr. D – Zweiter Gr. C |
26. Juni 2006 - 17 Uhr | Kaiserslautern | V. | Sieger Gr. E – Zweiter Gr. F |
26. Juni 2006 - 21 Uhr | Köln | VI. | Sieger Gr. G – Zweiter Gr. H |
27. Juni 2006 - 17 Uhr | Dortmund | VII. | Sieger Gr. F – Zweiter Gr. E |
27. Juni 2006 - 21 Uhr | Hannover | VIII. | Sieger Gr. H – Zweiter Gr. G |
Viertelfinale
Datum | Ort | Spiel | Begegnung |
---|---|---|---|
30. Juni 2006 - 17 Uhr | Berlin | 1 | Sieger Spiel I. – Sieger Spiel II. |
30. Juni 2006 - 21 Uhr | Hamburg | 2 | Sieger Spiel V. – Sieger Spiel VI. |
1. Juli 2006 - 21 Uhr | Frankfurt | 3 | Sieger Spiel VII. - Sieger Spiel VIII. |
1. Juli 2006 - 17 Uhr | Gelsenkirchen | 4 | Sieger Spiel III. - Sieger Spiel IV. |
Halbfinale
Datum | Ort | Spiel | Begegnung |
---|---|---|---|
4. Juli 2006 - 21 Uhr | Dortmund | A | Sieger Spiel 1 – Sieger Spiel 2 |
5. Juli 2006 - 21 Uhr | München | B | Sieger Spiel 3 – Sieger Spiel 4 |
Spiel um Platz 3
Datum | Ort | Begegnung |
---|---|---|
8. Juli 2006 - 21 Uhr | Stuttgart | Verlierer Spiel A - Verlierer Spiel B |
Finale
Datum | Ort | Begegnung |
---|---|---|
9. Juli 2006 - 20 Uhr | Berlin | Sieger Spiel A - Sieger Spiel B |
FIFA-Fußballweltmeister 2006
Sieger Finale
Rekorde/Statistiken
- Deutschland stellte durch seine 4. Teilnahme nach 1938, 1978 und 1994 am Eröffnungsspiel den Rekord von Mexiko ein.
- Das erste Tor der WM schoss Philipp Lahm in der 6. Minute des Eröffnungsspiels Deutschland gegen Costa Rica.
- Das Eröffnungsspiel ist das zweittorreichste Eröffnungsspiel nach dem 7:1 von Italien gegen die USA bei der WM 1934.
- Das erste Eigentor der WM köpfte Carlos Gamarra im Spiel England gegen Paraguay nach einem Freistoß von David Beckham.
- Die erste gelb-rote Karte sah Avery John aus Trinidad & Tobago in der 46. Minute des Spiels gegen Schweden.
Organisation
Organisationskomitee
Hauptartikel: Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Das Organisationskomitee (auch OK) für die Weltmeisterschaft in Deutschland wird geleitet von dem Organisationspräsidenten Franz Beckenbauer, der Repräsentant der WM 2006 ist und große Projekte organisiert. Franz Beckenbauer, seit 1994 Präsident des FC Bayern München, war auch Vorsitzender der deutschen WM-Bewerbung.
Erster Vizepräsident und stellvertretender Präsident des WM-Komitees ist Horst Schmidt, der Generalsekretär des Deutschen Fußballbundes (DFB). Der Verantwortungsbereich des geschäftsführenden Vizepräsidenten des OK ist vielfältig und beinhaltet spiel- und wettbewerbstechnische Angelegenheiten, Stadien, Kartenverkauf, Transport und Verkehr, Sicherheit, Rechtliche Angelegenheiten, Personal, Finanzen, Planung und Kontrolle, medizinische Betreuung, Verwaltung und Sekretariat.
Wolfgang Niersbach ist der geschäftsführende Vizepräsident und Pressechef des Komitees der Weltmeisterschaft. Niersbach ist für Vermarktung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Akkreditierung, Informationstechnologie, Medien- und Telekommunikation, Veranstaltungen und die Mannschaftsquartiere verantwortlich.
Vize-Präsident des OK ist Dr. Theo Zwanziger. Sein Verantwortungsbereich umfasst die allgemeine Organisation, Recht, ebenso Finanzen und zudem Personalentscheidungen im Vorfeld der WM.
Das Organisationskomitee wird durch den Aufsichtsrat und das Kuratorium kontrolliert. Im Aufsichtsrat sitzen namhafte Persönlichkeiten wie Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily, der Präsident des Deutschen Fußballbundes Gerhard Mayer-Vorfelder, Dr. Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee, Werner Hackmann der Präsident der Deutschen Fußball-Liga und der ehemalige Fußballer Günter Netzer als Sportrechtevermarkter.
