Altgriechische Phonologie
Die Altgriechische Phonologie ist die Lehre von der Phonologie (bzw. Aussprache) des altgriechischen.
Entsprechend der Menge an Zeit, die seitdem vergangen ist, kann die originale Aussprache des Altgriechischen, wie aller antiken Sprachen, nie mit hundertprozentiger Sicherheit entschlüsselt werden, ihre linguistischen Rekonstruktionen wurden in der Vergangenheit immer wieder sehr stark angefochten. Dennoch hat mittlerweile eine gute Annäherung herausgebildet, über die nun allgemein Konsens herrscht. Sie ist nicht identisch mit der etablierten Aussprache des Altgriechischen in deutschsprachigen Schulen.
Vokale
Im klassischen Attischen Griechisch wurde zwischen langen und kurzen Vokalen unterschieden. Soweit rekonstruiert enthielt es fünf kurze und sieben lange Vokale. Ihre exacte Aussprache zu einer bestimmten Zeit zu rekonstruieren ist schwierig, doch das nachstehende Schema, das Allen 1968 veröffentlichte, ist gemeinhin akzeptiert.
Kurze Vokale
| Vorne | Hinten | |||
|---|---|---|---|---|
| ung. | ger. | ung. | ger. | |
| Geschlossen | /i/ ι | /y/ υ | ||
| Mittel | /e/ ε | /o/ ο | ||
| Offen | /a/ α | |||
Lange Vokale
| Vorne | Hinten | |||
|---|---|---|---|---|
| ung. | ger. | ung. | ger. | |
| Geschlossen | /iː/ ι | /yː/ υ | ||
| Halbgeschlossen | /eː/ ει | /oː/ ου | ||
| Halboffen | /ɛː/ η | /ɔː/ ω | ||
| Offen | /aː/ α | |||
Die Laute [y] und [yː] (deutsches ü) werden beide durch dem Buchstaben υ (Ypsilon) wiedergegeben, unabhängig von ihrer Länge. Diese haben sich aus [u] und [uː] (deutsches u) entwickelt, für die das Ypsilon vorher stand. Es ist schwer, mit Genauigkeit zu sagen, wann sich diese Lautverschiebung (bzw. Vorderung) ereignete. Es war wohl ein schrittweiser Prozeß mit [ʉ] als Zwischenstufe. Er ereignete sich auch nicht in allen griechischen Dialekten, wurde aber von der Koiné als Standard übernommen. Die Entrundung dieses Lautes, die das moderne [i] hervorbrachte, ereignete sich in byzantinischen Zeiten, lange, nachdem der Unterschied zwischen langem und kurzem Ypsilon verschwunden war.
Der Laut /ɛː/ (geschrieben als η) könnte unter Umständen auch noch offener ausgesprochen werden, also [æ:].
Es wird angenommen, daß die kurzen mitleren Vokale eher halbgeschlossen waren, es ist jedoch auch gut möglich, daß sie die halboffenen Allophone [ɛ] und [ɔ] hatten.
Die langen halbgeschlossenen Vokale /eː/ und /oː/ hatten eine komplexe Geschichte. Es ist gur möglich, daß sie sich aus den Diphthongen [ei] und [ou] entwickelt haben, worauf auch die Schreibweisen ει und ου hinweisen. Jedoch kann es auch sein, daß ihre Ursprünge die früher kurzen Lauten /e/ und /o/ entwickelten, die sich längten, um einen eventuell in voralphabetischen Zeiten ausgefallen Konsonanten wieder auszugleichen. Zum Beispiel könnte λυθείς (lutheís), λύουσι (lúousi) früher "*λυθεντς" (*luthnis), bzw. "*λυοντσι" (*luontsi) gewesen sein. In einem noch anderen Fall wäre es durchaus möglich, daß sich /eː/ aus einer Lautverschmelzung von <εε> und /oː/ aus einer aus <εο>, <οε> oder <oo> entwickelt haben könnten, mit kleineren Abweichungen in den einzelnen Dialekten. Als die ursprünglichen Diphthonge ihre diphthongische Aussprache verloren und, wahrscheinlich in vorklassischer Zeit zu /eː/ und /oː/ wurden, stellten die Schreibungen <ει> und <ου> eine recht einfache Methode der schriftlichen Wiedergabe dar, unabhängig von ihrem Ursprung. Wo die Schreibungen ει und ου mit einem ehemaligen Diphthong übereinstimmen, werden sie „genuine Diphthonge“ genannt, in anderen fällen „unechte Diphthonge“.
Während oder kurz nach der klassischen Periode verschoben sich sowohl /eː/ und /oː/ und wurden zu [iː] bzw. [uː]. /eː/ (ει) fiel mit dem ursprünglichen /iː/ zusammen, wogegen /oː/ den Platz des ursprünglichen /uː/ einnahm, das sich bereits vorher zu /yː/ verschoben hatte (siehe oben). Die Tatsache, daß <υ> und <ου> niemals verwechselt wurden, läßt darauf schließen, daß sich die Verschiebung von <υ> vor der von <ου> ereignete oder, daß die Lautverschiebungen parallel ereigneten.
Diphthonge
Altgriechisch hatte eine Reihe von Diphthongen. Alle waren schließende Diphthonge sie entweder auf /i/ oder /u/, wie in einem halbvokalischen Auslaut. Der erste Teillaut konnte entweder lang oder kurz sein. Dies zeigt die nachstehende Tabelle:
| Vorderer Auslaut | Hinterer Auslaut | |
|---|---|---|
| Kurzer erster Laut | /ai/, /oi/, /yi/, (/ei/) αι, οι, υι, (ει) |
/au/, /eu/, (/ou/) αυ, ευ, (ου) |
| Langer erster Laut | /aːi/, /ɛːi/, /ɔːi/ ᾱι, ηι, ωι (ᾳ, ῃ, ῳ) |
/ɛːu/, (/ɔːu/) ηυ, (ωυ) |
Diese Diphthonge (δίφθογγοι) entwickelten sich während und nach der klassischen Periode verschieden. Zwei davon, ει und ου, wurden bereits monophthongiert (siehe oben). Die anderen Diphthonge mit vorderem Auslaut wurden kurz darauf auch monophthongiert. Dies geschah früh, noch während oder kurz nach der klassischen Periode, wogegen bei den langen Diphthongen ᾱι, ηι und ωι der Auslaut abgeschwächt und in der Rechtschreibung lediglich durch ein bloßes Iota subscriptum widergegeben (ᾳ, ῃ, ῳ). /ai/ αι wurde im post-klassischen Griechisch zu [εː] monophthongiert und nach der Aufgabe der langen Vokale unter römischem Einfluß, eventuell fiel er mit /e/ ε zusammen. /oi/ (οι) und /yi/ (υι) fielen mit /yː/ (υ), und in der Byzantinischen Zeit schließlich mit /i/ (ι η ει), zusammen.
