Amazon Fire TV
Fire TV Stick, 2. Generation | |
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Amazon Fire TV Stick, links die Stromversorgung über USB
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Hersteller | Amazon.com |
Kategorie | Streaming-Box |
Erschienen am | 20. Oktober 2016 |
Stromversorgung | Micro-USB-Anschluss |
Prozessor | MediaTek MT8127D, 4× ARM Cortex-A7 @ 1,3 GHz |
Grafik | ARM 450 MP4 |
Arbeitsspeicher | 1 GB LPDDR3 |
Abmessungen | 85,9 mm × 30,0 mm × 12,6 mm |
Gewicht | 32 g |
Der Fire TV Stick ist ein HDMI-Stick des Herstellers Amazon, mit dem sich Multimedia-Daten (Video, Audio, Foto) über eine Internetverbindung auf ein Fernsehgerät mit HDMI-Schnittstelle streamen lassen. In den USA wird der HDMI-Stick seit November 2014 von Amazon vertrieben.[1] In Deutschland und Österreich ist der Stick seit April 2015 erhältlich.[2][3] Eine verbesserte 2. Generation („Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung“) wird seit Oktober 2016 vertrieben.
Im September 2015 – wenige Monate nach Markteinführung in Deutschland – gab Amazon bekannt, der Fire TV Stick sei das meist verkaufte Produkt auf amazon.de.[4] Ende 2017 hieß es, der Fire TV Stick sei das populärste Streaminggerät in den USA, Großbritannien, Deutschland und Japan.[5]
Der HDMI-Stick verfügt über einen 1,3-GHz-Vierkernprozessor, 1 GB RAM und 8 GB Speicher.[6] Als Betriebssystem kommt Amazons Fire OS zum Einsatz, das auf Android von Google basiert.
Überblick

Der Stick wird an den HDMI-Eingang des Fernsehgeräts angeschlossen. Die Stromversorgung des Sticks erfolgt über einen Micro-USB-Anschluss und ein mitgeliefertes USB-Netzteil. Über WLAN (Kanäle 1–11 und 36–44) werden Multimediainhalte aus dem Internet wiedergegeben. Die Bedienung der Menüs erfolgt entweder über die mitgelieferte Fernbedienung oder alternativ über eine Smartphone-Applikation. Die Einrichtung des Sticks muss allerdings zwingend über die mitgelieferte Bluetooth-Fernbedienung erfolgen, da die Smartphone-Variante eine aktive WLAN-Verbindung des Sticks voraussetzt, welche beim ersten Start nicht vorhanden ist. Um den Fire TV Stick verwenden zu können, ist ein Amazon-Konto notwendig, über welches auf die Video-, Musik- und Foto-Dienste von Amazon zugegriffen werden kann. Der Abruf von Videoinhalten erfolgt über den VoD-Dienst Amazon Instant Video. Spiele und andere Apps können über den Amazon Appstore installiert werden, worüber auch auf andere Dienste wie zum Beispiel YouTube, Netflix oder der Webbrowser Mozilla Firefox zugegriffen werden kann. Falls das WLAN mehrere HDMI-fähige Fernsehgeräte im Haushalt des Benutzers erreicht, kann zum Beispiel das gerade angesehene Video auf einem anderen Fernsehgerät durch Umstecken des Sticks nahtlos weitergesehen werden. Auch der Betrieb an einem gewöhnlichen Computermonitor oder Beamer mit HDMI-Eingang ist möglich.
Die Benutzeroberfläche gliedert sich in die Bereiche „Suche“, „Startseite“, „Meine Videos“, „Filme“, „Serien“, „Apps“ und „Einstellungen“. Teile des Amazon-Angebots sind über Apps zugänglich, z. B. Musik und Fotos.