Das WM-Komitee wird außerdem vom Sportausschuss des Deutschen Bundestages unterstützt und beraten. Zu dieser Thematik haben der Sportausschuss sich mehrfach mit dem OK ausgetauscht, zum Beispiel im Juni 2003 über Chancen und Perspektiven der touristischen Vermarktung der Fußballgroßveranstaltung. Mitglieder in der Wahlperiode bis 2006 sind fünfzehn Abgeordnete der SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP. Vorsitzender des Sportausschusses ist Peter Rauen von der CDU, der sich auch im Kuratorium des OK befindet.
Internationale Botschafter
Repräsentant und Botschafter der Weltmeisterschaft ist zum einen der Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft Jürgen Klinsmann. Den Welt- und Europameister (von 1990 bzw. 1996) qualifizieren dafür seine internationale Karriere und seine Fremdsprachenkenntnisse. Er spielte in Italien, Frankreich, England und lebt in den Vereinigten Staaten. Aus dem Verantwortungsbereich der Nationalmannschaft kommt auch Oliver Bierhoff. Er hat die Funktion des Nationalmannschaftmanagers inne und war 1996 Europameister. Bierhoff schoss Deutschland per Golden Goal zum Titel und er war in den neunziger Jahren für Udinese Calcio einer der besten Stürmer in der italienischen Serie A. Ein weiterer Repräsentant der WM ist der Fußball-Funktionär Karl-Heinz Rummenigge. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender war 1980 Europameister und ist Vizepräsident der Vereinigung der europäischen Großvereine „G14“ sowie innerhalb der UEFA Präsident des europäischen Klub-Forums. Rudi Völler war ehemaliger Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und der Vorgänger von Jürgen Klinsmann. Auch der ehemalige Nationalstürmer wird Deutschland in der Welt repräsentieren.
Organisationschef Franz Beckenbauer benannte weitere WM-Botschafter, ausnahmslos ehemalige Fußball-Profis, die ihre Heimatstädte und gleichzeitig die WM-Austragungsorte auf dem Weg zur WM offiziell begleiten sollen:
- Andreas Köpke: Nationaltorhüter und Europameister (1996), Torwarttrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft; Köpke ist Botschafter Nürnbergs
- René Müller: Der ehemalige DDR-Auswahltorwart und frühere Trainer des ehemaligen Zweitligisten Rot-Weiß Erfurt repräsentiert die Messestadt Leipzig.
- Olaf Thon: Fußball-Weltmeister in Rom im Jahre 1990, beendete im März 2003 seine aktive Karriere; Botschafter für Gelsenkirchen, wo er lange Jahre für den FC Schalke 04 spielte
- Stefan Reuter: Fußball-Weltmeister 1990, Botschafter für Dortmund, ehemaliger Kapitän von Borussia Dortmund
- Sigi Held: Fußball-Nationalspieler und Teilnehmer am Wembley-Finale 1966, im April 2006 nachnominierter Botschafter für Dortmund
- Hansi Müller: Der Europameister von 1980 übernimmt die Botschafter-Aufgabe von Guido Buchwald für Stuttgart. Buchwald ist seit Anfang des Jahres 2004 Trainer in Japans Profiliga J. League bei den Urawa Red Diamonds und steht so nur sehr eingeschränkt als Repräsentant zur Verfügung.
- Horst Eckel: Weltmeister in Bern 1954, er war der Jüngste in der siegreichen Mannschaft von Trainer Sepp Herberger, Botschafter für Kaiserslautern
- Uwe Seeler: Ehrenspielführer der Nationalelf, 1964 der erste Torschützenkönig der Bundesliga, Uns Uwe ist Botschafter für seine Heimatstadt Hamburg
- Hans Siemensmeyer: Rekordtorschütze in der Geschichte von Hannover 96, Botschafter für seine Heimat Hannover
- Wolfgang Overath: Weltmeister von 1974, ehemaliger überragender Mittelfeldspieler vom 1. FC Köln, zur Zeit Präsident des Vereins, Botschafter für Köln
- Michael Preetz: Mittelstürmer von Hertha BSC Berlin, siebenmal repräsentierte er die Berliner in der Nationalmannschaft und schoss dabei drei Tore, Botschafter für Berlin
- Bernd Hölzenbein: Weltmeister von 1974, Stürmer von Eintracht Frankfurt, Botschafter für Frankfurt am Main
- Jürgen Grabowski: Weltmeister von 1974 und führte Eintracht Frankfurt 1980 zum UEFA-Cup-Sieg, Botschafter von Frankfurt zusammen mit Hölzenbein
- Gerd Müller: Ehemaliger Mittelstürmer, mit Bayern München drei Mal siegreich im Finale des Europapokals der Landesmeister. 1966/67 siegten Müller und die Bayern im Finale des Europapokals der Pokalsieger; 1972 gewann er die Fußball-Europameisterschaft, zwei Jahre später das WM-Finale von München. Seine Rekorde: 365 Tore in der Fußball-Bundesliga, davon 40 in einer Saison sowie 68 Tore in 62 Länderspielen.
