Hausmeister Krause – Ordnung muss sein
Vorlage:Infobox Serie Hausmeister Krause – Ordnung muss sein ist eine deutsche Comedy-Fernsehserie, die seit 1999 von SAT.1 ausgestrahlt wird. In den Hauptrollen spielen Tom Gerhardt (Dieter), Axel Stein (Tommie), Janine Kunze (Carmen) und Irene Schwarz (Lisbeth). Die Serie wird produziert von Bernd Eichinger und Herman Weigel.
Viele Handlungselemente, wie zum Beispiel ständige Verwechselungen, Missgeschicke und Missverständnisse, entstammen dem Boulevardtheater.
In Gastrollen traten u. a. auf: Glücksrad-Buchstabenfee Maren Gilzer, der Komiker Jürgen Tonkel, der Moderator Carsten Spengemann, die Münchner Szene-Größe Easy Martin, der Münchner Schauspieler Thomas Bauer, die Pornodarstellerin Gina Wild, der Witzbold Peter-Uwe Arndt, die Deutsch-Türkin Arzu Bazman (als Ayshe) und Anette Hellwig.
Die Serie pointiert das deutsche Spießbürgertum. Dieter Krause, der Inbegriff des deutschen Spießbürgers, ist sauber, ordnungsliebend, denunziantisch, neugierig, stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht, zu höher gestellten Personen unterwürfig und zu Untergebenen und Schwächeren brutal und ungerecht.
Charaktere
Familie Krause
Dieter Krause
Dieter Krause ist Familienvater und halbtags Hausmeister der Wohnanlage "Kalker Weg 5" in Köln-Kalk, in der er auch die Hausmeisterwohnung bewohnt. Dabei geriert er sich gerne und oft als eine Art Blockwart und sorgt mit rabiaten Methoden für Ordnung; zumindest in dem Sinne, wie er sie versteht. Das schließt unter anderem auch den Einsatz von Schusswaffen und Sprengstoff mit ein. Infolgedessen gerät er immer wieder mit den Mietern aneinander, die seiner Meinung nach notorisch und böswillig gegen die Hausordnung verstoßen. Deshalb kommt es regelmäßig zum Streit mit dem gewählten Vertrauensmann der Mieterversammlung, Herrn Makielski. Die Hausmeistertätigkeit ist für Dieter nicht bloß ein Job, sondern Lebenseinstellung und -inhalt. Er ist "immer im Dienst", obwohl er nur eine Halbtagsstelle hat. Entsprechend läuft er auch immer - selbst zu Hause - in seiner Arbeitskleidung herum: grauer Arbeitskittel und Cordhut. Dieters größter Traum ist die Erlangung der heiß begehrten Ganztagsstelle; doch jedes Mal, wenn die Aufstockung seiner Stelle ansteht, zieht er sich mit seiner Übereifrigkeit den Zorn von Makielski oder dem Eigentümer zu. Dieters Lebensmotto ist das Radfahrerprinzip: Nach oben buckeln, nach unten treten. Gegenüber Makielski oder gar dem Eigentümer der Wohnanlage verhält er sich äußerst unterwürfig, die Mieter und anderes "Gesocks" behandelt er selbst wie Dreck. Sein großes und einziges Hobby ist sein Dackel und der dazugehörige Kölner Dackelclub KTC 1881 e.V. In diesem Club hat Dieter das Amt des Schriftführers inne. Dieters Lieblingsspeise ist Sülzkotelett.
Elisabeth (Lisbeth) Krause
Auch „Lissi” genannt. Sie ist die Ehefrau von Dieter Krause. Sie ist die „gute Seele” der Familie und eine Hausfrau. Dann und wann träumt sie von einem Leben in Wohlstand mit gelegentlichen Urlaubsreisen in die Eifel oder nach Wipperfürth. Die Allüren ihres Mannes bringen sie oft zur Verzweiflung, besonders wenn er es mal wieder schafft, die ihm angebotene Ganztagsstelle durch seine eigene Dummheit zu verlieren. Außerdem belastet es sie sehr, dass Dieter seit über 10 Jahren nicht mehr mit ihr geschlafen hat. Lisbeth genießt zur Entspannung häufig eine „gute” Tasse Kaffee.