Die übrigen hinteren Diphthonge (αυ, ευ, ηυ) veränderten sich dahingehend, daß der Auslaut während der hellenistischen Zeit konsonantisch wurde, was direkt zum neugriechischen /av, ev, iv/ (bzw. /af, ef, if/, vor stimmlosen Konsonanten) führte. ωυ war selten und erschien nicht im klassischen Attischen (jedoch sehr wohl im Ionischen).
Konsonanten
Verglichen mit den Vokalen bleib das Inventar an Konsonanten im Griechischen relativ gleich über die Zeit, zumindest, was die reine Anzahl an existierenden Lauten betrifft. In jedem Falle wird jedoch trotzdem angenommen, daß viele Laute sich mit der Zeit radikal verändert haben, so wurde ein ganzes Spektrum von Plosiven zu Frikativen.
Plosive
Von all den folgenden Lauten wird angenommen, daß sie im attischen Griechisch Plosive waren. Antike Grammatiker (beginnend mit Aristoteles) nennen sie allesamt ἄφωνα (háphona).
| Traditioneller Name | Phonetische Beschreibung | Bilabial | Dental | Velar |
|---|---|---|---|---|
| Ψιλά Psilá , Tenves | stimmlos | /p/ π | /t/ τ | /k/ κ |
| Μέσα Mésa, Mediae | stimmhaft | /b/ β | /d/ δ | /ɡ/ γ |
| Δασέα Daséa, Aspiratae | aspiriert und stimmlos | /pʰ/ φ | /tʰ/ θ | /kʰ/ χ |
Alle Mediae wurden später zu Frikativen ([v], [ð], [ɣ] ~ [ʝ]) und alle Aspiratae zu stimmhaften Frikativen ([f], [θ], [χ] ~ [ç]). Dies sind auch ihre Lautwerte im modernen Griechisch. Es wird davon ausgangen, daß diese Veränderungen während des Altertums, im Wesentlichen während der Zeit der Koiné, stattfanden, höchstwahrscheinlich jedoch nach dem klassischen Attischen. Die Veränderungen begannen wahrscheinlich mit der Verscheibung des stimmhaften velaren Lautes [g] nach [ɣ], bzw. [ʝ] (im dritten Jahrhundert vor Christus) und endeten während der ersten Jahrhunderte nach mit den Aspiranten. Deshalb wird in (alt-)griechischen Transkriptionen auch bis heute „ph“ statt „f“ geschreiben.
Im Falle der Labialen müssen die Veränderungen über die Zwischenschritte der bilabialen Frikative [β] und [ɸ], da die modernen Lautwerte nicht bilabial, sondern labiodental sind.
Andere Konsonanten
Außer den Plosiven beinhaltet das klassische Altgriechische zwei Nasale (/m/ und /n/), zwei Liquide (/l/ und /r/) und zwei Frikative (/h/ und /s/), die in einzelnen Abschnitten separat behandelt werden. Antike Grammatiker klassifizierten die Nasale, Liquide und /s/ als ἡμίφωνα (hemíphona), womit sie wahrscheinlich meinten, daß sie, im Gegensatz zu den ἄφωνα (áphona), in der Aussprache ohne vokalische Aussprachehilfe ausgedrückt werden konnten.
Während sich die Terminologie der áphona und hemíphona sich mehr auf die Buchstaben denn auf die Phoneme bezog, standen die Buchstaben ψ, ξ und ζ jeweils für Konsonantenverbindungen und wurden als διπλά diplá („Doppelbuchstaben“), wurden also jeweils mit Hemíphona gekoppelt, wahrscheinlich, weil sie alle /s/ als Element enthielten. Die Aussprache des ζ ist nicht ganz klar. In Sachen Metra wurde es als Doppelkonsonant behandelt, sprich, es bildete harte Silben (siehe unten), aber es ist unklar, ob es für [zd] oder [dz], oder vielleicht zu verschiedenen Zeiten für jeweils eins von beiden stand. Während der Klassik verschob es sich zu [z]. Die anderen beiden diplá wurden im klassischen Attisch wahrscheinlich [pʰs] und [kʰs] ausgesprochen (im alten Alphabet wurden sie <φσ>, bzw. <χσ> geschrieben), aber die Aspiration des ersten Lautes war phonologisch irrevant.
Dies sind der bilabiale Nasal /m/, geschrieben als μ, und der alveolare Nasal /n/, geschrieben als ν. Je nach phonetischer Umgebung wurde das Phonem /n/ beim Sprechen auf vier verschiedene Arten realisiert:
- Vor den Labialen /b/, /p/ und /pʰ/ ändert es seinen Lautwert zu [m] und wird mit µ geschrieben. So z. B.: |ἐμβαίνω, ἐμπάθεια, ἐμφαίνω (embaíno, empátheia, emphaívo). Das Gleiche geschieht auch, wenn darauf ein /s/, wie in ἔμψυχος (émpsychos) folgt.
- Vor dem Nasal /m/ wird er assimiliert, doch es geschieht eine Gemination und sie werden gemeinsam als verlängerter bilabialer Nasal /m/ ausgesprochen und als µµ geschrieben, z. B. ἐμμένω (emméno)
- Vor den Velaren /g/, /k/ und /kʰ/ wurde das Phonem /n/ als [ŋ] ausgesprochen und mit γ geschrieben. So, z. B.: ἐγγύς, ἐγκαλέω, ἐγχέω (eggýs, enkaléo, egchéo). Das gleiche geschieht, wenn auf den Laut /s/ folgt, wie in συγξηραίνω (sygxeraíno), dies tritt jedoch seltener auf. Die Schreibung γγ steht nicht für die Gemination und wird nicht [ɡː] ausgesprochen.
