Verhütungsring
Der Vaginalring ist ein hormonelles Verhütungsmittel, welches mit Hormonen einen Eisprung verhindert. Es handelt sich um einen Ring, der in die Vagina eingeführt wird und nach drei Wochen wieder entfernt wird. Darauf folgen sieben Tage ohne Ring, in denen eine menstruationsähnliche Blutung einsetzt. Der momentan verbreitetste Vaginalring ist der NuvaRing, der Etonorgestrel und Ethinylestradiol enthält.
Die vom Ring kontinuierlich abgegebenen Hormone gehören, wie bei der Antibabypille, zu den Östrogenen und Gestagenen. Sie werden lokal von der Vaginalschleimhaut aufgenommen, so dass die Hormone niedriger dosiert werden können. Da keine orale Einnahme notwendig ist, entfallen viele Anwendungsfehler, und die Wirksamkeit bleibt auch bei Durchfall oder Erbrechen erhalten. Der Nuva-Ring ist mit einem Pearl-Index von 0,4 bis 0,65 so sicher wie die Pille und ist in Deutschland ebenso rezeptpflichtig.
Wirkung: Durch die Abgabe von Östrogenen und Gestagenen wird der Eisprung verhindert. Das Gestagen verhindert die Verflüssigung des Muttermundschleims, das Eindringen der Spermien wird erschwert. Die Wirkung des Vaginalrings entspricht auf hormonellem Niveau also der Wirkung der Pille.
Anwendung: Der Verhütungsring wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und entfernt. Der Ring wird nach 21 Tagen in der Vagina entfernt, das plötzliche Ausbleiben der Hormone führt in den folgenden sieben Tagen zu einer menstruationsähnlichen Hormonentzugsblutung. Am üblichen Wochentag, exakt vier Wochen nach der vorherigen Anwendung, wird ein neuer Vaginalring eingelegt. Die Uhrzeit spielt dabei keine Rolle. Eine sichere Verhütung ist während der gesamten vier Wochen gewährleistet. Falls der Vaginalring beim Geschlechtsverkehr stört, kann er ohne Wirkungsverminderung für maximal 3 Stunden pro Tag entfernt werden.
Vorteil: Der Vaginalring ist für alle geeignet, die eine regelmäßige Einnahme der Pille nicht gewährleisten können oder wollen. Aufgrund der Wirkungsweise ist er so sicher wie die Pille, weist allerdings weniger Risiken für Einnahmefehler auf. Erbrechen und Durchfall beeinträchtigen die Wirkung nicht, Wirkverluste durch stoffwechselanregende Medikamente (Antibiotika) treten jedoch wie bei der Pille auf. Die Hormone werden in unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes aufgenommen, weshalb die Hormondosis geringer ausfällt und weniger Nebenwirkungen auftreten.
Nachteil: Der Vaginalring kann beim Sex gespürt werden und als störend empfunden werden. Es können hormonbedingte Nebenwirkungen, wie z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustspannungen, Wassereinlagerungen, Scheidenentzündungen oder Stimmungsschwankungen (Depressive Verstimmungen können gefördert bzw. hervorgerufen werden), Akne und schmerzhafte Regelblutungen auftreten. Der Wochentag sollte beim Einlegen und Entfernen des Ringes eingehalten werden. Wie bei der Pille sollten Raucherinnen, Diabetikerinnen, Frauen mit Lebererkrankungen oder Störungen der Blutgerinnung die Risiken zusammen mit ihrer Fachärztin genau abwägen. Frauen mit weiten Scheidenverhältnissen,z.B. kurz nach der Geburt, haben ein erhöhtes Risiko den Vaginalring und damit auch die empfängnisverhütende Wirkung unbemerkt zu verlieren. Die verpackten Vaginalringe sollten bis zum Gebrauch im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Kosten: Die Kosten betragen ca. 40,- € für drei Monate.