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Acetophenon

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Strukturformel
Datei:Acetophenon.png
Allgemeines
Name Acetophenon
Andere Namen Methylphenylketon, Phenylmethylketon, Hypnon, Acetylbenzol, 1-Phenylethanon, Dymex
Summenformel C8H8O
CAS-Nummer 98-86-2
Kurzbeschreibung farblose bis schwach gelbliche, ölige Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch
Eigenschaften
Molmasse 120,15 g/mol
Aggregatzustand über 20 °C flüssig, darunter fest
Dichte 1,03 g/cm3
Schmelzpunkt 20 °C
Siedepunkt 202 °C
Dampfdruck 0,6 hPa (25 °C)
Löslichkeit schwer löslich in Wasser: 5,5 g/l bei 20 °C, löslich in Alkohol, Diethylether, Benzol, Chloroform und fetten Ölen
Sicherheitshinweise
Vorlage:Gefahrensymbol 1
R- und S-Sätze R: 22-36
S: (2)-26
Schutzmaßnahmen Geeignete Schutzhandschuhe als kurzzeitiger Spritzschutz
MAK keine MAK
LD50 (oral, Ratte): 815 mg/kg
Risiko-Kategorie 4 (geringe Toxizität oder unbekannt)
Lagerung kühl und trocken lagern, Behälter an einem gut belüfteten Ort aufbewahren
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

 

Acetophenon ist eine aromatische organisch-chemische Verbindung. Sie hat die Summenformel C8H8O und gehört zu den Ketonen. Acetophenon wird unter anderem als Hypnotikum eingesetzt und ist als solches unter dem Trivialnamen „Hypnon“ bekannt.

Vorkommen

Acetophenon ist weiterhin ein Bestandteil vieler ätherischer Öle wie z.B. Labdanum, Castereum, Cistus, Stirlingia latifolia. Außerdem kommt dieses Keton in vielen natürlichen Aromen und in Steinkohleteer vor.

Gewinnung und Darstellung

Acetophenon lässt sich durch Friedel-Crafts-Acylierung von Benzol mit Acetylchlorid herstellen. Als Katalysator fungiert dabei die Lewis-Säure Aluminiumchlorid (AlCl3).

Verwendung

Acetophenon ist aufgrund seiner reaktionsfähigen Struktur Ausgangsstoff zahlreicher Synthesen als Ausgangs- bzw. Zwischenprodukt für andere Duftstoffe und Pharmazeutika sowie Kunstharze. Weiterhin ist er als hochsiedendes Lösungsmittel für Farben und Harze einsetzbar.

Sicherheitshinweise

Acetophenon als reiner Stoff ist beim Verschlucken gesundheitsschädlich. Er reizt die Augen und kann bei Einwirkung auf die ungeschützte Haut eine Dermatitis hervorrufen. In höheren Konzentrationen wirkt er hypnotisch, daher auch die Synonymbezeichnung Hypnon. Die Dämpfe erzeugen in einer Konzentration von 80 ppm bei einer Aufrechterhalten von über einer Stunde starke Vergiftungserscheinungen. Mit Luft kann Acetophenon explosionsfähige Gemische bilden. Mit starken Oxidationsmitteln und starken Basen kann es zu stark exothermen Reaktionen kommen. Über 300 °C kommt es zur Zersetzung von Acetophenon. Dabei können Benzol, Biphenyl, 1,4-Diphenylbenzen, Kohlenstoffmonooxid, Methan, Wasserstoff, Ethen und/oder Toluol entstehen.

Geruchsprofil

Der Geruch von Acetophenon ist süß, blumig, leicht stechend, an Bittermandel, Orangenblüte und Weißdorn erinnernd.