- In allen anderen Fällen wird das Phonem /n/ ganz normal als [n] ausgesprochen.
Sofern möglich geht das Phonem /n/ Geminationen ein, ohne assimiliert zu werden, wie zum Beispiel in dem Wort ἐννέα (ennéa). Künstliche Gemination zu metrischen Zwecken findet sich teilweise auch, z.nbsp;B. in der Form ἔννεπε (évvepa).
Altgriechisch hat die Liquide /l/ und /r/, die mit λ, bzw. ρ geschrieben werden.
Das λ stand wahrscheinlich für ein „klares“ l wie im heutigen Griechischen oder Deutschen. Steht /n/ vor dem /l/, findet eine Gemination statt und die Kombination wird /lː/ ausgesprochen, wie in συλλαμβάνω (syllambáno), dem *συνλαμβάνω (* synlambáno) zugrunde liegt.
Das ρ stnd wahrscheinlich für einen alveolar gerollten Laut, [r], wie im Italienischen oder heutigen Griechischen und teilweise noch im hoch- und höchstalemannischen Dialektkontinuum, eher nicht wie im Englischen, Französischen oder (nichtschweizerischen) Deutschen. Am Wortanfang wird das ρ teilweise mit Spiritus asper geschrieben (ῥ), wahrscheinlich, um ein stimmloses oder aspiriertes Allophon von /r/ darzustellen, wahrscheinlich (r ̥]] oder , woher wohl auch die traditionelle Transkription „rh“ rührt. Die gleiche Rechtschreibung wird teilweise verwendet, wenn eine Gemination von /r/, wie in „συρρέω“ (syrréo), das deshalb teilweise auch συῤῥέω (syrrhéo) geschrieben wird, auftritt, was die Transkription zu „rrh“ verschiebt. Dieses Beispiel zeigt auch, daß /n/ von einem folgenden /r/ assimiliert wird, was zur Gemination führt.
Bevor die mediae und aspiratae zu Frikativen wurden, hatte das Griechische wahrscheinlich nur zwei Frikative: Den Zischlaut /s/, der mit Sigma (Σ,σ,ς) geschrieben wurde und /h/. Der erstgenannte hatte wahrscheinlich das stimmhaftes Allophon /z/ vor anderen stimmhaften Konsonanten, was in der Rechtschreibung jedoch nicht wurde.
Der Laut /h/ stand nur am Wortanfang. Im Attischen Dialekt wurde er ursprünglich mit Eta geschreiben. Kurz vor oder während der klassischen Zeit verstummte er im Ionischen und Aiolischen, im Attischen blieb er aber länger erhalten. Im Ionischen, wo er früh verstummte, wurde das Eta daraufhin als Vokalbuchstabe verwendet. Als das ionische Alphabet dann von den anderen Regionen übernommen wurde (403 v. Chr. in Athen), mußte /h/ allerdings weiterhin wiedergegeben werden. In manchen Inschriften wurde er stattdessen mit der linken Hälfte des (H)eta geschrieben. Spätere Grammatiker, während der hellenistischen Koiné, veränderten das Symbol zum Spiritus asper (griechisch δασεῖα (daseîa)), den sie nicht länger als einzelnen Buchstaben, sondern als diakritisches Zeichen, das über einem anlautenden Vokalbuchstaben steht. Dementsprechend schufen sie ein weiteres diakritisches Zeichen namens Spiritus lenis (griechisch ψιλή (psilé)), das klarstellen sollte, daß das Wort nicht mit /h/ beginnt. Allgemein wurden die Zeichen erst in der byzantinischen Zeit eingeführt.
Der Buchstabe Digamma (Ϝ, ϝ) wurde in einigen Dialekten für den Laut /w/ im Silbenanlaut verwendet. Dieser Laut verstummte im Attischen und Ionischen vor der klassischen Periode und wurde nur noch als Zahlzeichen für 6 benutzt, wo er später auch durch das Stigma ersetzt wurde). Das /w/ anderer Griechischer Dialekte und von Fremdsprachen wurde üblicherweise mit <β>, später auch mit <ου> geschrieben.
Doppelte Konsonanten
Gemination existierte im Altgriechischen, sprich doppelte Konsonanten wurden gelängt, wie auch, zu metrischen Zwecken im modernen zyprischen Dialekt. Doppelkonsonanten erscheinen nicht am Wortanfang und -ende. φ, θ und χ werden nicht in der Rechtschreibung verdoppelt, als Ersatz werden die Buchstabenkombinationen πφ, τθ, und κχ benutzt, vergleiche auch die Doppel-Rho-Regel weiter oben.
Ein doppeltes Sigma der meisten antiken Dialekte (und in der Kioné) — σσ — wurde im Attischen generell durch ein doppeltes Tau — ττ — ersetzt. Einige Wissenschaftler haben vermutet, daß dies für eine Affrikate ([tʃ] oder [ts]) steht, doch es gibt keinen direkten Beweis dafür.
Silben
Im Altgriechischen ist die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Silben sehr wichtig, da sie das das Grundelement des klassischen Versmaßes war. Eine lange Silbe ist eine Silber, die entweder einen langen Vokal oder einen Diphthong beinhaltet oder auf einen Konsonanten endet. Falls ein Konsonant zwischen zwei Silben steht innerhalb eines Wortes, gehört er im Regelfall zur zweiten, die davor ist also kurz (vorausgesetzt, ihr Vokal ist kurz). Falls zwei oder mehr Konsonanten, ein Doppelkonsonant (ζ, ξ oder ψ) oder ein gelängter Konsonant zwischen zwei Silben innerhalb eines Wortes erscheinen, gehört der erste zu der davor und längt sie. Bestimmte Kombinationen von Konsonanten, stimmhafte Plosive plus Liquide oder Nasale (z. B. τρ oder κν), sind Ausnahmen, da unter bestimmten Umständen beide Konsonanten teil der zweite Silbe sind — ein Phänomen, das als „correptio attica“ bekannt ist. Antike Grammatiker bezeichneten eine lange Silbe mit einem kurzen Vokal als „θέσει μακρά“ („thései makrá“) - lang nach Konvention, was später als „positione longa“ (falsch) ins Lateinische übersetzt wurde. Eine langvokalische Silbe wurde als „φύσει μακρά“ („phýsei makrá“) - „von Natur aus lang“ - „natur longa“ - bezeichnet.