WM-Quartiere
Die Auswahl der WM-Quartiere für die qualifizierten Teilnehmer der Fußballweltmeisterschaft wurde in mehreren Phasen durchgeführt. Nach Eingang aller Bewerbungen prüfte die FIFA zunächst in zwei Etappen die Tauglichkeit der verschiedenen Häuser und schlug im Oktober 2004 den teilnehmenden Teams 110 Hotels zur Auswahl vor. Die Mannschaftsleitungen selbst entschieden sich zumeist erst nach der Gruppenauslosung, um geographische Aspekte in die Entscheidungsfindung miteinbeziehen zu können.
Für ein Politikum sorgte, dass mit der Ausnahme des Großraums Berlin (Deutschland in Berlin selbst und die Ukraine in Potsdam) kein Team in Ostdeutschland sein Lager aufschlägt. Die anderen 30 Teams verteilen sich, von Schleswig-Holstein und dem Saarland abgesehen, auf das übrige Bundesgebiet.
Land | Stadt | Hotel | Trainingsgelände |
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Celle (Niedersachsen) | Ringhotel Celler Tor | Günther-Volker-Stadion |
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Herzogenaurach (Bayern) | Hotel Herzogspark | Adidas-Stadion |
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Zweiflingen (Baden-Württemberg) | Wald- und Schlosshotel | Öhringen Otto-Meister-Stadion |
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Königstein (Hessen) | Kempinski Hotel Falkenstein | Sportanlage Alt Königblick |
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Walldorf (Baden-Württemberg) | Holiday Inn Heidelberg-Walldorf | Dietmar-Hopp-Stadion, Sinsheim-Hoffenheim |
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Berlin | Schlosshotel im Grunewald | Hertha BSC Amateurstadion und Mommsenstadion |
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Bad Kissingen (Bayern) | Bristol Hotel | Dr.-Hans-Weiss-Sportpark |
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Niederkassel (Nordrhein-Westfalen) | Klostermannshof | Troisdorfer Aggerstadion |
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Bühl (Baden) (Baden-Württemberg) | Schlosshotel Bühlerhöhe | Mittelbergstadion Bühlertal |
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Aerzen (Niedersachsen) | Schlosshotel Münchhausen | Weserbergland-Stadion Hameln |
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Würzburg (Bayern) | Hotel Maritim | Stadion am Dallenberg |
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Friedrichshafen (Baden-Württemberg) | Ringhotel Krone | Sportanlage VfB Friedrichshafen |
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Duisburg (Nordrhein-Westfalen) | Landhaus Milser | Trainingsgelände MSV Duisburg |
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Bonn (Nordrhein-Westfalen) | Hilton Hotel | Sportpark Nord |
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Bad Brückenau (Bayern) | Dorint Resort & Spa | Sportanlage FC Bad Brückenau |
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Göttingen (Niedersachsen) | Hotel Freizeit Inn | Jahnstadion |
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Hinterzarten (Baden-Württemberg) | Parkhotel Adler | Badenova-Stadion Freiburg |
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Oberhaching (Bayern) | Sportschule Oberhaching | Sportschule |
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Barsinghausen (Niedersachsen) | Sportschule Barsinghausen | Sportanlage Barsinghausen |
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Harsewinkel, Ortsteil Marienfeld (Nordrhein-Westfalen) | Sporthotel Klosterpforte | Heidewaldstadion Gütersloh |
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Bad Nauheim (Hessen) | Hotel Dolce | Waldstadion Bad Nauheim |
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Bremen | Park-Hotel | Weserstadion Platz 11 |
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Bad Bertrich (Rheinland-Pfalz) | Kurhotel Fürstenhof | Ueßbachtal-Stadion |
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Billerbeck (Nordrhein-Westfalen) | Hotel Weißenburg | Sportzentrum Helker Berg |
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Kamen (Nordrhein-Westfalen) | Sportschule Kaiserau | Sportschule Kaiserau |
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Bergisch Gladbach, Ortsteil Bensberg (Nordrhein-Westfalen) | Grandhotel Schloss Bensberg | BayArena Leverkusen |
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Wangen im Allgäu (Baden-Württemberg) | Hotel Waltersbühl | Allgäu Stadion Wangen |
