Zum Inhalt springen

Belagerung von Wismar (1675)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Mai 2018 um 10:56 Uhr durch 2a01:c23:5c34:c000:d578:8fb3:a52a:4ca0 (Diskussion) (Folgen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Belagerung von Wismar durch die Dänen
Flugblatt 1675

Die Belagerung von Wismar (1675) im Nordischen Krieg von 1674-1679 fand während des Pommernfeldzugs von 1675 bis 1676 seit dem 1. August 1675 durch die mit den Dänen verbündeten Brandenburger und seit dem 22. August 1675 durch die Dänen selbst statt. Sie endete mit der Einnahme der Stadt Mitte Dezember 1675.

Vorgeschichte

Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde die mecklenburgische Stadt Wismar an Schweden abgetreten. Nach der Niederlage der Schweden in der Schlacht bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 schloss sich auch Christian V. von Dänemark offen den Gegnern Schwedens an. Er wollte gemeinsam mit Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg die Schweden aus ihren Norddeutschen Besitzungen vertreiben. Die beiden Verbündeten trafen sich im Oktober 1675 vor Stralsund, beschlossen aber zunächst den Aufschub einer Belagerung der vorpommerschen Stadt. Der dänische König zog daraufhin nach Wismar, wo Schweden seinen größten und als Ausgangspunkt für einen Angriff auf Dänemark am besten geeigneten Hafen an der deutschen Ostseeküste besaß.

Truppenstärken

Wismar wurde von einer schwedischen Garnison unter dem Kommando von Generalfeldmarschall Gustav Wrangel von Adinal (1630-1688), Generalgouverneur von Schwedisch Pommern und seit dem dem 4. August 1674 Kommandant von Wismar gehalten. Die schwedische Garnison zählte ungefähr 2500 Mann mit 45 Kanonen.

Die Belagerungsarmee der Dänen war etwa 13.500 Mann stark und mit 44 Belagerungskanonen und 6 Mörsern versehen. Sie stand unter dem Kommando von König Christian V.

Verlauf

Am 31. Oktober 1675 begann der Beschuss und die Belagerung der Festung Wismar, die unter dem Kommando des schwedischen Generalleutnants Gustav Wrangel stand. Die für die Verteidigung der mecklenburgischen Stadt besonders wichtige Inselfestung Walfisch fiel bereits am 5. November in dänische Hände. Trotz tapferer Verteidigung der Schweden und schlechten Wetters mit Regen und Schnee gelang den Dänen unter Führung des Generalleutnants Niels Rosenkrantz am 13. Dezember schließlich der Sturm auf die Stadt. Wrangel kapitulierte am 14. Dezember mit freiem Abzugsrecht nach Stralsund. Das dänische Königspaar zog am 16. Dezember feierlich in die eroberte Stadt ein.

Folgen

Darauf bezogen die Dänen Winterquartiere. Die Stadt blieb in den nächsten vier Jahren in dänischem Besitz. Dänemark versprach am 2. Sept. (22. Aug.) 1679 in den Friedensverhandlungen in Fontainebleau Wismar an Schweden zurückzugeben, und tat dies am 23. November 1680.

Literatur

  • Dieterich Schröder: Kurtze Beschreibung Der Stadt und Herrschafft Wismar, Was betrifft Die Weltliche Historie Derselben, 1743, 2.329-348
  • Friedrich Techen: Geschichte der Seestadt Wismar, Rat d. Seestadt Wismar, 1929: die Belagerung und Eroberung Wismars durch die Dänen (1675), S. 220—224 (Befestigung S. 220. Garnison S. 220 f).
  • Fritz Meyer-Scharffenberg: Wismar, die Insel Poel und der Klützer Winkel, Hinstorff, 1965