Aegidienhof Lübeck
Der Aegidienhof in Lübeck ist eines der größte soziale Wohnprojekte in Schleswig-Holstein. Das Projekt versucht Jung und Alt, Menschen ohne und mit Behinderungen, Alleinstehende und Familien, Wohnen und Arbeiten einander nicht zu entfremden, sondern in einer neuen urbanen Mischung zusammenzuführen.
Bürgerinnen und Bürger aus Lübeck und Umgebung haben sich Ende 1999, ohne Einschaltung eines Großinvestors, zu einer Baugemeinschaft zusammengeschlossen, um ein Stück Lübecker Altstadt zu erhalten und wieder zum Leben zu erwecken. Durch Ankauf und behutsame Sanierung des bau- und kulturgeschichtlich bedeutenden Komplexes um den Aegidienhof wurden aus dem Sozialamt (bis 1997) ein Wohnprojekt geschaffen, so dass im Aegidienhof wieder Menschen wohnen und ihren Arbeitsplatz finden können.
Historie
1143 Gründung der Stadt Lübeck. 1226 Lübeck freie Reichsstadt. 1227 Bau der Aegidienkirche. 1270 Stiftung des Beginenkonvents. 1276 zweiter großer Stadtbrand bringt in Lübeck die Wende vom Fachwerk zur Ziegelkonstruktion. 1280 Parzellierung des Aegidienviertels. 1288 Erste urkundliche Erwähnung des heutigen Grundstücks (Aegidienstraße 5, heute Haus 2). 1297 Bau des Aegidius-Konvents (St.-Annen-Straße 3). 1301 Einzug der Beginen ins Aegidius-Konvent. Später folgen die „Wollschwestern“ des Michaelis-Stiftes im Vorläufer des Hauses St.-Annen-Straße 5. 1450 Bau des Michaelishus (St.-Annen-Straße 5) Stiftung einer neuen Ordnung für die „Wollschwestern“ des Michaelis-Stiftes im Vorläufer dieses Hauses. 1463 Bau der nicht mehr existierenden Michaelis-Kapelle auf dem Eckgrundstück hinter dieser Mauer. 1500 Gründung des St.-Annen-Klosters (heute Kunsthalle). 1531 Reformation in Lübeck durch Johann Burghagen. 1556/57 Haus in der St.-Annen-Straße 5 (bis dahin Michaelis-/Segeberg-Konvent) nimmt Waisenkinder auf Haus in der Weberstraße 1-1b als neues Waisenhaus errichtet. 1810 Umzug der Waisenkinder zur Parade (Domhof). 1845/46 Gesamtkonzeption der Einrichtung für Arme und Obdachlose: Amt für Anstalten und Werkstätten. 1847 Neubau des Inspektorenhauses (St.-Annen-Straße 5B) Auflösung des alten Aegidien-/Beginenkonventes Gründung eines freiwilligen Arbeitshauses. 1880 Eröffnung der Synagoge. 1890 Neubau des freiwilligen Arbeitshauses an der Stavenstraße im Stil der Gründerzeit nach Abriss größerer Teile des ehemaligen Aegidien-/Beginen-Konventes Bau des Treppenhäuschens in der St.-Annen-Str.5A Umbau der beiden Giebelhäuser (St.-Annen-Straße 3-5). 1929 Bau des Werkstattgebäudes an der süd-östlichen Grenze des Aegidienhofes (Weberstr.1F). 1938 Schändung der Synagoge in der Reichspogromnacht. 1950 Umbau und Nutzung des Areals als Sozialamt. 1998 Auszug des Sozialamtes, Entwicklung des Projektes für neues Wohnen und Arbeiten im Aegidienhof. 1999/2000 Sanierung und Modernisierung des Areals. Ab 2000 Die ersten neuen Bewohner ziehen im Aegidienhof ein.
Weblinks
Wohnprojekte
Offizielle Webseite des Aegidienhofes in Lübeck
Allmende Wulfsdorf (Ahrensburg)
Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Palingen
Architekturfotografie
Verbände
Interessenverband Wohnprojekte Schleswig-Holstein
wohnbund e.V. Verband zur Förderung wohnpolitischer Initiativen
Finanzierung von Wohnprojekten
Investitionsbank Schleswig-Holstein begleitet das zukunftsweisende Wohnprojekt