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Armbrustspanner (Waffentechnik)

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Balester oder Schnäpper aus dem 16. Jh. mit Stahlbogen, Spannvorrichtung und Doppelsehne (Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg), aus Meyers Konversationslexikon 1888

Ein Armbrustspanner (engl. crossbow tensioner, russ. натяжитель арбалета, schw. Armborstspännare) bezeichnet eine mechanische Vorrichtung mit der eine Armbrust gespannt werden kann.

Geschichte

Die Entwicklungsgeschichte von Armbrustspannern wurde mit im Laufe der Zeit stärker werdenden Armbrüsten eingeleitet. Nachdem früh im zehnten Jahrhundert die Verbreitung der Armbrüste begann, dauerte es bis in das späte zwölfte Jahrhundert bis zur Entwicklung von Armbrustspannern. Die ersten Varianten bestanden aus einfachen Schlaufen und auch „Riemenrollenspannern“ mit mit Krallen die es erlaubten eine Armbrust zu spannen. In weiteren Schritten wurden zunächst einfache, teils gabelförmige und später doppelte Hebelsysteme eingesetzt. Dann entwickelten sich Armbrustspanner mit Seilwinden die in der französischen Sprache „Cranequin“ genannt wurden. Dieser Name übertrug sich auf die Armbrustschützen die danach „Cranequeniers“ genannt wurden. Die Hersteller der Geräte waren Armbruster. Später wurden besonders in Deutschland Armbrustspanner mit Kurbeln und Zahnrädern eingesetzt, um noch größere Spannkräfte zu ermöglichen. Einfache Hebelsysteme waren teilweise mit den Armbrüsten direkt verbunden. Weil die Spanner beim Schießen hinderlich waren und die Geräte im Lauf der Zeit größer wurden, entwickelte man aufsetzbare Armbrustspanner. Teilweise mit Orientierung an den Spannsystemen werden von Auguste Demmin acht verschieden Arten genannt:

  • Hakenarmbrust
  • Geisenfußarmbrust
  • Kurbel- oder Windenarmbrust mit Spannwinde
  • Flaschenzugarmbrust
  • deutsche oder Zahnradarmbrust
  • Stein- oder Kugelarmbrust
  • Lauf- oder Rinnenarmbrust
  • chinesische Armbrust (auch bekannt als Chinesische Repetierarmbrust)

Die Technik der Armbrustspanner wurde unwichtig, nachdem die Armbrüste im siebzehnten Jahrhundert durch Feuerwaffen verdrängt wurden.[1][2][3] Neuzeitliche Armbrüste verfügen wieder über Armbrustspanner, die es erlauben auch sehr starke Armbrüste zu spannen.

Literatur

  • Auguste Demmin: Die Kriegswaffen der Geschichte: Von Speeren, Schleudern und Schwertern, BoD – Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-96389-002-4.
  • Karl T. von Sauer: Grundriß der Waffenlehre, Band 2, Cotta, 1876
  • Holger Richter: Die Hornbogenarmbrust: Geschichte und Technik, Verlag Angelika Hörnig, 2006, ISBN 978-3-938921-02-9.

Einzelnachweise

  1. Auguste Demmin: Die Kriegswaffen der Geschichte: Von Speeren, Schleudern und Schwertern, Seiten 100 ff.
  2. Karl T. von Sauer: Grundriß der Waffenlehre, Tafel XXIX, Abb. 4
  3. Holger Richter: Die Hornbogenarmbrust: Geschichte und Technik, Seiten 112 ff.