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Hamburger SV

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Vorlage:Fußballklub Infobox Der Hamburger Sport-Verein (HSV) ist ein deutscher Sportverein aus der Freien und Hansestadt Hamburg und wurde vor allem durch seine Fußball-Mannschaften bekannt. Der HSV hat es dabei als einziger Fußball-Verein geschafft, 43 Jahre lang ununterbrochen in der 1. Bundesliga zu spielen und war seit dem Gründungszusammenschluss im Jahre 1919 als einziger deutscher Verein immer erstklassig.

Weitere Sportarten des Vereins sind Badminton, Baseball, Basketball, Bowling, Cricket, Eishockey, Golf, Gymnastik, Handball, Hockey, Inline-Skaterhockey, Karate, Leichtathletik, Rugby, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Turniertanz und Volleyball.

Die erste Tischtennis-Herrenmannschaft spielt seit vielen Jahren in der zweiten Bundesliga.

Der HSV ist mit 40.000 Mitgliedern der drittgrößte Verein Deutschlands.

Geschichte

1887-1919

Der HSV entstand am 1. Juni 1919 durch den Zusammenschluss des „SC Germania von 1887“, des „Hamburger FC“ des Wilhelm-Gymnasiums (gegr. 1888), welcher sich seit dem 26. Februar 1914 "Hamburger SV 1888" nannte, und des „FC Falke 1906“ aus Eppendorf. Der „Sportclub Germania von 1887“ war aus einem Zusammenschluss des „Hohenfelder Sportclubs“ und des „Wandsbek-Marienthaler Sportclubs“ entstanden. Der HSV trug zunächst den Namen „Hamburg 88-Germania-Falken“. Zu den Vereinsfarben wurden zu Ehren der Stadt Hamburg die Hansefarben rot und weiß bestimmt. Blau und schwarz, die Farben des ältesten der drei Gründungsclubs, des "SC Germania", wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen übernommen. Die Raute ist einem oft verwendeten Symbol der Hamburger Handelsschifffahrt entliehen. Als Gründungsdatum wird der 29. September 1887 genannt. Der HSV ist, gemessen an der Dauer des Spielbetriebs (seit 1888), der älteste deutsche Fußballverein.

1919-1933

Seine ersten großen Erfolge verbuchte der HSV in den Jahren 1922 und 1923 mit den ersten beiden deutschen Meistertiteln, wobei man auf den ersten Titel im Jahr 1922 "verzichtete". Das erste Finalspiel gegen den 1. FC Nürnberg wurde nach 208 (!) Minuten wegen Dunkelheit genauso abgebrochen wie auch das Wiederholungsspiel wegen Spielermangels. Dieses Mal standen beim FCN nach Platzverweisen und Verletzungen (das Auswechseln von Spielern war damals noch nicht erlaubt) nur noch sieben Spieler auf dem Feld. Schiedsrichter Peco Bauwens pfiff ab, und der DFB erklärte daraufhin den HSV zum Meister, drängte danach aber auf einen freiwilligen Verzicht, da der süddeutsche Fußballverband mit einem Austritt aus dem DFB drohte. Die nächsten 'regulären' Meisterschaftstitel gewann der HSV 1923 mit 3:0 gegen den SC Union Oberschönweide und 1928 mit 5:2 gegen Hertha BSC Berlin.

1933-1945

In der nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten neu gegründeten Gauliga/Bereichsliga Nordmark musste der HSV sich zunächst dem Eimsbüttler TV beugen. Erst 1938 konnte man wieder die Meisterschaft gewinnen.

1945-1963

Im Jahr 1947 startete der Hamburger SV in der Oberliga Nord, der bis zur Gründung der Bundesliga höchsten regionalen Spielklasse, die die Hanseaten von Anfang bis Ende beherrschten. Bis zur Bundesliga-Gründung wurden sie in 16 Spieljahren 15 Mal Oberliga-Meister der Nordstaffel, wobei in den Jahren 1948 und 1949 Entscheidungs- spiele mit dem punktgleichen Lokalrivalen FC St. Pauli erforderlich waren. Nur 1954 scheiterte die Mannschaft kläglich mit Platz 11 (Oberliga- und auch Deutscher Meister wurde Hannover 96).