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Rotenburg (Wümme) (Niedersachsen) | Landhaus Wachtelhof | Stadion „In der Ahe“ |
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Westerburg (Rheinland-Pfalz) | Lindner Hotel und Sporting Club Wiesensee | Rasenplatz am Hotel |
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Schweinfurt (Bayern) | Mercure Hotel | Willy-Sachs-Stadion |
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Potsdam (Brandenburg) | Seminaris Seehotel | Stadion Luftschiffhafen |
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Hamburg | Royal Hyatt Hotel | HSV-Trainingsgelände Ochsenzoll |
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Neu Isenburg, Ortsteil Gravenbruch (Hessen) | Hotel Kempinski Gravenbruch | Stadion im Sportpark der Stadt Neu-Isenburg |
Finanzen
Wirtschaftliche Auswirkungen auf Deutschland
Deutschland befindet sich seit 2001 in einer wirtschaftlichen Stagnation und erhofft sich durch die Ausrichtung des (gemessen an der Zahl der Fernsehzuschauer) zweitgrößten Sportereignisses der Welt wichtige gesamtwirtschaftliche Impulse. Diese will die deutsche Regierung zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und einer Darstellungskampagne mit dem Titel 1. FC Deutschland 06 anfachen. Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages unterstützt die Aktion, die vom Frühjahr 2005 bis Frühjahr 2006 laufen wird. Mit der Imagekampagne will die Bundesregierung die Chance nutzen, Deutschland positiv in der Welt darzustellen. Die Fußball-WM solle dazu dienen, international einen nachhaltigen Nutzen für den Wirtschafts-, Innovations- und Wissenschaftsstandort sowie für das Reiseziel Deutschland zu erzielen. Während der Regierungsperiode der rot-grünen Koalition wurde die Kampagne, in die im Jahre 2005 rund zehn Millionen Euro vom Bund sowie zehn Millionen Euro vom BDI fließen soll, von den Kritikern als „rot-grüne Wahlkampfpartie“ bezeichnet.
Der damalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement prognostizierte für Deutschland einen langfristigen, volkswirtschaftlichen Gewinn von über acht Milliarden Euro beim Bruttoinlandsprodukt. Dieser Erlös käme vor allem durch die ungefähr fünf Millionen zusätzlichen Übernachtungen zustande, die eingeplant werden. Das deutsche Organisationskomitee zur Fußballweltmeisterschaft rechnet mit circa 3,2 Millionen Besucherinnen und Besuchern, von denen etwa eine Million aus dem Ausland kommen sollen. Allerdings lassen sich die langfristigen Folgen eines solchen Großereignisses auf die wirtschaftliche Entwicklung aufgrund unsicherer Prognosen und vielfältiger Multiplikatorwirkungen nur sehr schwer einschätzen. Neben positiven Effekten wie dem Ansehensgewinn oder zusätzlichen Steuereinnahmen könnte die WM aber auch negative Auswirkungen wie Verkehrs- und Sicherheitsprobleme sowie Umweltschäden durch den steigenden Tourismus und damit hohe Folgekosten hervorrufen.
Einer im Januar 2005 veröffentlichten Analyse der Deutschen Postbank AG zufolge soll die Weltmeisterschaft dem Gastgeberland Deutschland ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent bringen. Der Konsum soll durch die WM um zwei bis drei Milliarden Euro wachsen.
Laut einer im Mai 2005 veröffentlichten Studie der Münchner Industrie- und Handelskammer wird die WM 2006 zehntausende neuer Arbeitsplätze schaffen. Allein im Bundesland Bayern werde das Spitzenereignis im WM-Jahr über 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze bringen, erklärte die IHK. Als Standort des internationalen Medienzentrums werde vor allem München mit rund 12.000 neuen Arbeitsplätzen von der Weltmeisterschaft profitieren. Neben Gastronomie und Hotellerie würden auch zahlreiche andere Dienstleistungsbranchen von der WM profitieren, ergab das Prognosemodell der Kammer.

Alle zwölf Austragungsorte können moderne Stadien vorweisen, die für zwischen 48 und 280 Millionen Euro umgebaut oder neu gebaut wurden. In Bau und Erweiterung der Stadien investierten der Staat und die Betreiber rund 1,38 Milliarden Euro. Zum Vergleich wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland für neun WM-Stadien 242 Millionen Deutsche Mark (also etwa 124 Millionen Euro) ausgegeben. Hinzu kommen Bauaufträge für den Ausbau der öffentlichen und privaten Infrastruktur (beispielsweise Straßen, Hotels).