Thomas Krause
Der dicke, etwas einfältige Sohn Tommie (Thomas, von seiner Schwester Carmen wegen seiner Leibesfülle auch „Fettie“ genannt) fällt in seiner Sprache besonders durch Benutzung von „Erikativen” wie „schluck, schluck” und „britzl, bratzl” auf. Bekannte Sprüche von ihm sind u. a. „Wabbel, wabbel, schwabbel, schwabbel", „Geil, ey!” und „Ey, normal!”. Der Junge fällt immer durch seine äußerst geschmacklose und eintönige Kleidung auf: Shorts bzw. Trainingshose, T-Shirt und Pudelmütze. Tommie hat Probleme, da er seinen jugendlichen Sexualtrieb nicht unter Kontrolle hat und sehr schlecht in der Schule ist. Außerdem besitzt er eine ausgesprochene Vorliebe für Slasher-Horrorfilme und Pornohefte. Die Rolle des Tommie bei Hausmeister Krause entspricht in weitestem Sinne der Rolle des Tommie in Tom Gerhardts Film „Voll Normaaal” aus dem Jahre 1994.
Carmen Krause
Carmen ist die Tochter von Dieter Krause. Sie ist ziemlich attraktiv und nicht besonders intelligent, besitzt aber eine gewisse Bauernschläue. So schafft sie es, ständig neue Verehrer anzuschleppen, von denen sie sich aushalten lässt. Zuhilfe kommen ihr da sicherlich ihre sehr freizügigen, wenn nicht zu sagen nuttigen Outfits (extrem kurze Miniröcke, tiefe Ausschnitte, viel Schminke). Carmen geht nicht mehr zur Schule, sie macht eine Frisörlehre. Diese beendet sie jedoch nie, da sie immer wieder durch die theoretische Prüfung fällt. Nebenbei verdient sie sich Geld als Gogo-Tänzerin. Von sonstiger "Arbeit" hält sie relativ wenig und verbringt viel Zeit mit Faulenzen, dem Lackieren von Fuß- und Fingernägeln, dem Lesen von Frauenzeitschriften und dem Besuch von Kölner Clubs.
Bodo
Bodo ist Dieter Krauses reinrassiger Kurzhaardackel. Er wird so sehr verwöhnt, dass familiäre Interessen außen vor bleiben. Die Geschichten vieler Episoden drehen sich direkt oder indirekt um Bodo.
Sein voller Name ist Bodo von der Hermannsklause.
Weitere Hauptrollen
Herr Makielski
Herr Günther Makielski ist der gewählte Vertrauensmann der Mieterversammlung. Aufgrund der rabiaten Art, mit der Dieter gegen Mitbewohner vorgeht, hat er oft Probleme mit Herrn Makielski. Makielski ist meistens gutherzig und freundlich. Seine Rolle vertritt das Bildungsbürgertum in der Serie. Herr Makielski besitzt die Macht, Dieter zu entlassen, tut es aber durch die verschiedensten Umstände nie, zumindest nicht endgültig. Makielski wird von Jürgen Tonkel gespielt.
Der Präsident
Karl Göbel ist der Präsident des Dackelclubs KTC 1881 e.V. Er hat eine Glatze und je nach Schauspieler eine Brille. Karl führt seinen Club mit eiserner Hand („Die ganze Dackelrotte: Sitz!”) und unangefochtener Autorität; Bestrebungen anderer Clubmitglieder, in der Hierarchie aufzusteigen, werden im Keim erstickt. Der Präsident ist der Stereotyp des altpreußischen Militärs. Karl Göbel wurde als einziger in der Serie von drei Schauspielern gespielt: Peter Uwe Arndt, Wolf-Dietrich Berg und Hans Martin Stier.
Herbert
Herbert ist der beste Freund Dieters und ebenfalls Mitglied im Dackelclub. Er ist äußerst schüchtern, stottert, hat schwarze Haare und eine Brille. Herbert ist zwar schon über vierzig, hat aber noch keine Freundin und wohnt immer noch bei seiner Mutter, die ihn öfters auch mal verhaut. Herbert ist unsterblich verliebt in Dieters Tochter Carmen, wovon diese jedoch wenig begeistert ist. Dieser Umstand wird von Dieter gerne ausgenutzt, um den einfältigen Herbert in seine Pläne zur Aufrechterhaltung der Hausordnung einzuspannen; meist geht es dabei darum, dass Herbert den Köder für vermeintliche Triebtäter, Räuber oder Drogendealer spielen muss.