Dass danach die Regional-Meisterschaft nie mehr abgegeben wurde, lag auch an einem jungen Mann namens Uwe Seeler, der 1954 in Team kam. "Uns Uwe" gehört auch noch heute zu den erfolgreichsten Fußballern aller Zeiten - er wurde 1960 Deutschlands erster Fußballer des Jahres. In diesem Jahr hatte er maßgeblichen Anteil an der vierten Deutschen Meisterschaft des HSV. Im folgenden Jahr stand der HSV im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister (heute Champions League) und scheiterte erst nach drei Spielen am FC Barcelona. 1963 gewann man den DFB-Pokal mit 3:0 im Endspiel gegen Borussia Dortmund.

1963-1976

Spielstätte des Hamburger SV, die AOL-Arena – früher bekannt als das Volksparkstadion

Auch wenn der HSV im Norden dominierte, konnte man sich in der 1963 gegründeten Fußball-Bundesliga keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Uwe Seeler wurde 1964 und 1970 noch zwei weitere Male "Fußballer des Jahres" und beendete 1972 seine aktive Fußballer-Karriere. Dem HSV blieb der Nationalspieler - obwohl von anderen Vereinen heiß umworben - bis zum Ende treu. Heute ist er Ehrenbürger der Stadt Hamburg.

1976-1987

Die größten Erfolge feierte der HSV Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre - eng verbunden mit dem damaligen Manager Günther Netzer und den sehr autoritären Erfolgstrainern Branko Zebec und Ernst Happel. Unter ihnen wuchs eine Mannschaft heran, die in den Jahren 1978 bis 1984 drei Mal Deutscher Meister und auch in den anderen Spieljahren zumindest "Vize" wurde. 1987 wurde man nochmals Vizemeister.

In der Zeit vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen - bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord.

1976 (2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern) und 1987 (3:1 gegen die Stuttgarter Kickers) gewann man außerdem den DFB-Pokal

In dieser Periode wurde der HSV auch über die Grenzen Deutschlands hinweg zu einem gefürchteten Gegner wurde. 1977 gewannen die Hamburger unter Trainer Kuno Klötzer den Europapokal der Pokalsieger (2:0 gegen den RSC Anderlecht) und 1983 unter Ernst Happel schließlich den Europapokal der Landesmeister mit 1:0 gegen Juventus Turin. 1980 stand man im Finale des Europapokals der Landesmeister (0:1 gegen Nottingham Forest), 1982 im Finale um den UEFA-Pokal (0:1 und 0:3 gegen den IFK Göteburg) und 1983 im Spiel um den Weltpokal (1:2 n.V. gegen Gremio Porto Alegre).

1987-1999:

Die folgenden Jahre waren geprägt durch einen Abstieg der Mannschaft ins Mittelmaß der Liga. Selten wurden UEFA-Pokal-Plätze erreicht. In einigen Spielzeiten spielte der Verein sogar gegen den Abstieg. Anfang der 90´er Jahre musste der Verein aufgrund einer hohen Verschuldung um seine Existenz fürchten. Geretet wurde der HSV aus seiner finanziellen Misere durch den lukrativen Transfer des damals besten Spielers, Thomas Doll, nach Lazio Rom.

1999-2006

Heimspiel in der AOL Arena

Erst zeitgleich mit der Fertigstellung der AOL Arena konnte der HSV wieder Erfolge erzielen. In der Saison 1999/2000 belegte man den dritten Tabellenplatz und konnte sich erstmals für die Champions League qualifizieren. Gleich im ersten Spiel am 13. September 2000 gegen den hoch favorisierten italienischen Klub Juventus Turin kam es beim 4:4 zum so genannten Jahrhundertspiel. In Turin gewann der HSV sogar mit 3:1. Der HSV wurde schließlich dritter in der Gruppe und spielte daher im UEFA-Pokal. Dort scheiterte der Verein am AS Rom.

Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam der HSV im Juli 2003 mit dem Gewinn des DFB-Ligapokals durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen Borussia Dortmund. Somit hat der HSV in seiner bisherigen Geschichte 55 offizielle Titel errungen, inkl. Bundesliga, DFB-Pokal, Europapokal, Oberliga und Gauliga.

In der Saison 2005/06 gewann der HSV wieder einmal beide Ligaspiele gegen den FC Bayern München. Diese Leistung war den Hamburgern zuletzt in der Saison 1981/82 gelungen.

2005 gewann der Hamburger SV den UI-Cup im Endspiel gegen den FC Valencia und zog in den UEFA-Pokal ein. Nach Siegen gegen den FC Kopenhagen und einem 2. Platz in der Zwischenrunde gewann der HSV gegen den FC Thun, um erst im Achtelfinale an Rapid Bukarest zu scheitern. Nach einer 0:2 Hinspielniederlage, konnte der HSV das Rückspiel in Hamburg zwar 3:1 gewinnen, schied aber dennoch aufgrund der Auswärtstorregel aus.