Das Wirtschaftsministerium hat angekündigt, 3,7 Milliarden Euro in den Straßenbau und 500 Millionen in den Kartenverkauf zu investieren. Die Bewerbungsunterlagen und die Repräsentation vor der WM kosten alleine 400 Millionen Euro. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen dem Deutschen Fußballbund (DFB) zusätzliche Mittel in Höhe von 24 Millionen Euro gewähren. Die konjunkturellen Auswirkungen aus der Baubranche heraus sind allerdings nur gering, da dieser Sektor zu den unproduktivsten Wirtschaftszweigen gehört.
Die eindeutigeren Gewinner in wirtschaftlicher Hinsicht könnten die FIFA mit ihren Mitgliedsverbänden und die als Mannschaftsausrüster auftretenden Sportartikelhersteller sein. Die FIFA kann mit Rekord-Bruttoeinnahmen aus Eintrittsgeldern, Werbung, Fernseh- und Vermarktungsrechten rechnen. Nicht umsonst gilt der Sport unter Wirtschaftsexperten mittlerweile als der am stärksten wachsende Wirtschaftsfaktor der Welt.
Sponsoren

Die Fußballweltmeisterschaft wird zum größten Teil durch Sponsoren finanziert. Alleine die internationalen Hauptsponsoren des Weltverbandes FIFA zahlen mit 360 Millionen Euro (im Schnitt etwa 26 Millionen Euro) fast doppelt so viel Geld an den Verband, wie durch den Kartenverkauf eingenommen wird. Zu den offiziellen Partnern der FIFA für die Fußball-WM zählen neben Anheuser-Busch weitere vierzehn bekannte internationale Unternehmen: adidas, Avaya, Coca-Cola, Continental, Deutsche Telekom, Emirates sowie Fujifilm, Gillette, Hyundai, Mastercard, McDonalds, Philips, Toshiba und Yahoo!.
Hinzu kommen die nationalen Sponsoren, die über 60 Millionen Euro zusätzlich zur WM beitragen. In Berlin präsentierte am 7. Dezember 2004 das OK der WM den letzten Förderer der WM 2006: die Deutsche Bahn AG. Weitere nationale Sponsoren sind die Postbank, Obi, Hamburg-Mannheimer, EnBW und Oddset. Im Gegensatz zu den 15 internationalen Sponsoren des Weltfußballverbandes FIFA dürfen die nationalen Förderer nur in Deutschland mit ihrem Engagement werben.
Die Firmen, die sich bei der WM engagieren, hoffen auf eine Erhöhung ihres Bekanntheitsgrades bzw. Ansehens und damit auf eine Umsatzsteigerung. Dass sich dieses Engagement lohnen kann, zeigt beispielsweise die Fußball-Europameisterschaft 2004 und der Geldgeber Carlsberg. Der dänische Brauriese verkaufte während des Turniers ganze dreizehn Prozent mehr Bier. Für die WM hat der zweitgrößte Bierbrauer der Welt, das amerikanische Unternehmen Anheuser-Busch, sich die Exklusivrechte für den Bierausschank in den Stadien für 40 Millionen Euro von der FIFA gesichert.
Antrittsgelder und Prämien für die Verbände
Von der Weltmeisterschaft profitieren neben den Geldgebern die Mannschaftsausrüster durch die Vermarktung von Spielertrikots in hohem Maße. Außer an den Veranstalter werden Teile der Erträge an die Teilnehmer- und Mitgliedsverbände ausgeschüttet. Allein an die Verbände der Teilnehmer fließen als Antritts- und Spielprämien rund 262,9 Millionen Euro.