Der Dackelclub
Der Dackelclub KTC (Kölner Teckel Club) 1881 e.V. ist Dieters einziges Hobby. Entsprechend lässt er alles stehen und liegen, wenn die Pflicht zur Clubsitzung ruft oder ein sonstiges Anliegen seiner Dackelkameraden sein Erscheinen verlangt. Der Club selbst ist sehr militaristisch, fast faschistoid aufgebaut und im Allgemeinen eine bitterböse Satire auf die sprichwörtliche deutsche Vereinsmeierei. So müssen Mitglieder ("Kameraden"), die das Wort ergreifen, sich erheben und stramm stehen; selbstverständlich nur nach vorheriger Genehmigung durch den Vorsitzenden. Bei den Clubsitzungen herrscht Uniformpflicht, diese sind mit Orden für irgendwelche Verdienste um den Dackel und sonstigen Auszeichnungen geradezu vollgehängt. Das Clubleben ist geprägt von militaristischem Zeremoniell, angefangen vom Befehlston ("Die ganze Dackelrotte: Sitz!"), über Einmärsche mit Trommelbegleitung bis hin zum rituellen Aufsagen von Credos ("Alles für den Dackel...") und Absingen von Liedern, wobei letztere starke Parallelen zum Nationalsozialismus aufweisen; so hat das Dackellied "Die Schnauze hoch, die Leine straff gezogen" dasselbe Versmaß und einen ähnlichen Text wie das Horst-Wessel-Lied. An den Nationalsozialismus erinnern aber auch die "Dienstgrade" im Dachverband des Dackelclubs; hier gibt es beispielsweise einen Gauleiter und einen Oberrudelführer. Im Club herrscht das Radfahrerprinzip; nach oben buckeln, nach unten treten: Clubmitglieder, die im Rang unter einem stehen, werden wie Untergebene behandelt; ranghöheren Mitgliedern, insbesondere vom Dachverband, wird dagegen mit geradezu kriecherischem Respekt begegnet.
Wiederkehrende Nebenrollen
Dieters Schwiegermutter (Rosemarie)
Die Schwiegermutter von Dieter Krause (die Mutter von Elisabeth) sieht in ihm einen Taugenichts und den Mann, der Schande über ihre Tochter gebracht hat. Dank ihres etwas aufbrausenden Charakters endet jeder Auftritt von ihr mit grotesken Gewaltszenen, bei denen Dieter körperlich verletzt wird. Dieters verkehrte Sympathie zu seiner Schwiegermutter verwundert deswegen kaum. Typisch für sie ist noch, dass keiner außer Dieter einen Zusammenhang zwischen den Krawallen und ihrem Temperament vermutet.
Kiffer-Paar
Die Hippies Rudolf und Gesine, welche im Haus von Hausmeister Krause wohnen, konsumieren verschiedene Drogen, wie Haschisch, Speed und Pilze. Dieter dringt häufig selbstgefällig in die Wohnung des Paares ein. Er vermutet dort Ungeziefer und (nicht ganz zu Unrecht) Drogen. Das Paar dient ständig als Sündenbock, egal was auch immer im Haus passiert.
Schwulen-Ehepaar
Die Rohdereits (Klaus & Sascha) sind ein homosexuelles Paar, welches auch in Haus Nummer 5 lebt. Neben dem Kiffer-Ehepaar werden sie immer als erste verdächtigt, wenn es Probleme im Haus gibt. Gelegentlich besuchen die beiden die Schwulenbar Mausefalle, in deren Darkroom gerne BDSM-Praktiken betrieben werden. Der Name ist eine Anspielung auf Klaus Wowereit, den Berliner Bürgermeister, der ebenfalls in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt.
Herr Fritsch
Der Haupteigentümer der Wohnhausanlage am Kalker Weg. Ein skrupelloser Kölner Unternehmer, der mit dem Müllverbrennungsgeschäft reich geworden ist und den Aufstieg aus der Unterschicht geschafft hat. Er besitzt weitere Wohnungen im „wildromantischen” Köln-Porz. Seine Tochter Evelyn hütet er wie seinen Augapfel. Falls ihm jemand in die Quere kommt hört man von ihm oft den Satz: „Den zünd' isch an!”
Hubert
Hubert (dargestellt von Konrad Adams) ist der Vizepräsident des Clubs und feindet Dieter ständig unverhohlen an. Er hätte es am liebsten, wenn Dieter aus dem Club ausgeschlossen werden würde und intrigiert gegen ihn.
Der Gauleiter
Der Gauleiter ist der Chef einer übergeordneten Organisation des deutschen Dackelclubverbandes. Er erscheint sporadisch im Club, um Ehrungen auszusprechen oder Probleme aus der Welt zu schaffen. Dieter lässt alle Treffen mit dem Gauleiter in einer Katastrophe für sich und seinen Club enden.