Am Ende der Saison 2005/06 belegt der HSV Platz drei in der Bundesliga in steht damit in der Qualifikationsrunde für die Champions League.

Spieler

Bekannte ehemalige Spieler

Bekannte Spieler, die beim HSV Fußball spielen oder gespielt haben:

Aktueller Kader

Datei:Spieler Hamburger SV.JPG
Spieler des HSV im Alternativ-Trikot 2004/2005
Name Trikot Nationalität
Torwart
Wächter, Stefan 1 Deutscher
Kirschstein, Sascha 12 Deutscher
Abwehr
Atouba, Thimothée 3 Kameruner
Reinhardt, Bastian 4 Deutscher
Kompany, Vincent -- Belgier
Klingbeil, René* 16 Deutscher
Boulahrouz, Khalid 21 Niederländer
Demel, Guy 20 Ivorer
Leschinski, Boris* 35 Deutscher
Mittelfeld
Wicky, Raphaël 6 Schweizer
Mahdavikia, Mehdi 7 Iraner
Karl, Markus* 8 Deutscher
Fillinger, Mario* 13 Deutscher
Jarolím, David 14 Tscheche
Trochowski, Piotr 15 Deutscher
Hampel, Oliver* 18 Deutscher
Feilhaber, Benny* 17 Amerikaner
van der Vaart, Rafael 23 Niederländer
Ben-Hatira, Änis* 25 Deutscher
Laas, Alexander* 27 Deutscher
de Jong, Nigel 28 Niederländer
Benjamin, Collin -- Namibier
Angriff
Lauth, Benjamin 11 Deutscher
Kučuković, Mustafa* 19 Deutscher
Berisha, Besart -- Serbe

'* doppelte Mannschaftszugehörigkeit, auch Hamburger SV II (ehemals Hamburger SV Amateure)

Frauenfußball

Trainer

seit 1945, Quelle: "Kicker-Sonderheft (40 Jahre Bundesliga)" und "Immer erste Klasse - Die Geschichte des Hamburger SV"


Erfolge

Herrenfußball

In seiner langen Geschichte wurde der HSV mehrmals Deutscher Meister im Fußball, DFB-Pokalsieger, Sieger im Europapokal der Pokalsieger und Sieger im Europapokal der Landesmeister. Der HSV hat zudem in Deutschland die höchste Zahl an Regionalmeistertiteln (25) und Endrundenteilnahmen um die Deutsche Meisterschaft (32, 31 HSV + 1 Germania 87) aufzuweisen.

Ligazugehörigkeit seit der Gründung 1919

  • 1919-20 Hamburg-Altonaer Liga (höchste Spielklasse)
  • 1920-21 Norddeutsche Liga, Nordkreis (höchste Spielklasse)
  • 1921-22 Norddeutsche Liga, Alsterkreis (höchste Spielklasse)
  • 1922-28 Kreis/Bezirksliga Groß-Hamburg, Alsterstaffel (höchste Spielklasse)
  • 1928-29 "Runde der Zehn" (privat, keine Teilnahme an Punktspielen des NFV)
  • 1929-33 Oberliga Groß-Hamburg (höchste Spielklasse)
  • 1933-42 Gauliga/Bereichsliga Nordmark (höchste Spielklasse)
  • 1942-45 Gauklasse Hamburg (höchste Spielklasse)
  • 1945-47 Hamburger Liga (höchste Spielklasse)
  • 1947-63 Oberliga Nord (höchste Spielklasse)
  • 1963-heute 1.Bundesliga (höchste Spielklasse)

Anmerkung: Die Norddeutsche Liga war eine zuerst zwei-, dann sechsgleisige regionale Spielklasse des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV), die 1920 gebildet und 1922 wieder aufgelöst wurde.

