Nachum Sokolow
Nachum Sokolow (geb. 1859 in Wyszogród in Polen; gest. in London 1936) war Generalsekretär der World Zionist Organization und ein hebräisch schreibender Journalist und Schriftsteller.
Leben
Sokolow wurde in einer Rabbinerfamilie in Wyszogród in Polen (damals Russland) geboren. Im jungen Alter von 17 begann er für die lokale hebräische Zeitung HaTzefirah zu schreiben. Er gewann bald eine große Anhängerschaft die die gegensätzlichen politischen Lager der Zeit - säkulare Intellektuelle bis antizionistische Ultra-Orthodoxe - gleichermaßen miteinschloss. Letztlich bekam er seine eigene Kollumne und in späteren Jahren wurde er Chefredakteur und Miteigentümer der Zeitung.
Sokolow engagierte sich für den Zionismus ein und wurde 1906 der Generalsekretär des WZC. In den folgenden Jahren bereiste er Europa und Nordamerika, um für die zionistische Sache zu streiten. Während des ersten Weltkrieges lebte er in London. Durch Sokolows, aber auch Chaim Weizmanns Einfluss ließ sich 1917 der britische Premierminister Arthur Balfour, 1. Earl of Balfour zu einer Zustimmung zu einem Judenstaat bewegen, der im Jahr 1948 als Israel errichtet wurde. Im Jahre 1931 wurde er zum Präsidenten des World Zionist Congress ernannt und diente in dieser Position bis er 1935 von Chaim Weizmann abgelöst wurde.
Sokolow war ein überaus produktiver Autor und Übersetzer. Seine Arbeiten schließen eine dreibändige Geschichte Baruch Spinozas und seiner Zeit mit ein und viele weitere Biographien. Er übersetzte Theodor Herzls Altneuland unter dem Titel "Tel Aviv" ins Hebräische und war damit gewissermaßen der Namensgeber der israelischen Großstadt.
Im Jahre 1956 wurden Sokolows Gebeine nach Jerusalem überführt. Der israelische Sokolow-Preis für Literatur und das Kibbutz Sde Nachum ist nach ihm benannt.
Personendaten | |
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NAME | Sokolow, Nachum |
KURZBESCHREIBUNG | Generalsekretär der World Zionist Organization und Journalist |
GEBURTSDATUM | 1859 |
GEBURTSORT | Polen |
STERBEDATUM | 1936 |