Düssel

Die Düssel ist ein kleiner rechtsrheinischer Fluss in Nordrhein-Westfalen und entspringt bei Wülfrath-Oberdüssel im Kreis Mettmann.
Der Name Düssel geht wohl auf germanisch thusila zurück und bedeutet „brausen, rauschen, tosen“, althochdeutsch doson. Um 1065 hieß der Bach Tussale (die Brausende, Rauschende, Tosende).
Als Düssel wurde bis in die 1950er Jahre auch das Düsseldorfer Altbier bezeichnet.
Der Lauf der Düssel




Die Düssel entspringt in Wülfrath und durchfließt als erste größere Ortschaft das gleichnamige, zu Wülfrath gehörende Dorf Düssel, dann durch Wuppertal-Schöller und Gruiten-Dorf. Zwischen Gruiten-Dorf und dem Mettmanner Bachtal bildet sie das Düsseltal, das zum Naturschutzgebiet Neandertal gehört. Ab dem Zusammenfluss mit dem Mettmanner Bach am Neanderthal Museum bis Alt-Erkrath wird das Düsseltal auch das Neandertal genannt. Die Düssel hat sich in einen Kalksteinuntergrund eingeschnitten, der auch industriell abgebaut wurde.
Der Verlauf des kleinen Flusses folgt weite Strecken naturbelassen durch die Städte Haan, Mettmann und Erkrath, durch Wälder und Haine, und ist heute ein Bestandteil des Naherholungsgebietes Neandertal. Aus dem Neandertal kommend durchfließt sie den Erkrather Stadtteil Alt-Erkrath (hier teilweise durch bauliche Veränderungen – u.a. Bau der Stadthalle 1974 – in ein neues Bachbett verlegt) und schlängelt sich durch die überwiegend landwirtschaftlich genutzte Fläche zwischen Erkrath und Düsseldorf-Gerresheim, dem letzten Abschnitt, wo der Fluss noch ziemlich naturbelassen fließen darf.
Die Düssel teilt sich bei der Bifurkation in Düsseldorf-Gerresheim in einen nördlichen und einen südlichen Arm:
- Die „Nördliche Düssel“ verläuft durch den Ostpark, später durch den Zoopark, durch einen Tunnel unter dem Gelände des Eisstadions an der Brehmstraße hindurch, am Jacobihaus (Malkasten) vorbei durch den Hofgarten und schließlich in der Düsseldorfer Altstadt am Schloßturm in den Rhein zu münden. An dieser Stelle verlieh die Düssel schon im Mittelalter dem Dorf an seinem Ufer den Namen Düsseldorf.
- Die „Südliche Düssel“ fließt durch Düsseldorf-Eller, den Volksgarten, durch Bilk, durchfließt den Schwanenspiegel und den Spee’schen Graben, um dann an der Schulstraße (wo Heinrich Heine auch zur Schule ging) in den Rhein zu münden.
Weniger bekannt ist, dass die Düssel neben der Nördlichen und der Südlichen Düssel mit dem „Kittelbach“ und dem „Brückerbach“ zwei weitere Mündungsarme in den Rhein besitzt:
- Der Kittelbach ist ein Nebenarm der Nördlichen Düssel, welcher im Zuge der Heinrichstraße in Richtung Norden abzweigt, durch Düsseldorf-Unterrath und dann unter dem Flughafen fließt, um schließlich in Düsseldorf-Kaiserswerth in den Rhein zu münden.
- Der Brückerbach ist ein Nebenarm der Südlichen Düssel. Er zweigt am Werstener Kreuz in Richtung Süden ab und bildet im weiteren Verlauf die Grenze zwischen den Stadtteilen Wersten und Bilk. Am südlichen Ende des "Fleher Wäldchens" mündet der Brückerbach schließlich in den Rhein.
Städte und Gemeinden an der Düssel
Sehenswürdigkeiten an der Düssel
- Schloss Aprath
- Aprather Mühle
- Wasserburg Düssel
- Mittelalterliche Kirche, Mühle und Rittersitz in Schöller
- Kalksteinbrüche
- historischer Ortskern Gruiten-Dorf
- Naturschutzgebiet Neandertal
- Eiszeitliches Wildgehege Neandertal
- Kunstweg MenschenSpuren
- Neanderthal Museum
- Fundstätte des Neandertalers
- Haus Morp
- Düsseldorfer Altstadt
Literatur
- Karl Emerich Krämer: Durchs Düsseltal nach Düsseldorf. 1. Aufl., Mercator-Verlag Gert Wohlfarth, Duisburg/München 1968, ISBN B0000BS4BZ
- Verschiedene Autoren: "Die Düssel", Naturfreunde erkunden eine Landschaft, Herausgeber Touristenverein "Die Naturfreunde" Landesverband Rheinland - Ortsgruppe Düsseldorf ISBN3-00-000265-0