Akzent
Im Altgriechischen hatte eine Silbe eines Wortes normalerweise einen Akzent. Im Gegensatz zum modernen Griechischen war dies ein tonaler Akzent; in anderen Wörtern wurde die akzentuierte Silbe mit höherem Thon ausgesprochen; Dionysios von Halikkarnassus sagtem daß dieser Intervall etwa eine Quinte betrug. In der standarisierten polytonischen Rechtschreibung (die in der hellenistischen Zeit entwickelt wurde, sich jedoch bis zur Byzantinischen Zeit nicht generell durchsetzte) wurde der Akut (griechisch „ὀξεῖα“ („oxeîa“)) benutzt, um die einfach akzentuierte Silbe anzuzeigen. In langen Vokalen und Diphthongen konnte der Akzent auf jede Hälfte (oder Mora) fallen. Fiel er auf die erste Mora, so hatte die Silbe einen hohen Ton, gefolgt einem tiefen, was in der Rechtschreibung durch den Zirkumflex (griechisch „περισπωμένη“ („perisponéne“)) kenntlich gemacht wurde, z. B. /ée/ = ῆ ~ /eé/ = ή.
Der Akzent kann nur auf eine der drei letzten Silben eines wortes fallen und, falls die letzte Silbe einen langen Vokal beinhaltet, kann er nur auf die letzten beiden fallen, was dazu führt, daß der Zirkumflex nur auf die letzten beiden Silben fallen kann. Ein Akut auf der letzten Silbe (außer vor einer Pause oder einem [[|Klitika|Enklitikum]]) wird in der Rechtschreibung normalerweise durch den Gravis („βαρεῖα“) ersetzt: Es mag sein, daß dies eine Tonsenkung anzeigen soll, es fehlt jedoch an Beweisen.
Wenn die vorletzte Silbe akzentuiert ist, hat sie in der Regel den Zirkumflex, wenn sie einen langen Vokal oder einen Diphthong beinhaltet und die letzte einen kurzen, ansonsten den Akut. Eine akzentuierte letzte Silbe kann entweder den Akut (bzw. Gravis) oder den Zirkumflex haben.
Bei der Rekonstruktion benutzte Argumente und Belege
Die oben genannten Informationen basieren auf eine großen Menge vor Beweisen, worüber Linguisten und Philologen im 19. und 20. Jahrhundert ständig diskutierten. Im Folgenden sind einige der Argumente, die in dieser Argumentation genannt wurden, genannt, und sie gibt einen kurzen Überblick über die Quellen, behält sich jedoch kleinere Ungenauigkeiten vor.
Beweise innerhalb des Griechischen
Initiale Laut-Buchstaben-Zuordnung
Im Falle, daß eine Sprache eine Alphabetschrift übernimmt, muß ein gewisser einfacher Grad an Systematik, wenn nicht eine eins-zu-eins-Korrespondenz, zwischen den Buchstaben und den Lauten der Sprache, die das Alphabet übernimmt, gegeben sein. Dies führt auch immer zu den gleichen Schreibfehlern, so lange die Aussprache die gleiche bleibt. Falls sich eine Lautverschiebung über aufeinanderfolgende Generationen ereignet, ändert sich die Rechtschreibung entweder so, daß sie offensichtlich wird, oder bleibt konservativ, sodaß sich eine traditionelle Rechtschreibung durchsetzt. Im ersten Falle, was man durchaus als „Rechtschreibreform“ betiteln kann, weist der Zeitpunkt der Einführung der Reform auch auf den Zeitpunkt der Lautverschiebung hin. Im zweiten Falle, wenn sich eine historische Rechtschreibung durchsetzt, werden Schreibfehler, die Schreiber ohne genaue Kenntnis machen, zu zentralen Punkten, die Linguisten erlauben, die Aussprache und deren Zeitpunkt, sowie ihre Entwicklung über die Zeit, zu rekonstruieren.
Schreibfehler
- Wenn herausgefunden wird, daß Schreiber besonders oft zwei Buchstaben verwechseln, kann daraus geschlossen werden, daß die beiden Laute zusammengefallen sind. Dies geschah oft, zum Beispiel mit <ι> und <ει>, kurz darauf mit <υ> und <οι>, mit <ο> und <ω> und mit <ε> und <αι>, und noch später mit <η> und <ι> und <ει>, die ja bereits zusammengefallen waren.
- Wenn man herausfindet, dass Schreiber oft einen Buchstaben auslassen, wo er in der Standard-Rechtschreibung gebraucht werden würde, oder, daß sie fälschlich einen einsetzen, wo er nicht hingehört (siehe Hyperkorrektur), kann man daraus schließen, daß der Laut, den dieser Buchstabe repräsentierte, in der Aussprache verloren gegangen ist. Dies geschah recht früh mit dem „Spiritus asper“ ([h]) am Wortanfang in den meisten Formen des Griechischen. Ein anderes Beispiel ist die gelegentliche Auslassung des Iota subscriptum in langen Diphthongen (siehe oben).
Schreibfehler sind eine wichtige Beweisquelle, treten aber nur begrenzt auf. Sie beweisen lediglich, daß die phonetische Entwicklung sich in der Sprache des Schriftstücks ereignete, jedoch nicht, daß sie sich gemeingültig durchsetzten. Altgriechisch war keine homogene oder statistische Sprache, sondern in viele regionale und soziale Varianten geteilt. Viele der sprachwissenschaftlichen Eigenschaften, die für das späte und heutige Griechisch charakteristisch sind, entstanden wahrscheinlich schon in den Soziolekten des klassischen Attischen, doch die alten Dialekte scheinen sich für Jahrhunderte erhalten zu haben.