Jeder der 32 Teilnehmer an der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland erhält 10,37 Millionen Schweizer Franken (8,21 Millionen Euro) Antrittsgeld vom Fußballweltverband FIFA. So ist die WM-Qualifikation für die Endrunde nicht nur mit viel Prestige für jede Nation verbunden, sondern sie lohnt sich auch finanziell. Der gesamte Bonus-Pool wird im Vergleich zu der vorigen Fußball-Weltmeisterschaft 2002 demnach um 38 Prozent angehoben: 332 Millionen Schweizer Franken (262,9 Millionen Euro) im Vergleich zu 190 Millionen Euro während der WM in Japan und Südkorea. Neben der Förderung und den Fernseh- und Marketingrechten werden diese Gelder aus den Eintrittskarten genommen:
Eintrittskarten
Hauptartikel: Eintrittskarten der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Vom 1. Februar bis zum 31. März 2005 fand weltweit die erste Phase des Eintrittskartenverkaufs der Fußball-WM statt. Es wird bei der WM ausschließlich Sitzplatzkarten in vier Kategorien geben, wobei die Preise für die günstigste Kategorie „vier“ bei 47 Spielen der Vorrunde 35 Euro beträgt. Die Preise gehen hinauf bis zu 600 Euro für das Finale (1. Kategorie). Nach Angaben des Organisationskomitees (OK) standen im Online-Verkauf 1,12 Millionen der insgesamt 3,2 Millionen Eintrittskarten – also ca. ein Drittel – zur Verfügung. Der größere Teil der Eintrittskarten ist reserviert für Sponsoren, DFB, die verschiedenen teilnehmenden Verbände, den Weltverband FIFA (die nicht teilnehmenden Länder) sowie für besonders zahlungskräftige Kunden. Knapp über eine Million Menschen aus 195 Ländern haben sich in dieser ersten zweimonatigen Verkaufsphase um die 812.000 Eintrittskarten beworben. 8,7 Millionen gültige Kartenbestellungen gingen ein, von denen 6,25 Millionen aus Deutschland stammen. 2,3 Millionen Bestellungen aus einem aus den USA gestarteten Manipulationsversuch und 1,3 Millionen Doppelbestellungen wurden nicht akzeptiert. Damit kommen auf jede Eintrittskarte der ersten Verkaufsphase über 10 Bewerber. Bereits nach den ersten 48 Stunden der Verkaufsphase hatte die Nachfrage das Angebot überstiegen. Jeder konnte über ein Losverfahren für sieben Spiele jeweils maximal vier Eintrittskarten erhalten. Es erfolge keine Bearbeitung in einer chronologischen Reihenfolge. Nach einem TÜV-geprüften Verfahren und unter notarieller Aufsicht wurde am 15. April 2005 die erste Bestellphase verlost. Der Verkauf der Eintrittskarten erfolgte, damit weltweit alle Interessenten gleiche Chancen haben, nur über die offizielle Internetseite.
Eine Premiere stellt die Personalisierung der Eintrittskarten dar. Mit Verweis auf Sicherheitsaspekte sind diese nicht übertragbar, die Käufer mussten sich mit Namen und Ausweisnummer registrieren. Davon ausgenommen sind mehrere hunderttausend "VIP"-Tickets [1].
Niemand ist berechtigt laut den AGB[5], eine ihm zugeteilte Eintrittskarte weiterzuverkaufen oder weiterzugeben. Ein Versuch, Eintrittskarten zu verkaufen, wird als Schwarzmarkthandel gewertet und führt zur Sperrung der betreffenden Eintrittskarte. Auf dem Sicherheitschip der personalisierten Karten sollen Zutrittsinformationen, nicht aber persönliche Daten wie z. B. der Name gespeichert werden.
Das WM-OK rechnet angesichts der großen Zahl an Eintrittskarten, die nicht in den freien Verkauf gehen, mit kritischen Stimmen. Zwischen der FIFA und den Organisatoren gab es anfänglich Auseinandersetzungen um die Preisgestaltung. Das OK bestand auf einer Sozialkomponente und setzte mit 35 Euro für den billigsten Sitzplatz in den Vorrundenspielen einen Preis durch, der um 16 Euro unter dem der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan/Südkorea liegt. Erstmals bei einer WM gilt die Eintrittskarte zu den Spielen gleichzeitig auch als Fahrschein für die kostenlose Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Für Verwirrung sorgte zu Beginn der zweiten Verkaufsphase der Computerwurm „Sober S“. Er wurde per E-Mail verbreitet und versuchte die Benutzer zu täuschen, indem er ihnen eine Eintrittskarte für die Weltmeisterschaft versprach. In wenigen Stunden soll sich der Wurm so in 30 Ländern verbreitet haben.
Berichterstattung
Insgesamt werden mindestens 14.000 Medienvertreter von der WM-Endrunde berichten, es wird jedoch mit bis zu 20.000 gerechnet.
Fernsehen
Für die Weltmeisterschaft hat der Lizenzgeber der Fernsehrechte, die Schweizer Sportrechteagentur Infront AG, inzwischen Fernsehanstalten aus 156 Ländern unter Vertrag genommen; bis zur WM sollen es 205 Länder sein. Die Höhe der von Infront aufgebrachten Kosten wurde nicht bekannt. Voraussichtlich werden kumuliert mehr als 30 Milliarden Menschen weltweit die 64 Spiele an den Fernsehgeräten verfolgen. Das heißt, jeder Mensch der Erde sieht statistisch gesehen vier Spiele der Weltmeisterschaft im Fernsehen. Die Fernsehproduktion, das beinhaltet insbesondere die Bildregie, also die Entscheidung welche Bilder und Spielausschnitte gesendet werden, wird dabei von der Infront-Tochter Host Broadcast Services (HBS) übernommen. Dies gilt auch für die Übertragungen im deutschen Fernsehen.
