Emilie Lennert
Karen Agathe Emilie Marie Lennert (geb. Olsen; * 5. November 1931 in Sisimiut) ist eine grönländische Politikerin (Atassut).
Leben
Emilie Olsen besuchte von 1946 bis 1948 Grönlands einzige weiterführende Mädchenschule in Aasiaat, wonach sie von 1948 bis 1950 in Nuuk ihren Realschulabschluss machte. Anschließend begann sie eine Ausbildung im Büro des Gouverneurs in Nuuk. Im selben Jahr noch erfuhr Grönland eine große Umwandlung. So wurden die beiden Kolonien Nord- und Südgrönland zusammengelegt und es wurde mehr Wert auf die grönländische Kultur gelegt, womit ein Gebrauch der grönländischen Sprache in öffentlichen Behörden einherging. Zu diesem Zweck suchte man zweisprachige Grönlander, die in Finanz- und Kommunalverwaltung arbeiten sollten. Daher besuchte Emilie Olsen die Handelsschule in Kopenhagen, wo sie 1952 ihr Handelsexamen abschloss und anschließend in Sisimiut im Finanzbüro arbeitete.
Sie kam in Kontakt mit der Kommunalpolitik und stellte sich 1967 zur Kommunalwahl auf und wurde nicht nur gewählt, sondern auch zur Bürgermeisterin der Gemeinde Sisimiut ernannt. Dies blieb sie bis 1979. 1967 kam sie in die Schulverwaltung von Knud Rasmussens Højskole in Aasiaat, wo sie von 1979 bis 1993 als Vorsitzende fungierte. Während ihrer Zeit dort erweiterte sie die Hochschule um eine Frauenhochschule. Von 1972 bis 1979 war sie die Vertreterin der Gemeinde Sisimiut in der Vereinigung Grönländischer Gemeinden. Sie blieb nach 1979 auch weiterhin im Gemeinderat vertreten. Zudem war sie von 1979 bis 1983 Schöffin am Kreisgericht in Sisimiut. 1983 stellte sie sich als Vertreterin für Anguteeraq Davidsen zur Parlamentswahl auf.[1] Bei der Wahl 1984 trat sie selbst an und wurde ins Inatsisartut gewählt. 1987 gelang ihr die Wiederwahl, ebenso wie 1991. Von 1993 bis 1997 war sie 2. Vizebürgermeisterin. Zur Parlamentswahl 1995 trat sie nicht mehr an. Während ihrer politischen Karriere war sie in einer Vielzahl verschiedener kommunaler und landesweiter Ausschüsse aktiv.
1975 erhielt sie die Fortjenstmedaljen.[2] Am 21. Juni 1997 wurde sie zudem mit dem Nersornaat in Silber ausgezeichnet.[3]
Familie
Emilie Lennert ist die Tochter von Frederik Elias Rasmus Olsen (1903–1972) und Dorthea Bolette Frederikke Lennert (1902–1966).[4] Über ihren Vater ist sie die Cousine von Ôdâĸ Olsen (1928–1992). Am 25. Januar 1959 heiratete sie den drei Jahre jüngeren Knud Rasmussen Lennert (* 1934),[5] Sohn von Karl Frederik Peter Lennert (1900–?) und Hansine Sesilie Jakobine Lennert (1902–?).[6] Das Ehepaar hat vier Kinder:[7]
- Hans Kristian Lennert (* 1955)
- Klari Lennert (* 1959)
- Charlotte Lennert (* 1963)
- Sivert Lennert (* 1966)
Einzelnachweise
- ↑ Parlamentswahlkandidaten 1984 in der Atuagagdliutit vom 9. März 1983
- ↑ Dekorerede in der Atuagagdliutit vom 21. August 1975
- ↑ Jan René Westh: Ordenshistorisk Tidsskrift. Hrsg.: Ordenshistorisk Selskab. Band 36, Dezember 2010, ISSN 0904-5554, S. 42.
- ↑ Kirchenbücher Sisimiut 1928–1936 (Geborene Mädchen S. 56)
- ↑ Kirchenbücher Sisimiut 1928–1936 (Geborene Jungen S. 28)
- ↑ Kirchenbücher Sisimiut 1928–1936 (Verheiratete S. 128)
- ↑ Biografie im Dansk Kvindebiografisk Leksikon
Personendaten | |
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NAME | Lennert, Emilie |
ALTERNATIVNAMEN | Lennert, Karen Agathe Emilie Marie (vollständiger Name); Olsen, Karen Agathe Emilie Marie (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | grönländische Politikerin (Atassut) |
GEBURTSDATUM | 5. November 1931 |
GEBURTSORT | Sisimiut |