Platzierungen in der Bundesliga seit 1963

Saison Platz Tore Punkte Zuschauer Bester Torschütze
1963/64 6 69-60 32-28 34.396 30 Tore: Uwe Seeler
1964/65 11 46-56 27-33 35.446 14 Tore: Uwe Seeler
1965/66 9 64-52 34-34 23.099 18 Tore: Manfred Pohlschmidt
1966/67 14 37-53 30-38 25.564 10 Tore: Uwe Seeler
1967/68 13 51-54 33-35 18.560 12 Tore: Uwe Seeler
1968/69 6 55-55 36-32 20.596 23 Tore: Uwe Seeler
1969/70 6 57-54 35-33 17.219 17 Tore: Uwe Seeler
1970/71 5 54-63 37-31 16.608 13 Tore: Franz-Josef Hönig
1971/72 10 52-52 33-35 17.337 11 Tore: Uwe Seeler
1972/73 14 53-59 28-40 18.020 11 Tore: Franz-Josef Hönig
1973/74 12 52-62 31-37 24.087 8 Tore: Georg Volkert
1974/75 4 55-38 43-25 31.433 8 Tore: Horst Bertl / Willi Reimann
1975/76 2 59-32 41-27 30.534 9 Tore: Peter Nogly
1976/77 6 67-56 38-30 31.193 15 Tore: Willi Reimann
1977/78 10 61-67 34-34 30.046 14 Tore: Ferdinand Keller
1978/79 1 78-32 49-19 40.377 17 Tore: Kevin Keegan
1979/80 2 86-35 48-20 35.868 21 Tore: Horst Hrubesch
1980/81 2 73-43 49-19 31.739 17 Tore: Horst Hrubesch
1981/82 1 95-45 48-20 33.930 27 Tore: Horst Hrubesch
1982/83 1 79-33 52-16 28.345 18 Tore: Horst Hrubesch
1983/84 2 75-36 48-20 27.614 15 Tore: Dieter Schatzschneider
1984/85 5 58-49 37-31 22.048 15 Tore: Thomas von Heesen
1985/86 7 52-35 39-29 18.133 11 Tore: Heinz Gründel
1986/87 2 69-37 47-21 22.312 12 Tore: Thomas von Heesen
1987/88 6 63-68 37-31 15.115 11 Tore: Bruno Labbadia
1988/89 4 60-36 43-25 14.934 15 Tore: Uwe Bein
1989/90 11 39-46 31-37 18.381 10 Tore: Jan Furtok
1990/91 5 60-38 40-28 24.164 20 Tore: Jan Furtok
1991/92 12 32-43 34-42 20.843 8 Tore: Jan Furtok / Armin Eck
1992/93 11 42-44 31-37 23.700 8 Tore: Karsten Bäron
1993/94 12 48-52 34-34 31.330 14 Tore: Thomas von Heesen
1994/95 13 43-50 29-39 30.523 9 Tore:Jörg Albertz
1995/96 5 52-47 50 28.568 14 Tore: Harald Spörl
1996/97 13 46-60 41 29.519 8 Tore: Harald Spörl
1997/98 9 38-46 44 32.272 10 Tore: Hasan Salihamidzic
1998/99 7 47-46 50 22.795 14 Tore: Anthony Yeboah
1999/00 3 63-39 59 40.080 9 Tore: Hans-Jörg Butt / Roy Präger / Anthony Yeboah
2000/01 13 58-58 41 41.466 22 Tore: Sergej Barbarez
2001/02 11 51-57 40 42.827 8 Tore: Bernardo Romeo
2002/03 4 46-36 56 44.680 14 Tore: Bernardo Romeo
2003/04 8 47-60 49 46.495 11 Tore: Bernardo Romeo
2004/05 8 55-50 51 47.060 11 Tore: Sergej Barbarez
2005/06 3 53-30 68 52.630 9 Tore: Rafael van der Vaart / Sergej Barbarez

Frauenfußball

Tischtennis

  • Deutscher Mannschaftsmeister der Herren: 1937, 1938
  • Diverse Norddeutsche und Hamburger Meisterschaften

Eishockey

siehe Eishockey in Hamburg

Weitere Statistik

  • Ewiger Rekord in der 1. Bundesliga: 36 Spiele ungeschlagen (1982-1983)
  • 108 mal Spitzenreiter der 1. Bundesliga (Stand: Sommer 2006).

Literatur

  • Werner Skrentny und Jens R. Prüß: Immer erste Klasse - Die Geschichte des Hamburger SV, Die Werkstatt Göttingen 2005, ISBN 3-89533-469-3
  • Hans-Günter Klemm und Michael Richter: Das HSV Lexikon, Die Werkstatt Göttingen 2000, ISBN 3-89533-305-0
  • Matthias Kropp: Deutschlands große Fußballmannschaften - Hamburger SV, Agon Kassel 1996, ISBN 3-928562-70-3
  • Otto Tötter: Hundert Jahre deutscher Fußball - HSV, Rasch und Röhring Hamburg 1985, ISBN 3-89136-023-1

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