Lautmalerische Worte
Griechische Literatur enthält manchmal Darstellungen von Tierschreien in den griechischen Buchstaben. Das am häufigsten zitierte Beispiel ist das „Schafblöken“ <βῆ βῆ>, das als Beweis dafür gesehen wird, daß das Beta als Stimmhafter bilabialer Plosiv und das das Eta als langer ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal ausgesprochen wurden. Laumalerische Verben wie „μυκάομαι“ („mykáomai“) (vgl. latein. „mugire“) für das Kuh-Muhen, „βρυχάομαι“ („brycháomai“) (vgl. latein. „rugire“) für das Brüllen eines Löwen oder „κόκκυξ“ („kókkyx“) (vgl. latein. „cuculus“) für den Namen des Kuckucks legen nahe, daß die archaische Aussprache des langen Ypsilon [u:] war, bevor sie zu [y:] wurde.
Morphophonologische Aspekte
Laute unterliegen regelmäßigen Veränderungen wie As- oder Dissimilationen, bei bestimmten Entwicklungen innerhalb von Wörtern, die manchmal beim Schreiben berücksichtigt werden. Dies kann genutzt werden, um die „ursprüngliche“ der Laute zu rekonstruieren.
- <π>, <τ> und <κ> werden am Ende eines Wortes regelmäßig als <φ>, <θ> bzw. <χ> geschrieben. wenn das folgende Wort einen „Spiritus asper“ über dem ersten Buchstaben hat. Dies gilt auch für Komposita. Beispiele: „ἐφ' ἁλός“ statt „ἐπὶ ἁλός“ oder „καθ' ἡμᾶς“ statt „κατὰ ἡμᾶς“.
- Der attische Dialekt ist von Synäresen gekennzeichnet: Zwei Vokale ohne Konsonant dazwischen ziehen sich zusammen und werden zu einer Silbe; zum Beispiel taucht in den anderen Dialekten zwar regelmäßig nichtverbundenes <εα> auf, wird im Attischen aber zu <η>, was die Ansicht, dass das Eta eher [ɛː], das genau zwischen [e] und [a] liegt, als [iː], wie im heutigen Griechischen, ausgesprochen wurde. Dementsprechend werden die unverbundenen Ionischen Laute <εε>, <οο> ([e.e], [ο.ο]) im Attischen auch verbunden <ει>, bzw. <ου> geschrieben, was eine Aussprache von [eː], bzw. [[[:Vorlage:IPa-Text]]] von ihnen (zumindest im Attischen) nahelegt, im Gegensatz zu [i] bzw. [u], zu denen sie später wurden.
Vom Standard abweichende Schreibungen
Morphophonogische Abwechslungen wie diese oben werden in vom Standard abweichenden Schreibungen oft unterschiedlich behandelt. Dies führt teilweise zu Zweifelsfällen über Repräsentativität des literarischen Dialektes und führt abundzu zu leicht unterschiedlichen Rekonstruktionen als wenn nur eine Version in den literarischen Texten der Standardsprache in Betrachtung gezogen werden müßte. So zum Beispiel:
- Vom Standard abweichende epigraphische Schreibung legt machmal die Assimilation eines Kappas zu einem Gamma am Ende Wortes nahe, wenn das folgende Wort mit einem stimmhaften Konsonanten beginnt oder eines Kappas zu einem Chi am Wortende vor aspirierten Lauten in Wörtern wie „ἐκ“
Metrische Beweise
Die Metra, die in der klassischen Griechischen Poesie benutzt wurden, basieren auf dem Prinzip der langen und kurzen Silben und kann manchmal als Beweis für die Vokalläge herhalten, wenn dies nicht schon aus der Rechtschreibung deutlich wird. Ab vierten Jahrhundert nach Christus wurde Poesie so geschrieben, daß betonungsbasierte Metra verwendet wurden, womit man darauf schließen kann, daß nicht mehr zwischen langen und kurzen Vokalen unterschieden wurde und daß der Polytonische Akzent durch einen reinen Betonungsakzent ersetzt wurde.
Beweise außerhalb des Griechischen
Lautbeschreibungen
Einige antike Grammatiker versuchen, systematische Beschreibungen der Laute der Sprache anzufertigen. Bei anderen Autoren kann man manchmal gelegentliche Anmerkungen über die korrekte Aussprache von einzelnen Lauten finden. Beide Arten von Beweisen sind oft schwierig zu interpretieren, da auch die phonetische Terminologie dieser Zeit oft vage war und es ist oft nicht klar in welcher Relation die beschriebenen Formen zu denen, die eigentlichen von den breiteren Schichten der Bevölkerung gesprochen wurden, stehen.
Wichtige antike Autoren sind:
Vergleich zwischen verschiedenen Dialekten
Manchmal können der Vergleich des Standard-Attischen mit geschriebenen Formen der anderen griechischen Dialekten oder die humorvolle Übertragung der „fremdhaften“ dialektalen Aussprache (z. B. spartanischem Dorisch) in theatralische attische Werke Hinweise hinsichtlich des Lautwertes bestimmter Schreibungen liefern.
Zum Ende des fünften Jahrhunderts vor Christus hin transkribierten attische Autoren manchmal das spartanische θ mit σ: „ναὶ τὼ σιώ (att. θεώ), παρσένε, ὀρσά (ὀρθή), ἀγασώς (ἀγαθούς)“ bei Aristophanes („Lysistrata“) und man findet auch „σύματος“ („θύματος“) bei Thukidides mit (die letztere Schreibung wurde in spartanischen Beschreibungen des vierten Jahrhunderts vor Christ gefunden). Man kann daraus schließen, dass das <θ> des spartanischen Dorisch bereits (zumindest vor Vokalen) ein Frikativ war und daß daraus ein Spaß gemacht wurde, da das Attische den Plosiv beibehielt.
Die Schreibweise griechischer Fremdwörter in anderen Sprachen und anderssprachiger Lehnwörter im Griechischen kann ein wichtiger Hinweis auf die Aussprache sein. Doch der Beweis ist oft schwierig zu interpretieren oder unerschlossen. Man muß beachten, daß die Laute von Lehnwörtern oft nicht identisch in die andere Sprache übernommen werden. Wo es der empfangende Sprache an einem Ton fehlt, der genau einem der Ausgangssprache entspricht, wird dieser Ton normalerweise zu irgendeinem anderen, ähnlichen Ton verändert.
