Palisade
Palisaden (frz. palissade, ital. palizzata, lat. palus „Pfahl”) sind 20-30 cm starke, 3-4 m lange, oben zugespitzte Pfähle. Sie werden in der Befestigungskunst als Hindernismittel mit Zwischenräumen von 6-8 cm etwa 1 m tief eingegraben und in der Erde durch eine Grundschwelle, am oberen Ende durch eine aufgenagelte Latte verbunden.
Verteidigungspalisaden sollen gegen feindliches Gewehrfeuer decken und die Abgabe eigenen Feuers ermöglichen. Man setzt je drei Hölzer dicht nebeneinander und lässt dann eine Lücke von 8-10 cm, die bis zur Anschlagshöhe durch eine schwächere Brustpalisade gefüllt wird.
Zur Deckung gegen Feuer schüttet man gegen die Palisade von außen bis zur Schartenhöhe Erde an aus einem Spitzgraben, der zugleich die Benutzung der Scharten von außen erschwert. Verteidigungspalisaden wendet man an zum Schluss der Kehle offener Feldwerke, bei der Ortsverteidigung, ja selbst im freien Feld in Gestalt von runden, sogenenannten Tambours, z. B. zur Deckung einzelner Feldwachen gegen Überfall durch Kavallerie. Im Orient trifft man oft Ortsbefestigungen, wo Palisaden die äußere Brustwehrböschung bilden und ein Erdwall dahinter angeschüttet ist, Palanken.
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890
Palisaden im Landschaftsbau
Seit den 1970er Jahren werden Palisaden im Garten- und Landschaftsbau verwendet. Sie stellen im eingebautem Zustand entweder eine freistehende Wand dar, dienen der Hangabfangung oder als Pflastereinfassung. Eine optimale Möglichkeit der Befestigung im Erdboden besteht durch die Verwendung von Magerbeton. Palisaden bestehen entweder aus kesseldruckimprägnierten Rundhölzern (Nadelhölzern) oder aus runden Betonpfosten. Betonpalisaden haben eine Einkerbung, in die die Nachbarpalisade passt.
Siehe auch