Im Land des Gastgebers werden 48 der 64 Spiele im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bei ARD und ZDF sowie acht Begegnungen im Privatfernsehen bei RTL übertragen. Alle Begegnungen der deutschen Mannschaft werden im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt. Sollte die deutsche Mannschaft im Achtelfinale an einem Sonntag spielen, würden ARD bzw. ZDF ein 49. Spiel erhalten. Ansonsten hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen an Sonntagen bis zum Viertelfinale spielfrei.
In Österreich überträgt der ORF alle 64 Spiele live.
Der Pay-TV-Sender Premiere wird sämtliche 64 Partien übertragen, acht davon exklusiv. Bei den Exklusivspielen handelt es sich um Spiele des letzten Vorrundenspieltags, die je Gruppe immer zeitgleich stattfinden, so dass zur selben Zeit die Live-Übertragung eines anderen Spiels im Free-TV erfolgt. Erstmals werden alle 64 WM-Spiele bei Premiere auch im neuen, hochauflösenden Fernsehformat HDTV übertragen. Parallel stattfindende Begegnungen werden auch in Konferenzschaltungen gezeigt. Außerdem bietet Premiere einen eigenen WM-Kanal an, der rund um die Uhr Analysen, Höhepunkte und Wiederholungen zeigt.
Das Eröffnungsspiel im ZDF (Deutschland - Costa Rica) erreichte die höchste Quote von einem WM-Eröffnungsspiel seit Beginn der Quotenmessung. In Spitzenzeiten wurde das Spiel in Deutschland von 22,4 Millionen Zuschauern verfolgt. Damit erreichte das Programm mehr als 27 Prozent der Bevölkerung zzgl. Radioübertragungen.
Übertragung auf Großleinwänden
Nach einer Initiative des Organisationskomitees (OK) bei der Weltverband FIFA und bei Sportrechtevermarkter Infront ist die Übertragung der Fußball-WM 2006 auf Großleinwänden in deutschen Städten gesichert. Hauptgrund für das Drängen des OK ist die zu geringe Anzahl an Eintrittskarten.
So gaben sowohl die Agentur Infront als auch die FIFA am 20. Januar 2005 nach und genehmigten die kostenlose Öffentliche Übertragung. Somit kann nun jede Stadt und jede Gemeinde beispielsweise auf öffentlichen Plätzen oder in Mehrzweckhallen Großbildleinwände aufstellen und die Spiele kostenlos übertragen.

Ausdrücklich gilt diese kostenfreie Freigabe auch für alle nicht-kommerziellen Veranstaltungen in Schulen, Kirchen, Krankenhäusern, Firmen oder Biergärten. Sofern eine Übertragung jedoch durch Sponsoren finanziert wird, gilt sie als kommerzielle Veranstaltung, für die Lizenzgebühren erhoben werden. Dies gilt auch für alle Veranstaltungen, bei denen Eintritt erhoben wird. Als Sponsoren dürfen nur lokale und regionale Unternehmen fungieren, die nicht Wettbewerber der offiziellen FIFA-Sponsoren sind.
Nach Gesprächen mit dem OK erlaubt die FIFA den lokalen Veranstaltern den Verkauf von Würstchen, Pommes und deutschem Bier. Das Getränk des FIFA-Sponsors (Budweiser) muss nicht ausgeschenkt werden.

Der internationale Fußballverband finanziert in den zwölf Austragungsorten je eine Großleinwand mitsamt der Technik und den Fernsehbildern. Mit der Hilfe der offiziellen Sponsoren will der Fußballverband jedoch höchstens 700 000 Euro pro WM-Stadt ausgeben, alle weiteren Kosten müssen die einzelnen Städte aufbringen.
In Frankfurt werden die Spiele auf einer übergroßen Leinwand, die als künstliche Insel auf dem Main angebracht ist, live übertragen, damit sie von beiden Uferseiten verfolgt werden können. In Hamburg wird eine Großleinwand auf dem Heiligengeistfeld neben dem Millerntor-Stadion aufgebaut. In Stuttgart erfolgt die Übertragung auf fünf Großleinwänden auf dem Schlossplatz. In Berlin finden unter anderem Live-Übertragungen im Sony Center, in der Waldbühne und in der neu errichteten Adidas-Arena statt. In Düsseldorf wurde das Paul-Janes-Stadion am Flinger Broich zum „Stadtwerke Düsseldorf Fan Stadion“ umgestaltet.