Trotzdem hat das Lateinische große Bedeutung, was die Rekonstruktion der Altgriechischen Phonologie betrifft, aufgrund seiner großen Nähe zur griechischen Kultur, was dazu führte, daß zahlreiche griechische Wörter von den Römern übernommen wurden. Zuerst wurde Griechische Lehnwörter, insbesondere technische Bezeichnungen und Eigennamen, die den Buchstaben Φ enthielten, mit „p“ oder „ph“ transskribiert, womit sie sich, wenn auch unvollständig, bemühten, einen Laut zu schreiben, den das Lateinische nicht enthielt. Später, in den ersten Jahrhunderten nach Christus, tauchen erstmalig Schreibungen mit „f“ in solchen Lehnwörtern auf, was darauf hinweist, daß das Phi bereits zu einem Frikativ geworden war. So wird im zweiten Jahrhundert „P(h)ilippus“ durch „Filippus“ ersetzt. Etwa zur selben Zeit wurde damit begonnen, das „f“ als Ersatz für den Buchstaben Θ zu verwenden, aus Mangel an einer besseren Wahl, was anzeigt, daß der Laut des griechischen Theta ebenfalls ein Frikativ geworden war.
Zu diesem Zwecke des Darstellens bestimmter anderer griechischer Wörter, fügten die Römer die Buchstaben „y“ und „z“ zum Lateinischen Alphabet hinzu, die sie direkt vom griechischen übernahmen. Dies ist deshalb wichtig, als daß es zeigt, daß die Römer keine Schriftzeichen für die Laute der Buchstaben Υ und Ζ im Griechischen hatten, was bedeutet, daß in diesem Falle kein Laut des Lateinischen dafür genutzt werden kann, um ddie griechischeen Laute zu rekonstruieren.
Vergleich mit älteren Alphabet
Das griechische Alphabet entwickelte sich aus dem älteren Phönizischen Alphabet. Man mag annehmen, daß die Griechen versuchten, jeden Phönizischen Buchstaben für denjenen griechischen Laut zu verwenden, der dem Phönizischen am ähnlichsten war. Jedoch ist diese Interpretation, wie bei den Lehnwörtern nicht sicher.
Vergleich mit jüngeren oder abgeleiteten Alphabeten
Das griechische Alphabet war der Reihe nach die Grundlage anderer Alphabete, nämlich des Etruskischen und später Armenischen, Gotischen und Kyrillischen. Ähnliche Argumente können in diesen Fällen wie im Phönizisch-Griechischen Fall abgeleitet werden.
Zum Beispiel steht der kyrillische Buchstabe Ve („В“) für den Laut [v], was bekräftigt, daß das Beta im neunten Jahrhundert nach Christus bereits als Frikativ ausgesprochen wurde, während der neue Buchstabe Be („Б“) für den Laut [b] erfunden wurde. Im Gotischen dagegen steht der Buchstabe, der vom Beta abgeleitet wurde, für [b], also war das Beta im vierten Jahrhundert nach Christus noch ein Plosiv.
Vergleich mit dem Neugriechischen
Bei jeglicher Rekonstruktion des Altgriechischen muß in Betracht gezogen werden, wie sich die Laute später zum Neugriechischen hin entwickelten, und wie sich diese Änderungen ereigneten. Im allgemeinen wird von Linguisten angenommen, daß die Unterschiede zwischen dem rekonstruierten Altgriechischen und dem Neugriechischen relativ unproblematisch sind, da die relevanten Änderungen (Frikativwerden von Plosiven, Verschiebungen von Vokalen Richtung [i], Verlust des Anlautes [h], Änderungen von Vokallängen und Betonungssystemen, etc.) regelmäßig in vielen Sprachen festgestellt werden und relativ einfach zu erklären sind.
Vergleichende Rekonstruktion des Proto-Indogermanischen
Systematische Verhältnisse zwischen den Lauten des Griechischen und den Lauten der anderen indogermanischen Sprachen werden von Sprachwissenschaftlern als starke Hinweise für die Rekonstruktion, da solche Verhältnisse als starke Hinweise darauf gesehen werden, daß diese Laute auf einen gemeinsamen Laut der Protosprache zurückgehen müssen.
History of the reconstruction of ancient pronunciation
The renaissance
Until the 15th century (during the time of the Byzantine Greek Empire) ancient Greek texts were pronounced exactly like contemporary Greek when they were read aloud. From about 1486, various scholars (notably Antonio of Lebrixa, Girolamo Aleandro, and Aldus Manutius) judged that this pronunciation appeared to be inconsistent with the descriptions handed down by ancient grammarians, and suggested alternative pronunciations.
Johann Reuchlin, the leading Greek scholar in the West around 1500, had taken his Greek learning from Byzantine emigré scholars, and continued to use the modern pronunciation. But Erasmus (1494–1553) questioned whether ancient Greek might have been pronounced differently. In 1528, Erasmus wrote De recta Latini Graecique sermonis pronuntiatione dialogus, a philological treatise clothed in the form of a philosophical dialogue, in which he developed a new system of pronouncing ancient Greek and Latin. However, Erasmus is said to have continued to use the traditional system for teaching. The two models of pronunciation became soon known, after their principal proponents, as the "Reuchlinian" and the "Erasmian" system, or, after the characteristic vowel pronunciations, as the "itacist" (or "iotacist") and the "etacist" system, respectively.
Erasmus' reconstruction was based on a wide range of arguments, derived from the philological knowledge available at his time. In the main, he strove for a more regular correspondence of letters to sounds, assuming that different letters must have stood for different sounds, and same letters for same sounds. That led him, for instance, to posit that the various letters which in the itacist system all denoted must have had different values, and that ει, αι, οι, ευ, αυ, ου were all diphthongs with a closing offglide. He also insisted on taking the accounts of ancient grammarians literally, for instance where they described vowels as being distinctively long and short, or the acute and circumflex accents as being clearly distinguished by pitch contours. In addition, he drew on evidence from word correspondences between Greek and Latin as well as some other European languages. Some of his arguments in this direction are, in hindsight, mistaken, because he naturally lacked much of the knowledge developed through later linguistic work. Thus, he could not distinguish between Latin-Greek word relations based on loans (e.g. Vorlage:Polytonic — Phoebus) on the one hand, and those based on common descent from Indo-European (e.g. Vorlage:Polytonic — furus) on the other, and he also fell victim to a few spurious relations due to mere accidental similarity (e.g. Greek Vorlage:Polytonic "sacrifice" — French tuer, "kill"). In other areas, his arguments are of quite the same kind as those used by modern linguistics, e.g. where he argues on the basis of cross-dialectal correspondences within Greek that η must have been a rather open e-sound, close to .