Neben dem Amazon-eigenen Multimedia-Angebot können alternative Mediaplayer installiert werden, um z. B. „hauseigene“ Medien abzuspielen – derartige Anwendungs-Szenarien unterstützt der Stick nicht in der standardmäßigen Installation, da der Stick primär auf die Wiedergabe von Amazon-Angeboten ausgerichtet ist. Im Amazon Appstore ist Plex verfügbar, die zugrunde liegende und populäre Software Kodi ist per „Sideloading“[Anm. 1] installierbar. Das Betriebssystem ist also offen für ein sogenanntes „Sideloading“ – damit sind Verfahren gemeint, die es erlauben, Software neben dem „offiziellen“ Weg (hier: per Amazon Appstore) zu installieren.[Anm. 2]
Modellübersicht
Modell | 1. Generation | 2. Generation | ||
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Veröffentlichung | ![]() ![]() ![]() |
20. Oktober 2016 | ||
Einführungspreis | 39,99 € | |||
Wird noch produziert | Nein | Ja | ||
Betriebssystem | Fire OS 5 | |||
Systemversion | 5.2.6.2 | |||
Prozessor | Hersteller | Broadcom | MediaTek | |
Type | BCM28155 | MT8127D | ||
Kerne | 2 × ARM Cortex-A9 @ 1,0 GHz | 4 × ARM Cortex-A7 @ 1,3 GHz | ||
Architektur | 32-Bit | |||
Grafikprozessor | Design | Broadcom | ARM | |
Typ | VideoCore IV | Mali | ||
Model | Capri VC4 | 450 MP4 | ||
OpenGL ES | 2.0 | |||
Hardware-Dekodierungs-
Support |
H.264 | H.264, H.265 | ||
Arbeitsspeicher | 1 GB LPDDR2, 533 MHz | 1 GB LPDDR3 | ||
Interner Speicher | 8 GB | |||
Anschlüsse | HDMI (CEC-Unterstützung) | |||
Netzwerk | Bluetooth | Bluetooth 3.0 | Bluetooth 4.1 | |
WLAN | 2,4-GHz-WLAN
(802.11 a/b/g/n) |
2,4- und 5-GHz-WLAN
(802.11 b/g/n/ac) | ||
Leistung (Stromaufnahme) | 5,0 W (1,0 A) | |||
Betriebsspannung | 5,0 V | |||
Stromversorgung | Micro-USB-Kabel | |||
Abmessungen | 84,9 mm × 25,0 mm × 11,5 mm | 85,9 mm × 30,0 mm × 12,6 mm | ||
Gewicht | 25,1 g | 32 g | ||
Abbildung | ![]() |
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Rezension
Die Stiftung Warentest beschrieb im Jahr 2015 den Stick als günstige und leicht einzurichtende Nachrüstlösung für Filmfans, die Onlinevideotheken am Fernseher nutzen möchten, aber kein netzwerkfähiges TV-Gerät besitzen. Die Warentester kritisieren allerdings, dass der Fire TV Stick nicht so offen sei wie der Chromecast von Google – so seien über das Amazon-Gerät weniger Video-on-Demand-Dienste nutzbar.[7] Auch dass der Stick sich nicht abschalten lässt, fiel den Prüfern negativ auf: Da das Gerät keinen „Aus“-Schalter habe, müsse der Besitzer das Stromkabel nach jeder Nutzung aus der Steckdose ziehen, um unnötigen Stromverbrauch zu verhindern.
Fire TV („Box“)
Eine Geräte-Reihe mit erweiterter Funktionalität wird von Amazon als „Amazon Fire TV“ vertrieben. Diese Reihe wird zur Unterscheidung zum Stick gelegentlich als „Box“ bezeichnet, da die Geräte im Gehäuse-Format einer Set-Top-Box entsprechen.
Fire TV bezeichnet somit die „Box“, mit Fire TV Stick wird der HDMI-Stick bezeichnet.
Die erste Generation des „Fire TVs“ erschien im April 2014 auf dem US-amerikanischen Markt, ein halbes Jahr vor der ersten Generation des Sticks, die im November 2014 erschien. In Deutschland begann der Vertrieb im September 2014.[8] Diese „Box“ war somit das erste Gerät der sich daraus später etablierenden beiden Produkt-Reihen „Fire TV“ (kurz: „Box“) und „Fire TV Stick“ (kurz: „Stick“). Diese erste Generation der Box hatte neben einem HDMI-Ausgang einen optischen Audio-Ausgang, mit Unterstützung von Dolby Digital Plus und 7.1-Mehrkanal-Ton. Weitere Schnittstellen waren ein Ethernet-Anschluss und eine USB-2.0-Buchse. Diese Schnittstellen differenzieren die Box vom Stick, der keine derartigen Schnittstellen besitzt und dessen LAN- bzw. Internet-Verbindung standardmäßig per WLAN erfolgt.
