Qataban
Qataban/Kataban war ein antikes Königreich im Jemen seit dem 8. Jahrhundert v. Chr.
Die Ursprünge von Qataban im nördlichen Jemen sind bisher unbekannt. Allerdings befand es sich am Ende des 8. Jahrhundert v.Chr. unter der Vorherrschaft von Ausan. Nachdem dieses von Saba (Arabien) erobert worden war, wurde Qataban Vasall seines westlichen Nachbarn. Da es Teile von Ausan zugewiesen bekam, konnte auch Qataban in den Seehandel mit Afrika und Indien einsteigen. Erst gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. konnte sich Qataban im Bündnis mit Ma'in und Hadramaut aus der sabäischen Vorherrschaft lösen, auch wenn es sich 343 v. Chr. nach einer Niederlage zeitweise erneut unterwerfen musste.
Hauptstadt des Landes war Timna, welches an der Weihrauchstraße lag. Wie auch die anderen südarabischen Reiche hing auch Qataban erheblich vom Weihrauchhandel ab. Im 3. Jahrhundert v. Chr. erreichte das Reich seine Blüte, als es große Teile der jemenitischen Küstengebiete sowie den Eingang zum Roten Meer kontrollierte. In dieser Zeit stieg Timna hinter Marib zur zweitgrößten Stadt in Südarabien auf.
Allerdings förderte Saba den Niedergang von Qataban, indem es den Abfall der Provinzen Himjar und Radman förderte (100 v. Chr.). In der Folgezeit verlor das Reich durch die Expansion der Himjariten den Zugang zum Meer. Um 150 eroberte und zerstörte Hadramaut Timna. Die Stadt wurde nun aufgegeben. Zwar konnte der Reststaat Qataban um Dhat Ghayl noch einige Jahrzehnte existieren, doch wurde auch dieses schließlich von Hadramaut annektiert.
Die Könige von Qataban
- Waraw'il, um 700 (Zeitgenosse von Karib'il Watar)
- Yada'ab Dhubayan Yuhargib, ca. 155 - 135 v. Chr.
Literatur
- Willeitner, Joachim: Jemen, München 2002. ISBN 3-7774-8230-7
- Phillips, Wendell: Kataba + Saba: Entdeckung der verschollenen Königreiche an den biblischen Gewürzstraßen Arabiens. S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 1958.