Erasmus also took great pains to assign to the members in his reconstructed system plausible phonetic values. This was no easy task, as contemporary grammatical theory lacked the rich and precise terminology to describe such values. In order to overcome that problem, Erasmus drew upon his knowledge of the sound repertoires of contemporary living languages, for instance likening his reconstructed η to Scots a (), his reconstructed ου to Dutch ou (), and his reconstructed οι to French oi ().
Erasmus assigned to the Greek consonant letters β, γ, δ the sounds of voiced plosives , , , while for the consonant letters φ, θ, and χ he advocated the use of fricatives , , as in Modern Greek (arguing, however, that this type of must have been different from that denoted by Latin <f>).
The reception of Erasmus' idea among his contemporaries was mixed. Most prominent among those scholars who resisted his move was Philipp Melanchthon, a student of Reuchlin's. Debate in humanist circles continued up into the 17th century, but the situation remained undecided for several centuries. (see: Pronunciation of Ancient Greek in teaching.)
The nineteenth century
A renewed interest in the issues of reconstructed pronunciation arose during the 19th century. On the one hand, the new science of historical linguistics, based on the method of comparative reconstruction, took a vivid interest in Greek. It soon established beyond any doubt that Greek was descended in parallel with many other languages from the common source of the Indo-European proto-language. This had important consequences for how its phonological system must be reconstructed. At the same time, continued work in philology and archeology was bringing to light an ever-growing corpus of non-standard, non-literary and non-classical Greek writings, e.g. inscriptions and later also papyri. These added considerably to what could be known about the development of the language. On the other hand, there was a revival of academic life in Greece after the establishment of the Greek state in 1830, and scholars in Greece were at first reluctant to accept the seemingly foreign idea that Greek should have been pronounced so differently from what they knew.
Comparative linguistics led to a picture of ancient Greek that more or less corroborated Erasmus' view, though with some modifications. It soon became clear, for instance, that the pattern of long and short vowels observed in Greek was mirrored in similar oppositions in other languages and thus had to be a common inheritance (see ablaut); that Greek <υ> had to have been [u] at some stage because it regularly corresponded to [u] in all other Indo-European languages (cf. Gr. Vorlage:Polytonic : Lat. mūs); that many instances of <η> had earlier been [a:] (cf. Gr. μήτηρ : Lat. māter); that Greek <ου> sometimes stood in words that had been lengthened from <ο> and therefore must have been pronounced [o:] at some stage (the same holds analogically for <ε> and <ει>, which must have been [e:]), and so on. For the consonants, historical linguistics established the originally plosive nature of both the aspirates <φ,θ,χ> [ph,th,kh] and the mediae <β,δ,γ> [b,d,g], which were recognised to be a direct continuation of similar sounds in Indo-European (reconstructed *bh,*dh,*gh and *b,*d,*g). It was also recognised that the word-initial spiritus asper was most often a reflex of earlier *s (cf. Gr. Vorlage:Polytonic : Lat. septem), which was believed to have been weakened to [h] in pronunciation. Work was also done reconstructing the linguistic background to the rules of ancient Greek versification, especially in Homer, which shed important light on the phonology regarding syllable structure and accent. Scholars also described and explained the regularities in the development of consonants and vowels under processes of assimilation, reduplication, compensatory lengthening etc.
While comparative linguistics could in this way firmly establish that a certain source state, roughly along the Erasmian model, had once obtained, and that significant changes had to have occurred later, during the development towards Modern Greek, the comparative method had less to say about the question when these changes took place. Erasmus had been eager to find a pronunciation system that corresponded most closely to the written letters, and it was now natural to assume that the reconstructed sound system was that which obtained at the time when Greek orthography was in its formative period. For a time, it was taken for granted that this would also have been the pronunciation valid for all the period of classical literature. However, it was perfectly possible that the pronunciation of the living language had begun to move on from that reconstructed system towards that of Modern Greek, possibly already quite early during antiquity.
In this context, the freshly emerging evidence from the non-standard inscriptions became of decisive importance. Critics of the Erasmian reconstruction drew attention to the systematic patterns of spelling mistakes made by scribes. These mistakes showed that scribes had trouble distinguishing between the orthographically correct spellings for certain words, for instance involving <ι>, <η>, and <ει>. This provided evidence that these vowels had already begun to merge in the living speech of the period. While scholars in Greece were quick to emphasise these findings in order to cast doubt on the Erasmian system as a whole, some western European scholars tended to downplay them, explaining early instances of such orthographical aberrations as either isolated exceptions or influences from non-Attic, non-standard dialects. In doing so, some scholars seem to have been influenced by an ideologically motivated tendency to regard post-classical, especially Byzantine and Modern Greek as an inferior, vulgarised form of the language, and by a wish to see the picture of ancient Greek preserved in what they regarded as its 'pure' state. The resulting debate, as it was conducted during the 19th century, finds its expression in, for instance, the works of A. Jannaris (1897) and T. Papadimitrakopoulos (1889) on the anti-Erasmian side, and of F. Blass (1870) on the pro-Erasmian side.
It was not until the early 20th century and the work of G. Chatzidakis, a linguist often credited to have first introduced the methods of modern historical linguistics into the Greek academic establishment, that the validity of the comparative method and its reconstructions for Greek began to be widely accepted among Greek scholars too. The international consensus view that had been reached by the early and mid 20th century is represented in the works of Sturtevant (1940) and Allen (1968).
