Europäischer Tag der Sprachen
Der Europäische Tag der Sprachen geht auf eine Initiative des Europarates zurück. Ziel des jährlichen Aktionstages am 26. September ist es, zur Wertschätzung aller Sprachen und Kulturen beizutragen, den Menschen die Vorteile von Sprachkenntnissen bewusst zu machen, die individuelle Mehrsprachigkeit zu fördern und die Menschen in Europa zum lebensbegleitenden Lernen von Sprachen zu motivieren. Dabei soll das reiche Erbe der 200 europäischen Sprachen bewahrt werden.
Historischer Hintergrund
Eingeführt wurde der Aktionstag im Jahr 2001, dem Europäischen Jahr der Sprachen. Damit sollte die intensive Förderung der Mehrsprachigkeit auch nach jenem Jahr weitergeführt werden. Der Tag wird seither jährlich am 26. September gefeiert. Im Rahmen des Aktionstages unterstützt der Europarat zusammen mit der EU Initiativen, Aktionen und Veranstaltungen rund ums Sprachenlernen. Derzeit wird der Tag in bis zu 45 Ländern für Aktionen genutzt. Diese werden lokal durchgeführt und vom Europäischen Fremdsprachenzentrum des Europarates (in Kooperation mit Partnerorganisationen in den einzelnen Ländern) koordiniert.
Die Sprachen in Europa
Innerhalb der Europäischen Union
- Amtssprachen: (alphabetisch)
- ab 1957, im Europa der Sechs: Deutsch, Französisch, Italienisch und Niederländisch. Das Luxemburgische gilt heute als halbamtliche Sprache.
- ab 1973, im Europa der Neun: die vorigen 4 + Dänisch und Englisch. Erst seit 2007 gilt auch das Irische als neue Amtssprache (Vertragssprache seit 1973).
- ab 1981, im Europa der Zehn: die vorigen 6 + Griechisch
- ab 1986, im Europa der Zwölf: die vorigen 7 + Portugiesisch und Spanisch. Damit gemeint ist das Kastilische; das Katalanische gilt als halbamtliche Sprache.
- ab 1995, im Europa der Fünfzehn: die vorigen 9 + Finnisch und Schwedisch
- ab 2004, im Europa der Fünfundzwanzig: die vorigen 11 + Estnisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Polnisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch und Ungarisch
- ab 2007, im Europa der Siebenundzwanzig: die vorigen 20 + Bulgarisch, Irisch und Rumänisch
- ab 2013, im Europa der Achtundzwanzig: die vorigen 23 + Kroatisch
- Halbamtliche Sprachen: Baskisch, Galicisch, Katalanisch, Luxemburgisch, Schottisch-Gälisch, Walisisch
- Keine Amtssprachen: Bretonisch, Friesisch, Kaschubisch, Sardisch, Sorbisch und weitere.
Außerhalb der Europäischen Union
- Albanisch
- Baschkirisch (russ. autonome Republik Baschkortostan)
- Bosnisch
- Färöisch
- Gagausisch (Autonome territoriale Einheit Gagausien, Teil der Republik Moldau)
- Isländisch
- Katalanisch (in Andorra)
- Komi (russ. autonome Republik Komi)
- Mazedonisch
- Moldauisch/Rumänisch (in der Republik Moldau)
- Norwegisch, Bokmål
- Norwegisch, Nynorsk
- Rätoromanisch, eine Landessprache der Schweiz
- Russisch
- Serbisch
- Tatarisch (in der russischen Autonomen Republik Tatarstan)
- Türkisch
- Ukrainisch
- Weißrussisch
Siehe auch
- Internationaler Tag der Muttersprache
- Hieronymustag, jährlicher internationaler Übersetzertag nach Beschluss der Vereinten Nationen
Weblinks
- Informationsseite des Europarats
- Frank Sievers: Die Literaturübersetzer: Künstler im Auftrag. Ein Symposium in der deutschen Vertretung der Europäischen Kommission, Berlin, September 2014. Ein Bericht. In: Übersetzen, Zs. des VdÜ, 1, 2015, S. 10