Tom Gerhardt²
In zwei Folgen spielt Tom Gerhardt nicht nur seine Hauptrolle, sondern auch noch zwei andere Personen, Geisteskranke. In der 1.Staffel wird in der Folge Der Sittenstrolch ein debiler Exhibitionist,und in der 2.Staffel in der Folge Mord! ein schizophrener Massenmördervon Tom Gerhardt gespielt. Diese beiden Rollen knüpfen an die (auch von Tom Gerhardt) gespielte Rolle des Hansi in Voll Normaaal an.
Folgen
Die Auflistung der Folgen werden nicht einheitlich wiedergegeben. Die hier benutzte Staffelung und Reihenfolge entspricht der Anordnung auf http://www.tom-gerhardt.de, da diese Webseite als offizielle Quelle angesehen wurde. Von der Quelle abweichende Titel sind auf die Einblendungen zu Beginn jeder Folge zurückzuführen.
Staffel 1 (1999)
- 1: Der Hochzeitstag
- 2: Der böse Nachbar
- 3: Die Hundebescherung
- 4: Die Notoperation
- 5: Die Ratte
- 6: Das Kommando-Unternehmen
- 7: Der falsche Dackel
- 8: Die Goldlawine, Teil 1
- 9: Die Goldlawine, Teil 2
- 10: Der Sittenstrolch
- 11: Die Erbtante
- 12: Der Sündenfall
- 13: Der Einbruch
Staffel 2 (2001 - 2002)
- 1: Carmen ist schwanger
- 2: Dackel kross süß-sauer
- 3: Der Karnevals-Coup
- 4: Der Verräter
- 5: Sex
- 6: Ein Trauerfall
- 7: Die Swingerparty
- 8: Carmen zieht aus
- 9: Der falsche Krause
- 10: Geiseln ohne Gnade
- 11: Schwule Attacke
- 12: Der Killervirus
- 13: Mord !
- 14: Der Rivale
- 15: Magische Pilze
Staffel 3 (2003)
- 1: Tommie wird beschnitten
- 2: Der Seitensprung
- 3: Ein Baby für die Krauses
- 4: Onkel Eddy
- 5: Wie die Wölfe
- 6: Silvester
- 7: Die Tochter des Chefs
- 8: Dieter stirbt!
Staffel 4 (2004)
- 1: Traumhochzeit
- 2: Der Zorn des Gerechten
- 3: Ist Tommie schwul
- 4: Die Sexmaschine
- 5: Valentinstag
- 6: Der andere Dieter
- 7: Das Superweib
- 8: Ein Ende mit Schrecken
Staffel 5 (2005)
- 1: Der Grizzly
- 2: Scheintot
- 3: Der Richtstuhl
- 4: Dötzi der Urdackel
- 5: Der Pate
- 6: Der Killerkomet
- 7: Tanz der Teufel
- 8: Samenraub
Staffel 6 (2006)
- 1: Schwiegermuttermord
- 2: Dieter ist blind
- 3: Junge Frau mit großen Problemen
- 4: Tommie wird verheizt
- 5: Tommie wird Vater
- 6: Der Feind aus Frankfurt
- 7: Das Wunder
- 8: Krause gegen Krause
- 9: Susi Gnadenlos
- 10: Das Manga-Girl
Zitate
Dieter:
- „Alles für den Dackel, alles für den Club. Unser Leben für den Hund.”
- „Lasst Euch nicht lumpen, hoch den Humpen. Dem Tier zu Ehren, sollt ihr ihn leeren.”
- „Dat mir der Hund et liebste sei, sagst du, o Mensch, sei Sünde, der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nit mal im Winde.”
- „Schnell rennt dat kriminelle Element, wenn et Dieter Krause kennt.”
- „Aus die Maus oder raus aus dem Haus!”
- „Jetzt aber zett-zett, ziemlisch zügisch!”
- „Sischer, sischer, Herr Makielski!”
- "Zu gütisch, Herr Makielski, verehrter Herr Vorgesetzter!"
- "Na warte, Dich krieg' ich noch am Wickel, Du Dreckskerl da!"
- "Hallo, Polizei? Krause hier. Genau, DER Krause."
- „Ayshe? Dat is' doch kein Name! So heißt ein Baum!”
- "Herbert, du Dussel!"
- "Um Jottes Willen, ich kann de Hund nimmer sehn!"
Herbert:
- "Ohhh, Ca-Ca - Carmen!"
- "Di- Di Dieter!"
Liesbeth:
- "Dieter tut das wirklich Not?"
Tommie:
- „Wabbel wabbel, schwabbel schwabbel!”
Makielski:
- "Herr Krause, jetzt ist es endgültig genug!"
Auszeichnungen
- 2002 Deutscher Comedypreis Beste Comedy-Serie