More recent developments
Since the 1970s and 1980s, several scholars have attempted a systematic re-evaluation of the inscriptional and papyrological evidence (Teodorsson 1974, 1977, 1978; Gignac 1976; Threatte 1980, summary in Horrocks 1999.) According to their results, many of the relevant phonological changes can be dated fairly early, reaching well into the classical period, and the period of the Koiné can be characterised as one of very rapid phonological change. Many of the changes in vowel quality are now dated to some time between the 5th and the 1st centuries BCE, while those in the consonants are assumed to have been completed by the 4th century CE. However, there is still considerable debate over precise datings, and it is still not clear to what degree, and for how long, different pronunciation systems would have persisted side by side within the Greek speech community. The resulting majority view today is that a phonological system roughly along Erasmian lines can still be assumed to have been valid for the period of classical Attic literature, but biblical and other post-classical Koiné Greek is likely to have been spoken with a pronunciation that already approached the Modern Greek one in many crucial respects.
Recently, there has been one attempt at a more radically revisionist, anti-Erasmian reconstruction, proposed by the theologian and philologist C. Caragounis (1995, 2004). On the basis of the inscriptional record, Caragounis dates virtually all relevant vowel changes into or before the early classical period. He also argues for a very early fricative status of the aspirate and medial consonants, and casts doubt on the validity of the vowel-length and accent distinctions in the spoken language in general. These views are currently isolated within the field.
See also
- Greek language
- Ancient Greek
- Koine Greek
- Medieval Greek
- Modern Greek
- Pronunciation of Ancient Greek in teaching
Bibliography
- W. Sidney Allen (1987): Vox Graeca: the pronunciation of Classical Greek, Cambridge: University Press, (3rd edition, ISBN 0521335558)
- F. Blass (1870): Über die Aussprache des Griechischen, Berlin: Weidmannsche Buchhandlung.
- I. Bywater, The Erasmian Pronunciation of Greek and its Precursors, Oxford: 1908. Defends Erasmus from the claim that he hastily wrote his Dialogus based on a hoax. Mentions Erasmus's predecessors Jerome Aleander, Aldus Manutius, and Antonio of Lebrixa. Short review in The Journal of Hellenic Studies 29 (1909), p. 133. JSTOR (by subscription)
- Chrys C. Caragounis (1995): "The error of Erasmus and un-greek pronunciations of Greek". Filologia Neotestamentaria 8 (16) [1]
- Chrys C. Caragounis (2004): Development of Greek and the New Testament, Mohr Siebeck (ISBN 3161482905).
- E.M. Geldart (1870): The Modern Greek Language In Its Relation To Ancient Greek (reprint 2004, Lightning Source Inc. ISBN 1417948493)
- Geoffrey Horrocks (1997): Greek: a history of the language and its speakers. London: Addison Wesley. ISBN 0582307090
- A. Jannaris (1897): An Historical Greek Grammar Chiefly of the Attic Dialect As Written and Spoken From Classical Antiquity Down to the Present Time. London: MacMillan.
- Michel Lejeune (1972): Phonétique historique du mycénien et du grec ancien, Paris: Librairie Klincksieck (reprint 2005, ISBN 2252034963).
- Angeliki Malikouti-Drachmann (2001), "Η φωνολογία της Κλασικής Ελληνικής", in: A.-F. Christidis, Ιστορία της Ελληνικής γλώσσας απο τις αρχές εως τιν ύστερη αρχαιότητα, Ινστιτούτο Νεοελληνικών Σπουδών, pp. 386-401.
- A. Meillet (1975) Aperçu d'une histoire de la langue grecque, Paris: Librairie Klincksieck (8th edition).
- A. Meillet & J. Vendryes (1968): Traité de grammaire comparée des langues classiques, Paris: Librairie Ancienne Honoré Champion (4th edition).
- Th. Papadimitrakopoulos (1889): Vorlage:Polytonic Athens.
- Helmut Rix (1992): Historische Grammatik des Griechischen. Laut- und Formenlehre, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (2nd edition, ISBN 3534038401).
- Eduard Schwyzer (1939): Griechische Grammatik, vol. 1, Allgemeiner Teil. lautlehre. Wortbildung. Flexion, München: C.H. Beck (repr. 1990 ISBN 3406013392).
- Andrew L. Sihler (1995): New Comparative Grammar of Greek and Latin, New York, Oxford: Oxford University Press (ISBN 0195083458).
- Edgar H. Sturtevant (1940): The Pronunciation of Greek and Latin, Philadelphia (2nd edition).
- Sven-Tage Teodorsson (1974): The phonemic system of the Attic dialect 400-340 BC. Göteborg: Acta Universitatis Gothoburgensis (ASIN B0006CL51U).
- Sven-Tage Teodorsson (1977): The phonology of Ptolemaic Koine (Studia Graeca et Latina Gothoburgensia), Göteborg (ISBN 9173460354).
- Sven-Tage Teodorsson (1978): The phonology of Attic in the Hellenistic period (Studia Graeca et Latina Gothoburgensia), Göteborg: Acta Universitatis Gothoburgensis (ISBN 9173460591).
- Leslie Threatte (1980): The grammar of Attic inscriptions, vol. 1: Phonology, Berlin: de Gruyter (ISBN 3110073447).
- W.B. Stanford (1967): The Sound of Greek
- Elizabeth Dawes (1894): Greek aspirates
- George Babiniotis: Phonology (Ιστορική Γραμματεία της Αρχαίας Ελληνικής Γλώσσας, 1. Φωνολογία)
- Hatzidakis (1902): Academic Studies: The pronunciation of Ancient Greek (Ακαδημαϊκαί Αναγνώσματα: Η προφορά της Αρχαίας Ελληνικής)
External links
- Dionysios Thrax, Art of Grammar
- Erasmus, De recta Latini Graecique sermonis pronuntiatione dialogus (in Latin)
- Brian Joseph, Ancient Greek, Modern Greek
- Harry Foundalis, Greek Alphabet and pronunciation
- Carl W. Conrad, A Compendium of Ancient Greek Phonology: about phonology strictly speaking, and not phonetics
- Randall Buth:, Vorlage:Polytonic: Notes on the Pronunciation System of Phonemic Koine Greek
- Chrys C. Caragounis:, The error of Erasmus and un-greek pronounciations of greek