Im September 2015 erschien die zweite Generation.[9] Diese unterstützte im Vergleich zur Vorgänger-Version zusätzlich die Video-Standards H.265, VP8 und VP9. Als maximale Bildschirmauflösung wurde mit diesem Gerät erstmalig in der Produkt-Reihe die Wiedergabe von Ultra High Definition Television im Format 4K ermöglicht – eine markante Differenzierung zum Stick, der „lediglich“ eine maximale Bildschirmauflösung von Full HD unterstützt.
Die dritte und bislang jüngste Generation der „Box“ erschien im Oktober 2017. Neuerungen waren die Unterstützung von HDR Video und Dolby Atmos. Das Gehäuse wurde verkleinert, dadurch entfielen Schnittstellen der vormaligen Generationen: Ethernet, Speicherkarten-Steckplatz und USB-Buchse.[10]
Rezensionen
Der Wegfall von Schnittstellen der dritten Box-Generation wurde u. a. im IT-Branchen-Portal Golem.de kritisiert. Der Autor bezeichnete die dritte Generation im Vergleich zur vorherigen Generation als Paradigmenwechsel, da sich Amazon von einem mit vielen Anschlüssen ausgestatteten Streaming-Gerät verabschiede.[10] Die Kritik wurde später bekräftigt: Es sei nun ein „Streaminggerät, das kaum einer braucht“ und ein „recht sonderbares Gerät“, da es sich kaum noch vom Fire TV Stick unterscheide.[11]
Siehe auch
Chromecast und Apple TV sind vergleichbare Geräte der konkurrierenden Anbieter Google und Apple.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ „Sideloading“ ist lediglich ein alternatives Installations-Verfahren und nicht vergleichbar mit z. B. einem Hack, bei dem das Betriebssystem manipuliert wird. Software, die per „Sideloading“ installiert wird, hat keine Support-Unterstützung des Geräte- bzw. Betriebssystem-Herstellers, hier also Amazon. Stattdessen kann die Support-Unterstützung durch den Software-Hersteller erfolgen, hier also durch das Kodi-Entwickler-Team.
- ↑ Eine Anleitung zur Installation von Kodi auf einem Fire TV Stick befindet sich z. B. auf HOW-TO:Install Kodi on Fire TV. (Kodi-Wiki, englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Ingo Pakalski: Amazons Fire TV Stock – Chromecast-Konkurrent mit Fernbedienung für 40 US-Dollar. In: golem.de. 27. Oktober 2014, abgerufen am 19. April 2018.
- ↑ Ingo Pakalski: Chromecast-Konkurrent – Amazon verschickt Fire TV Stick bereits früher. In: golem.de. 12. April 2015, abgerufen am 19. April 2018.
- ↑ Amazons Fire-TV-Stick bald in Österreich erhältlich. In: DiePresse.com. 24. März 2015, abgerufen am 19. April 2018.
- ↑ Ein Jahr Fire TV in Deutschland: Amazon Streaming Player sind die am schnellsten verkaufte Hardware-Kategorie. In: presseportal.de. 3. September 2015, abgerufen am 27. April 2018.
- ↑ Weihnachtsrekord: Amazon verkaufte Millionen Alexa-Geräte. In: derStandard.de. 27. Dezember 2017, abgerufen am 27. April 2018.
- ↑ Fire TV Stick mit Alexa-Sprachfernbedienung, Technische Details. In: amazon.de. Abgerufen am 16. April 2018.
- ↑ Amazon Fire TV Stick: Smarte Nachhilfe für ältere Fernseher. In: test.de. 12. Mai 2015, abgerufen am 9. Juni 2015.
- ↑ Amazon Fire TV jetzt in Deutschland: Einfacher Zugriff auf beliebte Abo- und Streaming-Dienste wie Amazon Prime Instant Video, ARD Mediathek, ZDF Mediathek, Maxdome und viele mehr. In: amazon-presse.de. 3. September 2014, abgerufen am 23. April 2018.
- ↑ Stefan Clemens: Das neue Amazon Fire TV mit 4K Ultra HD ist ab sofort vorbestellbar. In: aftvhacks.de. 18. September 2015, abgerufen am 16. April 2018.
- ↑ a b Ingo Pakalski: Neuer Fire TV – Amazons Streaming-Gerät bietet HDR für 80 Euro. In: golem.de. 27. September 2017, abgerufen am 27. April 2018.
- ↑ Ingo Pakalski: Fire TV (2017) im Test – Das Streaminggerät, das kaum einer braucht. In: golem.de. 16. November 2017, abgerufen am 27. April 2018.