Radio
Die FIFA vergibt keine direkten Übertragungsrechte im Radio, da man Radiosendern kaum verbieten kann, Spiele zu kommentieren, die im Fernsehen gezeigt werden. Jedoch verleiht die FIFA an Privatradios den Titel "Lizenzierter Radio Sender", welchen diese dann auf ihren Websites und auf Plakaten sowie im laufenden Programm anpreisen dürfen. Viele Radiosender, private wie öffentlich-rechtliche, übertragen die WM auch live aus den Stadien und kommentieren die Begegnungen.
Kultur
Der ehemalige Bundessportminister Otto Schily (SPD), OK-Chef Franz Beckenbauer und der verantwortliche Multimedia-Künstler André Heller sind die Initiatoren für das 30 Millionen Euro teure Kulturprogramm zur Einstimmung auf die Fußball-WM 2006 in Deutschland. Zu den wichtigsten Projekten gehören der Fußballglobus, der bis zu Beginn der WM nacheinander in den Austragungsorten aufgebaut wird. Außerdem veranstaltet die Kulturstiftung des Bundes ein Projekt zur Förderung des Nachwuchses unter dem Motto „Straßenfußballkulturen“. Der Fernsehsender ARTE widmet sich ebenfalls dem Thema Fußball und Kultur und das Goethe-Institut organisiert in über 127 Ländern eigene Ausstellungen zur WM. Die geplante WM-Eröffnungsfeier am 7. Juni 2006 in Berlin, bei der David Bowie, Van Morrison, Brian Eno und Paul Simon auftreten sollten, wurde vom Weltfußballverband FIFA wegen angeblicher Rasenprobleme im Berliner Olympiastadion abgesagt. Die Eröffnungsfeier der WM fand statt dessen wie ursprünglich geplant am 9. Juni 2006 vor dem Eröffnungsspiel in München statt. Die Feier wurde von Christian Stückl, auch Regisseur bei den Passionsspielen in Oberammergau, gestaltet.
Als Walk of Ideas kommen in Berlin sechs Skulpturen zur Aufstellung, die den deutschen Erfindungsreichtum zur WM nach außen repräsentieren sollen. Als erste Plastik wurde am 10. März 2006 im Spreebogenpark gegenüber dem neuen Hauptbahnhof „Der moderne Fußballschuh“ enthüllt. Das pro Schuh 12 Meter lange und 5 Meter hohe Monument stellt ein Paar des von Adi Dassler entwickelten revolutionären Schraubstollenschuhs dar.
Begleitend zur Fußball WM bieten in Frankfurt am Main sämtliche städtische Museen fußballthematische Ausstellungen. Eine Woche vor dem Eröffnungsspiel wurde in der so genannten "Skyarena" die Skyline mit Höhepunkten der Fußballgeschichte angestrahlt. *Bilder der Skyarena
Ergänzend zum bundesweiten Kulturprogramm zur WM veranstaltet die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen in 12 NRW-Städten zwischen Krefeld und Siegen ein eigenes Kulturfestival: "NRWM – das Festival" bietet Fußballübertragungen und ein vielfältiges internationales Musikprogramm mit 46 Bands und Künstlern aus über 20 Nationen.
Sonstiges
Eine Neuheit ist der Einsatz von DELFI, der Durchgängigen elektronischen Fahrplan-Information für Deutschland. DELFI ist das offizielle Auskunftssystem der FIFA für die WM und bietet unter anderem Auskünfte zu Stadien an.
Siehe auch
- Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit geistiger Behinderung
- +Teamgeist™
- Fußball-Weltmeisterschaft 2006/Philatelie
- Fußball-Weltmeisterschaft 2006/Volunteer
- Green Goal Erstes Umweltschutzprogramm der FIFA zu einer Weltmeisterschaft
Quellen
- ↑ Bundesministerium des Inneren: das WM-Logo, das WM-Maskottchen und das WM-Poster
- ↑ fifaworldcup.yahoo.com: Berlin: Das Stadion
- ↑ fifaworldcup.yahoo.com: Dortmund:Das Stadion
- ↑ fifaworldcup.yahoo.com: München:Das Stadion
- ↑ fifaworldcup.yahoo.com: Allgemeinen Ticket-Geschäftsbedingungen des DFB e.V.
Weblinks
Offizielle Seiten
- Offizielle Website der FIFA zur WM 2006
- Offizielle Website der Bundesregierung zur WM 2006
- Auswärtiges Amt zur Fußballweltmeisterschaft